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Flächendeckender Breitband-Ausbau in Hecklingen bisher schwierig / Firma kann DSL per Funklösung anbieten Alternative in Aussicht: Schnelles Internet per Funk für Hecklingen

Von Nora Stuhr 22.09.2011, 06:27

Eine Lösung für das schnelle Internet zeichnet sich in der Stadt Hecklingen für den Ortsteil Hecklingen ab. Die Firma PerlNet aus Bitterfeld plant, realisiert und betreibt Funknetze für DSL überall dort, wo kein Breitbandanschluss über Kabel realisiert werden kann. Die Nachfrage seitens der Bevölkerung ist da. Auf einer Informationsveranstaltung haben sich genügend Interessenten gemeldet.

Hecklingen. Im Internet surfen ohne lange Wartezeiten in Kauf zu nehmen - für Netznutzer in Hecklingen ist das derzeit vielerorts nicht möglich. Jetzt zeichnet sich eine Lösung ab.

Als Alternative zum schnellen Internet per Kabel ist die Datenübertragung mittels Funktechnik im Gespräch.

Angeboten wird das von der Firma PerlNet aus Bitterfeld. Projektleiter Ruben Kahsche erklärt: "Bei der Erschließung kommt Funktechnik im fünf Gigaherzbereich zum Einsatz. Für den Ausbau ist eine Richtfunkverbindung von Staßfurt nach Hecklingen geplant."

Lösung würde die Stadt nichts kosten

Vorteil wäre, dass die Lösung nach Kahsches Ausführungen die Stadt Hecklingen selbst nichts kosten würde. Bisher war der flächendeckende Breitbandausbau von Kabelanschlüssen in Hecklingen genau daran gescheitert. Im Moment ist eine Förderung dafür beim Land zwar beantragt und Angebote liegen vor. Im Fall einer Bewilligung würde der Finanzierungseigenanteil die Kommune wegen ihrer angespannten Haushaltslage aber erneut vor Probleme stellen.

Nicht so die angesprochene Funktechnik. Lediglich der Mast der ehemaligen Gemeinschaftsantenne im Ort müsste als Sender/Empfänger zur Verfügung gestellt werden. In Staßfurt würde sich ein Übergabepunkt befinden, wo man das Signal von der Telekom oder einem anderen Partner von PerlNet bekommt, und nach Hecklingen zur Gemeinschaftsantenne sendet, von wo aus es verteilt wird. "In einem Radius von bis zu 1000 Meter" sei der DSL-Empfang dann möglich, so Kahsche. Vorerst in Hecklingen. Soweit Bedarf auch in Groß Börnecke, Schneidlingen und Cochstedt bestehe, sei nicht auszuschließen, die Lösung mit weiteren Antennen als Sender/Empfänger in einem zweiten Schritt zu erweitern, sagte er.

Anschluss erfolgt über Funkmodem

Zudem sei das Angebot des Unternehmens so angelegt, dass keine Probleme auftreten, sobald mehrere Nutzer gleichzeitig im Internet surfen. "Unser Konzept ist so angelegt, dass der Kunde rund um die Uhr auch die Leistung erhält, die er gebucht hat, egal wie viele Leute im Netz unterwegs sind."

Die Anbindung der Richtfunkverbindungen kann laut Unternehmensaussage mit Datenraten von bis 300 MBit/s realisiert werden. Durch eine Bündelung sollen zudem Datenraten von bis zu 900 MBit/s möglich sein. "Sollte die Datenrate der Richtfunkverbindungen nicht ausreichend sein, können mehrere Richtfunkstrecken parallel betrieben werden", so Kahsche. Das heißt: In der Regel werden Anschlüsse zwischen DSL 500 und 2000 eingerichtet, informiert der Firmenvertreter.

Der Anschluss der Kunden erfolgt über ein Funkmodem (CPE), das beispielsweise am Fenster montiert werden kann. Der Anschluss beinhaltet die Installationsleistung eines PerlNet-Technikers beim Kunden vor Ort sowie die für den PerlNet-DSL-Anschluss notwendigen Endgeräte.

Auf einer Informationsveranstaltung in Hecklingen hat der Kommunikationsdienstleister die Lösung erstmals vorgestellt. Genügend Nutzer, die Interesse angemeldet haben, seien zusammen gekommen. "Mehr als 15", sagte Kahsche. Denn so viel wären mindestens nötig, damit die Firma die DSL-Funktechniklösung in Hecklingen umsetzen würde. Zusätzlich zu dem Funknetz will das Unternehmen in der Region VoIP ("Voice over IP" bedeutet "Telefonie über das Internet") anbieten.

Modell im Altkreis bereits erfolgreich

Auch im Altkreis Aschersleben-Staßfurt hat PerlNet seine Lösung in Zusammenarbeit mit den Gemeinden bereits realisiert, berichtet Kahsche. In Schackstedt etwa sei man voll des Lobes. Ebenso in Winningen. So sei man von Firmenseite aus auf Hecklingen gekommen.

Ein Einwohner, der im Hecklingen Rathaus arbeitet, habe das Unternehmen auf die Internetprobleme in der Stadt aufmerksam gemacht, berichtet der Mann von PerlNet, wie das Unternehmen den Hilferuf der Stadt erhörte.