Autobahnschilder Aus B6-Gelb wird A36-Blau zwischen Bernburg und Braunschweig
Bis zum Jahresende soll die Neubeschilderung der A 36 abgeschlossen sein. Derweil vermisst ein Güstener Stadtrat den Namen seiner Heimatstadt an der Anschlussstelle Ilberstedt.

Staßfurt/Güsten - „Güsten fehlt! Früher stand auch noch Rathmannsdorf mit drauf“, bringt Uwe Opitz im Stadtrat der Ränzelstecher seine Enttäuschung über die Hinweisänderung an der A-36-Anschlussstelle Ilberstedt zum Ausdruck, „Da wird der Autofahrer mit der ,Kirche ums Dorf’ geschickt.“
An der Anschlussstelle Güsten, aus Richtung Harz, ist der Name natürlich vermerkt.
Tino Möhring, Pressesprecher und PR-Manager der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Ost mit Sitz in Halle/Saale, erklärt, warum nicht mehr alle Anlieger auf den „Blauen“ vermerkt sind.
Andere Kategorie – anderes Regelwerk
Grundsätzlich gelte für die wegweisende Autobahnbeschilderung ein anderes Regelwerk als im nachgeordneten Netz. „So führen die Richtlinien zum Beispiel auf, dass die Anzahl der aufzunehmenden Ziele aus informations- und beschilderungstechnischen Gründen auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken ist.“ Zudem lege sie fest, dass als Ausfahrtsziele Namen verkehrswichtiger Zielorte im Einzugsbereich auszuwählen sind.
„Auch wenn maximal vier Ziele möglich sind, regeln die Richtlinien für die wegweisende Beschilderung auf Auto-bahnen (RWBA), dass die Nichtausschöpfung der Höchstzahl von Zielen nicht die Aufnahme eines Zieles mit geringer Verkehrsbedeutung rechtfertigt“, so Möhring.
Unter den Kriterien dieses Regelwerkes sei zur Neubeschilderung der A 36 durch das Landesverwaltungsamt ein Anhörungsverfahren durchgeführt worden, bei dem die betroffenen Landkreise und Gemeinden ihre Anregungen, Ergänzungs- oder Änderungswünsche einbringen konnten. „Auf Basis des Ergebnisses dieses Verfahrens wurde letztendlich vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die Wegweisung festgelegt.“
Zu den dargestellten Zielen sei ergänzt, dass auf „Güsten“ an der Anschlussstelle (AS) Ilberstedt in Fahrtrichtung Westen verzichtet wurde, weil die Verkehrsteilnehmer das Ziel „Güsten“ über die gleichnamige AS erreichen sollen.
Ergänzend erklärt der Pressesprecher, dass den Autobahn-Nutzern ansonsten auf dem 500-Meter-Wegweiser an der AS Ilberstedt sowohl als Geradeausziel (nächste AS) als auch als Ausfahrtziel „Güsten“ gezeigt würde, was dem Grundsatz der Eindeutigkeit widerspräche.
Staßfurt über AS Güsten oder A 14 ausgewiesen
Zum Hinweis, dass auch Rathmannsdorf nicht mehr aufgeführt wurde, teilte Tino Möhring mit: „Die Prüfung der Aufnahme des Zieles ,Staßfurt-Rathmannsdorf’ auf die wegweisende Autobahnbeschilderung ergab, dass es als Ziel mit geringer Verkehrsbedeutung gewertet wurde und Staßfurt selbst über die AS Güsten beziehungsweise die AS Staßfurt im Zuge der A 14 erreicht werden soll.“
Die Arbeiten der Beschilderung würden im übrigen planmäßig vom Kreuz Bernburg bis zur Landesgrenze zu Niedersachsen weiterlaufen und sind nach aktueller Planung voraussichtlich Ende 2021 beendet.
Ursprünglich bis zur A 9 geplant
Ursprünglich war die Fortsetzung der einstigen B 6n vierspurig bis zur A 9 geplant. Wegen des dann doch geringer erwarteten Verkehrs wurde die Strecke ab Bernburg nur im 2+1-System – hier wechseln zwei- und einspurige Richtungsfahrbahnen – ausgebaut.
Aus B 6 wurde A 36
Die als Bundesstraße 6n gebaute spätere B 6 wurde 2019 zur Autobahn 36 hochgestuft.
An der 120 Kilometer langen Autobahn werden seit dem die Beschilderungen von Gelb auf Blau umgerüstet.
Die Kosten wurden zu Beginn mit rund zwei Millionen Euro angegeben.
Die auch als Nordharz-Autobahn bekannte A 36 verbindet das A-14-Kreuz Bernburg mit Braunschweig in Niedersachsen.
Als B 6 reicht die Verlängerung gen Osten bis Köthen.
