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Landesverband Rassegeflügel bereitet Anwärter auf Prüfungen in Hecklingen vor Angehende Preisrichter trainieren in Hecklingen

23.09.2010, 04:15

Hecklingen (nme). Regelmäßig organisieren Rassegeflügelzuchtvereine Schauen. Auf ihren Ausstellungen stellen sie züchterische Erfolge aus. Aber wer legt fest, welche Tiere gewinnen und was muss beim Bewerten alles beachtet werden? Dass die Preisrichter die richtige Qualifikation mitbringen, ist sicher. Sie müssen eigens dafür Prüfungen ablegen. Der sachsen-anhaltische Landesverband für Rassegeflügel führt regelmäßig Schulungen in Hecklingen durch.

Gutes Verhältnis zu den Vereinen ist wichtig

Kürzlich nahmen neun Anwärter daran teil, darunter zwei Frauen. Rolf Arnhold vom Vorstand des Kreisverbandes Aschersleben-Staßfurt informiert, worauf es bei der Prüfung ankam: "Zu Beginn wurden die Anwärter von den Schulungsleitern auf die grundlegenden Probleme eines Preisrichters hingewiesen. Wo sind sie einsetzbar? Welche Rassen kann er richten und wann darf ein Preisrichter bewerten?" Diese Fragen seien entscheidend, erklärt Arnhold und berichtet weiter, dass die Grundlagen von den Anwärtern in einem Frage- und Antwortgespräch geprüft wurden. Aber nicht nur darauf komme es an. "Ein wesentliches Prinzip ist das mentale Auftreten eines Preisrichters bei den Vereinen. Arroganz oder mangelnde Erklärungsbereitschaft wirken sich negativ aus und finden bei den Vereinen keine Zuneigung. Eine Verpflichtung zum Bewerten einer Schau wird deshalb ausbleiben."

Die Mentalität zwischen den Preisrichtern und den Vereinen müsse gewahrt werden, darauf sei auch von den Schulungsleitern, den Zuchtfreunden Jens Bartsch und Wolfgang Bohne hingewiesen worden, erklärt Arnhold. Als Schriftführer hat er zudem festgehalten, wie ein Preisrichter bei der Arbeit vorgeht. "Mit der bestehenden Satzung vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter, den gültigen Standards für Rassegeflügel und den Allgemeinen Ausstellungsrichtlinien hat ein Preisrichter stets ein fachspezifisches Nachschlagewerk in den Händen, um eine klare Definition beim Bewerten zu treffen." Schließlich sei in Hecklingen auch angesprochen worden, wo Probleme auftreten können. Wichtig sei, dass nachdem die zu richtenden Tiere bekannt sind, die Bewertung nach den entsprechenden Merkmalen – also Form, Farbe, Zeichnung, Stand, Auge – vorgenommen und auf einer Bewertungskarte an den Käfigen eingetragen werde, so Arnhold. Er weiß weiter: "Vorzüge, Wünsche oder Mängel sind leserlich aufzuführen, um den Ausstellern wichtige Hinweise zur Erhaltung der Zucht oder Verbesserung zu vermitteln. Globale Hinweise oder unleserliche Schriften sind wertlos."

Satzungen studieren ist weiter angesagt

Die Theorie wurde in Hecklingen in die Praxis umgesetzt. Die Anwärter hatten zur Aufgabe bei Hühnern der Rassen Chochin, Zwerg-Barnevelder, Federfüßige Zwerge und Zwerg-Wyandotten zu bewerten. Bei den Tauben standen Modena, Huhntauben, Giertauben, Modeneser, Hessenkröpfer, Dänische Tümmler, Amsterdamer Tümmler, Danziger Hochflieger und Pfautauben zur Bewertung. Die Anwärter gaben ihre Bewertung ab, danach kamen die Urteile auf den Prüfstand.

"Schließlich wurde vom Zuchtfreund Bohne noch eine Auswertung der Hausarbeiten vorgenommen. Anschließend fand der Einsatz der Anwärter beim jeweiligen Paten-Preisrichter statt, wo bei den Schauen die Qualifikation weiter geht. Den Anwärtern wurde zum Schluss das Studieren der Satzungen und der Standards auferlegt, um bei der nächsten Prüfung standfest zu sein. In einer gemeinsamen Einschätzung kam zum Ausdruck, dass die Schulungsleiter ein strenges aber gerechtes Maß angelegt haben, um den zukünftigen Preisrichtern eine mentale Basis zu schaffen, zum Wohle der Rassegeflügelzucht in Sachsen-Anhalt."