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Camping Wo dürfen Wohnmobile in Schönebeck stehen?

An manchen Orten in Schönebeck dürfen Wohnmobile zwar stehen, aber es darf nichts aufgebaut und ausgeräumt werden. Das geht hingegen auf richtigen Campingplätzen wie dem am Frohser Hafen.

Von Paul Schulz Aktualisiert: 04.08.2021, 19:26
In der Müllerstraße werden Caravane nur "geduldet".
In der Müllerstraße werden Caravane nur "geduldet". Grafik

Schönebeck - Wohnmobilfahrer würden ihre Notdurft in Büschen oder gleich direkt in der Elbe verrichten, ärgert sich eine Schönebeckerin. Konkret habe sie dies an dem Platz an der Müllerstraße, in unmittelbarer Nähe des Flusses, bemerkt, sagt sie der Volksstimme am Telefon. Von einer einzigen Beschwerde abgesehen, habe die Stadt aber keine negativen Mitteilungen von Bürgern bekommen, sagt Sven Ellert aus der Wirtschaftsförderung, nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt.

Doch die Frage ist: Dürfen Wohnmobile, auch Caravans genannt, überhaupt dort stehen? Jein. Sven Ellert dazu: „Es ist keine ausgewiesene Caravan-Stellfläche. Wir wissen aber natürlich, dass da regelmäßig auch Fahrzeuge stehen. Das wird geduldet, obwohl es kein offizieller Stellplatz ist.“ Unter anderem würde der Platz auch in Internetforen für Camper und Reisende für Zwischenstopps empfohlen, weiß Ellert. Sollten Bürger Probleme in diesem Bereich feststellen, so sollten diese das Ordnungsamt informieren, rät der Leiter der Wirtschaftsförderung. Die meisten Caravan-Fahrer würden sich aber zu Benehmen wissen.

Neben dem Platz an der Müllerstraße gibt es aber auch Möglichkeiten innerhalb der Stadt, wo Caravan-Fahrer ausdrücklich stehen dürfen und nicht nur „geduldet“ werden. Beispielsweise beim Restaurant „Weltrad“. Dort sind fünf kostenlose Plätze für Wohnmobile ausgewiesen. „Wir bieten zwar keine sanitären Anlagen an, dafür aber den tollen Blick auf die Elbe“, sagt Inhaber René Leue. Und das Angebot wird rege genutzt. Es sei ein Kommen und Gehen auf den Flächen, so Leue. Zudem ist er der Überzeugung, dass Caravan-Urlaub einfach zum Tourismus dazugehöre. „Es gibt auch viele Orte, wo die Caravan-Fahrer nicht willkommen sind, nicht über Nacht stehen bleiben dürfen, aber ich finde, dass man ihnen diese Gelegenheit bieten muss.“ Schließlich würden die Touristen auch Geld mitbringen und in der Stadt ausgeben, wovon alle profitieren würden.

Weiterhin können Wohnmobil-Urlauber auch am Frohser Hafen eine Rast einlegen. Auf dem „Campingplatz Magdeburg“ stehen 16 Caravan-Stellplätze zur Verfügung, sagt Geschäftsführerin Rainhild Henning. Dazu kommen sogar noch weitere 20 Plätze, die aber von Dauercampern genutzt werden.

Für zwei bis drei Tage halten sich auch Monique und Gerard Bot aus den Niederlanden mit ihrem Wohnwagen auf dem Campingplatz auf. Ihr erster Eindruck ist positiv. „Direkt am Wasser und es ist gemütlich und ruhig, das ist schön“, so Monique Bot. Auf den Campingplatz sind sie im Internet aufmerksam geworden. „Wir haben nach Plätzen nahe Magdeburg gesucht und sind dann auf den hier gestoßen“, so die Niederländerin.

Camper am Frohser Hafen: Monique und Gerard Bot aus den Niederlanden schlagen für ein paar Tage hier ihr Lagerauf.
Camper am Frohser Hafen: Monique und Gerard Bot aus den Niederlanden schlagen für ein paar Tage hier ihr Lagerauf.
Paul Schulz

Hier können die Touristen direkt an der Elbe ihren Wohnwagen abstellen. Strom- und Wasseranschlüsse sind ebenfalls vorhanden. Und dieses Angebot ist offenbar so gefragt, wie nie zuvor. „Letztes Jahr waren wir komplett ausgebucht und auch jetzt ist alles voll“, sagt Rainhild Henning. Die Jahre davor lag die Auslastung aber auch schon etwa bei 80 Prozent.

Auch auf der Zuwegung zur Salineinsel dürfen Wohnmobile abgestellt werden, sagt Sven Ellert. Dort sei Platz für fünf Caravan-Fahrzeuge. Er betont aber: „Parken ist zwar erlaubt, aber die Touristen dürfen sich dort nicht häuslich einrichten.“ Das bedeutet, dass Klappstuhl, Grill und Co. im Wohnwagen bleiben müssen. Natürlich könne aber der Grill alternativ auf den dafür vorgesehenen Flächen auf der Salineinsel aufgebaut werden, so Ellert.

Die gleiche Regelung – also Parken erlaubt, auspacken nicht – gilt auch im Bereich um das Solequell. „Wenn ein ausreichend großer Parkplatz gefunden wird, darf auch im Umfeld des Solequells geparkt werden“, teilt Sven Elllert mit.

Alles in allem gibt es also auch im Stadtgebiet durchaus verschiedene Möglichkeiten, wo Caravan-Camper ihre Fahrzeuge abstellen können. Und zwar ganz legal und mit schöner Aussicht.