Ortschaftsrat Athenslebener dürfen weitermachen
Ortschaftsräte in Orten mit unter 300 Einwohnern sollten abgeschafft werden. Nach einer Kehrtwende dürfen die Athenslebener weitermachen.
Athensleben l „Wir sollten eigentlich ab 2019 gar nicht mehr existieren“, sagt Ortsbürgermeister Jürgen Kinzel. Mit nur 217 von geforderten 300 Einwohnern wäre der Athenslebener Ortschaftsrat nach Willen des Landes Sachsen-Anhalt begraben worden. „Eine Initiative aus der Altmark hat sich dann aber an uns gewandt, die dasselbe Problem hatte“, erklärt er. Mithilfe der Bundesregierung musste das Land die Abschaffung dann doch kippen und der Athenslebener Ortschaftsrat kann weiter bestehen. Kinzel und seine sieben „Kollegen“ freuen sich. Denn für die Ortsteile Athensleben, Lust und Rothenförde wollen sie sich weiterhin stark machen.
Am Donnerstag trafen sich die Athenslebener, die bis auf Thorald Windt alle in der „Bürgerfraktion Athensleben“ sind, und machten Nägel mit Köpfen. Jürgen Kinzel wurde einstimmig wieder zum Ortsbürgermeister gewählt, Jens Stephan einstimmig wieder zu seinem Stellvertreter.
Dabei wurde eigentlich Sylke Thate auf Platz 4 mit 37 Stimmen bei der Kommunalwahl im Mai in den Ortschaftsrat gewählt. „Weil wir aber wollten, dass Jens Stephan wieder dabei ist, bin ich von dem Mandat zurückgetreten“, sagt Sylke Thate. Jens Stephan hätte es mit 21 Stimmen auf Platz 9 nicht in den Ortschaftsrat geschafft, ist aber der erste Nachrücker.
Unter den acht Mitgliedern sind auch drei neue: Maik Blaszynski will „erfahren, was im Dorf anliegt und mithelfen“, wie er sagt. Alexander Ackermann war 2014 aus Aschersleben „aufs Land gezogen“ und möchte etwas gegen heruntergekommene Ecken unternehmen. Stephan Hellie hat 2015 ein Haus in Athensleben saniert und ist „gespannt, was auf mich zukommt.“
Die nächsten Ziele des Ortschaftsrats kann Jürgen Kinzel schon verraten. Eine Straße am Wasserturm muss noch ausgebaut werden, der Schlosspark soll mit Wegen und Schildern attraktiver werden. Für die Überdachung des Fries im Park werden aktuell Firmen gesucht. Im September will man eventuell ein kleines Fest veranstalten. Die großen Dorffeste im Sommer möchten die Athenslebener nicht mehr organisieren, weil die Beteiligung der Einwohner als Gäste sowie als Helfer zu gering war.