Gulaschkanone der Feuerwehr Groß Börnecke im 50. Jubiläumsjahr wieder flott gemacht Alte "NVA-Küchendame" im neuen Gewand
Aus einem früheren Riesen-Kochtopf der Nationalen Volksarmee ist in Groß Börnecke ein imageförderndes SpeiseInstrument geworden. Der Feuerwehrverein hat seine Gulaschkanone wieder aufgemöbelt.
Groß Börnecke l In ihrer Gulaschkanone steckt für die Mitglieder vom Feuerwehrverein Groß Börnecker weitaus mehr drin als nur die Leckerei. Das schwere Küchengerät erzählt Geschichte. "Baujahr 1962 .. dieses Schild haben wir an der Gulaschkanone entdeckt", berichtet der Chef vom Feuerwehrverein Kai Haase, dass das im letzten Jahr war. So sei die Idee entstanden, das vom Verein schon viel genutzte Koch-Instrument einer Generalüberholung zu unterziehen. Im November startete das Projekt "Gulaschkanone".
Doch zurück zur Historie des Kessels. "Die Gulaschkanone wurde vor 50 Jahren für die NVA gebaut", kann Haase ihre ursprüngliche Bestimmung nennen. Danach sei sie später von der HO (große Einzelhandelskette der DDR) übernommen worden, dritter Eigentümer ist die Börnecker Wehr. Und weiterhin ist bekannt: 1982 wurde das Gefährt das letzte Mal instand gesetzt, bevor die Kameraden 2011 den Entschluss fassten, dem einst armee-grünen Kasten optisch wieder neues Leben einzuhauchen. Bis auf die letzte Schraube zerlegten die Männer ihre Kanone. Die Anzahl der Einzelteile lässt sich für sie nicht schätzen. Fest steht: Die Technik wurde komplett auseinander gebaut, einer Sandstrahlreinigung unterzogen, frisch lackiert und dann wieder zusammengesetzt. Das I-Tüpfelchen ist ein Schriftzug im Flammenstil. Er schärft den Wiedererkennungswert, wenn die Versorgung auf Festen und Feiern gesichert werden soll.
Viele Einsatzorte kann die Kanone auch vor ihrer Instandsetzung schon vorweisen - ob Salzlandfest, Vereinsfeiern im Ort und anderswo oder hauseigene Aktionen der Wehr. Auch künftige Anlässe, den Kessel anzuheizen, sind bereits gebucht. Ihre Premiere feiert das frisch restaurierte Gefährt beim Osterfeuerfest, das am 7. April abends auf dem Gelände der Feuerwehr, Bruchtor, stattfindet. Auch die Besucher beim großen Dorfspektakel zum 1. Mai müssen auf Speisen aus dem Kochtopf im XXL-Format nicht verzichten. Bleibt zu fragen, welche Menü-Varianten möglich sind. Bei den Kindern kommen Nudeln mit Feuerwehrsoße am besten an, wissen die Männer. Generell sei das Gericht anlassgebunden. Möglich ist aber ein Hauptgericht und ein Nebengericht. Der Bräter freut alle jene, die Gesottenes mögen.
Schließlich macht die jetzt glänzende rot-schwarze Koch-Besonderheit nicht nur wegen ihrer Speisen und des neuen Aussehens eine gute Figur. Die aus dem 50. Jubiläum heraus entstandene Idee der Sanierung erfüllte einen wichtigen funktionalen Zweck. Wehrleiter Danny Hille spricht davon, dass bestimmte Teile durchgerostet waren. Jetzt sei wieder alles zusammen geschweißt und in Schuss. Hille und Haase ist es daher ein Anliegen all jene, die zusammen fleißig mit angepackt haben, zu nennen. Das sind René Schneider, Andreas Ueberschaer, Michael Ueberschaer, Bernhard Jäger, Stefan Haase. Ein besonderes Dankeschön geht an Steve Unger - für die tolle Lackierarbeit.