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Feuerwehr Wer fit ist, darf die Maske aufsetzen

Eine dunkle Straße in Rosenburg und Perspektiven der freiwilligen Feuerwehr waren Themen des jüngsten Hauptausschusses in Barby.

Von Thomas Linßner 04.03.2020, 09:12

Barby l In Groß Rosenburgs Friedrichstraße tappen die Bürger im Dunkeln. Jedenfalls nachts und im direkten Sinne. Denn kurz vor Weihnachten fiel die Straßenbeleuchtung aus. Schuld ist ein kaputtes Erdkabel, das auf einer Länge von rund 220 Metern Kurzschlüsse verursacht. Fazit: Punktuelle Reparaturen sind nicht möglich, beziehungsweise technisch unsinnig. Ein Elektrofachmann vermutet die Nachwirkungen des Hochwassers von 2013, als der Ort mehrere Tage unter Wasser stand. Anders als Gas- oder Wasserleitungen reagieren Erdkabel - zumal, wenn sie älter sind und ihre Verbindungsmuffen nicht mehr ganz dicht - sehr empfindlich auf Feuchtigkeitseinwirkung. Also müssen 220 Meter der Friedrichstraße aufgeschachtet und ein neues Erdkabel verlegt werden. Die Baukosten betragen rund 25.000 Euro. Kein Pappenstiel für gebeutelte Kommunalhaushalte.

Da der Zug zur Hochwasserschadensbeseitigung abgefahren ist, schlägt die Verwaltung vor, einen Teil des Budgets „Kommunaler Hochwasserschutz Errichtung einer Verwallung in Groß Rosenburg - Sandschelle bis Spittel“ zu verwenden. Das klingt so ähnlich, ist aber ein anderes Finanzierungsprogramm. Vermutlich werden die dafür zur Verfügung stehenden 80.000 Euro nicht ausgeschöpft. Aus diesem Programm sollen nun die erforderlichen Kosten für ein neues Kabel abgezweigt werden. Letztendlich entscheidet der Stadtrat am 12. März darüber, wovon aber auszugehen ist.

Mit Blick aus die aktuelle Gefahrenanalyse der Feuerwehren merkte Gnadaus Ortsbürgermeister Andreas Gutsche folgendes an: Wenn die Wehr 2026 ein neues Löschfahrzeug kriegen sollte, würde das nicht in die zu enge Garage passen. Auch der Mangel an Atemschutzgeräteträgern war Thema. Warum haben einige Wehren zu wenige davon? Stadtwehrleiter Detlef August verwies auf den hohen körperlichen und gesundheitlichen Anspruch an die Kameraden. Es sei nicht jedermanns Sache, ihn zu erfüllen. „Soweit junge Kameraden gesundheitlich geeignet sind, sollten sie eigentlich alle als Atemschutzgeräteträger bereit sein“, so der Stadtwehrleiter. Auch eine gewisse Motivierung durch die jeweilige Ortswehrleitung sei zudem erforderlich. Als gutes Beispiel nannte Detlef August die Freiwillige Feuerwehr Pömmelte, wo es 18 Atemschutzgeräteträger gibt.

In der Abgeordnetenfragezeit - in der sonstige Themen angesprochen werden können - kritisierten die Ortsbürgermeister Andreas Gutsche (Gnadau) und Hans-Georg Busz­kowiak (Breitenhagen) den Informationsfluss der Stadtverwaltung. So sei Gutsche auf eine Spendensammlung für die Feuerwehr angesprochen worden, von der er nichts wusste. Auch Buszkowiak zitierte einen Bürger, der im an den Kopf geworfen hätte „Ihr als Bürgermeister wisst aber auch gar nichts.“

Hintergrund waren Reparaturen an der Breitenhagener Friedhofskapelle und der Fährbetrieb. Hans-Georg Busz- kowiak grollte, dass er es aus dem Radio erfahren habe, als die Breitenhagener Gierfähre kurzfristig außer Betrieb war. Im Fall der Feuerwehrspende verwies Bürgermeister Reinharz darauf, die Stadt anzufragen.

In Breitenhagen empfahl er auf die Gemeinde-App zu gucken, wo Fährausfälle veröffentlicht würden.