Energetische Sanierung Baustellen: Immer neue Überraschungen

Staßfurt
Ein Höhepunkt im „Sanierungsreigen“, den Staßfurts Oberbürgermeister Sven Wagner (SPD) schon vor Jahren angeschoben hatte, konnte wie berichtet gestern „gefeiert“ werden: Die Kinder der Förderstedter Kita bezogen ihr neues „Abenteuerland“.
Über den Fortschritt zwei weiterer Großbaustellen berichtete der Oberbürgermeister kürzlich im Stadtrat.
Grundschule Ludwig Uhland
Zur Uhlandschule in Staßfurt: Die energetische und allgemeine Sanierung, für die die Stadt in diesem Jahr 3,4 Millionen Euro ausgibt, soll im Frühjahr 2022 beendet werden. Wagner geht heute davon aus, dass die Schüler, die aktuell in der alten Neundorfer Schule unterrichtet werden, „mit Beginn des neuen Schuljahres 2022/2023“ einziehen können.
Die Stadt Staßfurt hat für die Baustelle Uhlandschule etliche Gewerke wie Dachdecker, Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärinstallation oder Klempnerarbeiten bereits vergeben, so Wagner. Im Inneren sind Fortschritte sichtbar. Die Brandschutzplanung befinde sich in Abstimmung.
Anfang 2021 waren an der Uhlandschule neue Baufirmen samt Containern eingezogen. Ein Spezialbetrieb für Bauwerkstrockenlegung hatte bis Anfang April das Kellergeschoss bearbeitet. Die beauftragte Innenputzfirma hatte mit dem Abschlagen von Putz Ende Februar begonnen. „Im ersten und zweiten Obergeschoss ist der Putz bereits abgebrochen und entsorgt“, so Wagner.
Wegen Umplanungen – der vorhergehende Architekt hatte unbrauchbare Planungen geliefert – musste auch der Fördermittelgeber, das Land Sachsen-Anhalt, um mehr Zeit gebeten werden. Dieses steuert in 2021 immerhin 2,2 Millionen Euro bei. Diese Verzögerung hat die zuständige Investitionsbank der Stadt Staßfurt bereits „genehmigt“, die Zahlung steht also weiterhin.
Hauptgebäude Schule Nord
Auch am großen Plattengebäude der Schule in Staßfurt-Nord, wo die Sekundarschüler von „Hermann Kasten“ und Grundschüler sonst lernen, geht es laut Oberbürgermeister weiter voran. Neue Kunststofffenster wurden eingebaut und mit einer neuen Sonnenschutzanlage versehen. Zugleich sollen Arbeiten am neuen Wärmedämmverbundsystem dieser Tage abgeschlossen werden. Blitzschutz und Dachabdichtung haben Ende März begonnen, so Wagner.
Eigentlich waren für das Hauptgebäude Maler- und Rohbauarbeiten schon beauftragt. Allerdings machten die desolaten Leitungen, die man überraschenderweise im Gebäude fand, dem ganzen Ablauf einen Strich durch die Rechnung. Leitungen für Abwasser, Trinkwasser, Elektro waren 2010 nicht fachgerecht verlegt worden und entsprachen nicht den Brandschutzvorschriften. An Wänden und Decken kommt jetzt erhebliche Mehrarbeit auf das Projekt zu, inklusive Mehrkosten und Verzögerungen von mindestens einem halben Jahr.
Auch noch auf der Aufgabenliste stehen für das Hauptgebäude eine neue Treppenanlage und eine neue Feuerwehrumfahrt. Der nördliche Eingangsbereich des Plattenbaus soll neu gestaltet werden. An beiden Eingängen sind die alten Vordächer schon abgebrochen worden.
Wann die Sekundarschüler von „Hermann Kasten“ aus ihrem Übergangsquartier in der Michaelisstraße zurückkommen können, darüber „können von den Planern derzeit noch keine Aussagen gemacht werden“, so Wagner.
Nebengebäude in Nord
Das kleinere Gebäude auf dem Schulhof in Nord diente bisher immer den jüngsten Klassen unter den Grundschülern, die zurzeit in einem noch baufreien Flügel des Plattengebäudes untergebracht sind.
Beim Entkernen des Gebäudes führte auch hier eine „Überraschung“ zu einem weiteren Bauverzug – „aufgrund von zusätzlich vorgefundenen Wand-, Fußboden-, Deckenaufbauten“, so Wagner. Diese entsprachen auch nicht den Vorschriften und mussten abgetragen werden. Außerdem hat man Risse im Außenmauerwerk gefunden und Probleme im Fundament, verursacht durch einen defekten Regenwasserkanal. Auch hier muss umfangreich nachgebessert und umgedacht werden.
Für das kleine Grundschulgebäude fasst der Oberbürgermeister zusammen: „Der 30.?September 2021 ist als Fertigstellungstermin nicht mehr haltbar.“ Man rechne mit dem Einzug der Grundschule im Dezember 2021.
Weil sowieso alle Abwasser- und Regenwasserleitungen auf dem Schulgelände veraltet sind, muss die gesamte Regenentwässerung neu geplant werden. Die Regenwasserleitung, die noch über das Kita „Bummi“-Gelände läuft und schließlich in die August-Bebel-Straße, soll um 180 Grad gedreht werden und später zur Straße der Solidarität einleiten.
Der Schulhof muss ebenfalls noch neu gestaltet werden und soll eine neue kleine Sportanlage bekommen.




