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Restmüll gleich Biomüll ab 2018 teurer

In den kommenden zwei Jahren wird die Biomüllentsorgung im Salzlandkreis teurer. Die Gebühren beim Restabfall bleiben dagegen stabil.

07.12.2017, 17:44

Staßfurt l Die Salzländer müssen 2018 und 2019 mehr Geld dafür bezahlen, dass ihre Biotonne abgeholt wird. Statt bisher 12 Euro fallen nach einer Neukalkulation jetzt 15,56 je Einwohner pro Jahr an (3,89 Euro pro Quartal).

Der Kreiswirtschaftsbetrieb begründet die Erhöhung mit Kostensteigerungen - intern genauso wie von außen bestimmt. Seit Januar 2015 gibt es die Biotonne im Salzlandkreis. Die Anschlusspflicht mit 14-tägiger Abfuhr forderte das Unternehmen heraus. So erhöhte sich der Investitionsbedarf für Müllgroßbehälter von geplanten 267.000 Euro auf 538.400 Euro. Hinzu kommen höhere Umschlagskosten von rund 180.000 Euro. Deutlich wurde auch, dass mehr Pressmüllfahrzeuge und Mitarbeiter für die Biotonnensammlung gebraucht werden. Sie müssten in Abschreibungen, Personalaufwendungen und sonstigen Aufwendungen bei der Wirtschaftsplanung des Kreiswirtschaftsbetriebes berücksichtigt werden, erklärt Betriebsleiter Ralf Felgenträger. 240.000 Euro stehen hier zu Buche.

Als die neue Kalkulation belastender Faktor kommt hinzu, dass sich besonders 2015 - man hatte noch keine Erfahrung mit dem gesondert abgefahrenen Biomüll - ein Minus aufgebaut hat. „Das Defizit aus dem ersten Jahr seit der Einführung der Tonne konnte bis jetzt nicht gedeckelt werden.“

Zu diesem innerbetrieblichen Aufwand kommen Preissteigerungen, auf die der kommunale Entsorger reagieren muss. Die Entsorgung biologisch abbaubarer Abfälle musste neu ausgeschrieben werden. Die Verträge zwischen dem Kreiswirtschaftsbetrieb und seinen Abnehmern gelten ab Januar 2018. „Im Vergleich zum vorhergehenden Kalkulationszeitraum wurde für die Entsorgung anfallenden Grüngutes eine Kostensteigerung um 42 Prozent von durchschnittlich 25,83 Euro pro Tonne auf 44,38 Euro pro Tonne eingeplant“, so Ralf Felgenträger. „Beim Biomüll verzeichnen wir eine Erhöhung um 31 Prozent von durchschnittlich 30,08 Euro pro Tonne auf 43,73 Euro pro Tonne.“ Der Betriebsleiter erklärt diese Steigerungen, weil auch die Großabnehmer aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen biologische Abfälle nicht mehr wie gehandhabt entsorgen können, etwa bei der Aufbringung als Kompost auf landwirtschaftlich genutzte Flächen. Man komme nicht umhin, das über die Gebühren umzulegen.

Unverändert bleibt 2018 und 2019 die Gebühr für Restabfall. Ralf Felgenträger sagt, das sei durch effizienten Personaleinsatz, Tourenoptimierung und innerbetriebliche Umstrukturierungen möglich. Auch die Einführung der Biotonne habe einen positiven Effekt. So gebe es beim anfallenden Biomüll eine Steigerung um 2000 Tonnen, berichtet der Betriebsleiter mit Blick auf die sogenannten Stoffströme. Gleichzeitig fielen aber rund 6000 Tonnen weniger Restmüll an - weniger Abfall also, der in Müllverbrennungsanlagen thermisch entsorgt werden müsse. „Ob diese Gebühr über 2019 hinaus aber so haltbar ist, muss angesichts der Preisentwicklung auf dem Markt völlig offen bleiben“, schätzt Ralf Felgenträger ein.