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Awo Kinderfonds unterstützt neuen Snoezelraum der Förderschule mit 2000 Euro Absolute Ruhe und Entspannung für Schüler auf rund 20 Quadratmetern

Von Nadja Bergling 16.11.2012, 01:13

Im Snoezelraum der Basisförderschule finden die Schüler abseits des Schulalltages Ruhe und Entspannung. Die Neugestaltung dieses Raumes wurde nun vom Awo Kinderfonds mit 2000 Euro unterstützt.

Wolmirsleben l Es ist hektisch auf dem Flur der Basisförderschule "Am Park" in Wolmirsleben. Die Schulklingel hat gerade zur Pause gerufen. Eilig werfen sich die Schüler ihre Jacken über und strömen nach draußen. Nur auf rund 20 Quadratmetern herrscht trotz der Hektik Ruhe. In einer Säule steigen Wasserblasen auf, die beruhigend ihre Farben wechseln, leise Musik ertönt. Weißer Stoff ist über eine große Matratze gespannt. Es riecht angenehm. An Decke und Wänden ziehen rote Lichtpunkte vorbei - das ist der Snoezelraum der Basisförderschule. Die Schüler lieben diesen Raum. Dort können sie abschalten, entspannen, die Alltagssorgen und Behinderungen vergessen. "Seit 1996 haben wir einen solchen Raum", erklärt Schulleiterin Karin Rehder. Da die Schülerzahlen immer weiter wachsen - zurzeit besuchen 100 Kinder und Jugendliche die Förderschule in Wolmirsleben - musste der alte Snoezelraum einem Klassenzimmer weichen. Doch zum Glück fand man neue geeignete Räumlichkeiten. Dort waren aber noch einige Veränderungen notwendig.

Viel Geld und Zeit wurde in den Umbau des ehemaligen kleinen Klassenraumes investiert. Jetzt bekommt die Schule aber finanzielle Unterstützung. Der Awo Kinderfonds beteiligt sich mit 2000 Euro an der Neugestaltung des Snoezelraumes. "Im Juni 2010 übernahm der Awo Kinderfonds die Patenschaft an der Basisförderschule in Wolmirsleben. Landesweit werden Grundschulen unter dem Aspekt ¿Teilhabe an Bildung\' gefördert", erklärt Steffi Schünemann-Burgatzki, Projektleiterin der Awo Gemeinschaftsstiftung. Sie macht sich vor Ort ein Bild und bringt natürlich auch den Scheck gleich mit. Sie ist überrascht, als sie erfährt, dass ein Großteil der Sanierungs- und Umbauarbeiten durch Schüler erfolgten. "Schüler unserer Werkstufe, also die 16- bis 18-Jährigen, haben unter Anleitung ihr handwerkliches Können unter Beweis gestellt. Sie haben die alte Schiebetür ausgebaut, eine neue Wand eingezogen, tapeziert und gemalert", erklärt Mario Rockmann, Leiter der Werkstufe. Lebenspraktischer Unterricht wird an der Förderschule in Wolmirsleben groß geschrieben. Einen erheblichen Anteil an der Gestaltung hatten auch Steffi Bötcher und die Ergotherapeutin Doreen Bieder. "Unsere Schüler sind begeistert von diesem Raum", kann Steffi Bötcher nur bestätigen.

Snoezeln ist eine Verknüpfung von sensorischen Anregungen mit unterschiedlichen Formen von Tiefenentspannung in speziell gestalteten Räumlichkeiten. Über Licht-, Klang- und Tonelementen, Aromen und Musik werden Sinnesempfindungen ausgelöst. Diese wirken auf die verschiedensten Wahrnehmungsbereiche entspannend, aber auch aktivierend. Snoezeln erzeugt Wohlbefinden. In der ruhigen Atmosphäre werden den Kindern und Jugendlichen Ängste genommen, sie fühlen sich geborgen. Snoezeln ist Therapie und Förderung.

"Wir können uns unseren Snoezelraum gar nicht mehr wegdenken. Auch von der Grundschule in Wolmirsleben wird er genutzt. Ich bin der Meinung, dass solche Räume auch an anderen Schulen integriert werden sollten", erklärt Karin Rehder und schließt die Tür zum Ruhezentrum der Basisförderschule.