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Darts Darts-Verein aus Neundorf weiht größeren Raum ein

Darts-Abteilung vom TSV Neundorf hat neue Heimat in der alten Schule gefunden.

Von Enrico Joo 29.07.2023, 10:00
Der 16-jährige Ben Fischbach spielt seit vier Jahren Darts.  Er ist seit der Beginn der Gründung der Abteilung in Neundorf dabei.
Der 16-jährige Ben Fischbach spielt seit vier Jahren Darts. Er ist seit der Beginn der Gründung der Abteilung in Neundorf dabei. Foto: Enrico Joo

Neundorf - Ein Surren liegt in der Luft, wenn Pfeile quer durch den Raum fliegen. Ein leises Ploppen verrät, dass das Sportgerät sein Ziel erreicht hat. Immer und immer wieder heben die Männer ihren Arm, zwischen den Fingern einen neuen Pfeil, der auf die Scheibe fliegt, die genau 2,37 Meter entfernt ist und genau auf 1,73 Meter Höhe befestigt ist.

In Neundorf sind in der ehemaligen Schule im Hecklinger Weg an diesem Donnerstagabend Männer in grünen Trikots unterwegs, die sich vor dem Besuch aufwärmen. Das heißt in diesem Fall: Die „Steelcrows“ aus Neundorf vom TSV visieren immer wieder die Zahlen auf der Scheibe an. Die Triple 20 zum Beispiel oder die Triple 19. Die bringen die meisten Punkte. Eine halbe Stunde später stehen weitere Männer in blauen Shirts im Raum. Die „Steelbuddies“ aus Großmühlingen sind angekommen. Bereit für das Freundschaftsspiel in Neundorf.

Darts boomt. Der frühere Kneipensport ist seriös geworden. Spieler wie Michael van Gerwen, Peter Wright, Gerwyn Price oder der aktuelle Weltmeister Michael Smith sind Superstars. Reich geworden durch einen Sport, bei dem Pfeile auf Scheiben geworfen werden. Der Boom ist auch in der Region spürbar. In Aschersleben, Atzendorf oder Löderburg gibt es Vereine. Der TSV Neundorf hat seit September 2022 eine eigene Abteilung Darts. Etwa acht Spieler waren es zu Beginn, jetzt etwa 30. Gleich zwei Mannschaften wollen die „Steelcrows“ aus Neundorf in ein paar Wochen in der 2. Bezirksliga Sachsen-Anhalt Süd-West in den Spielbetrieb schicken. Erstmals!

Mehr Scheiben und mehr Platz für Darts-Spieler aus Neundorf

Die Abteilung wächst. „Die zweitgrößte beim TSV Neundorf nach Fußball“, wie Ben Fischbach von der Darts-Abteilung erklärt. Und die Bedingungen für das Ausüben des Sports sind professioneller geworden. Die Neundorfer haben am Donnerstag mit dem Freundschaftsspiel gegen Großmühlingen ihren neuen Raum eingeweiht. Vorher waren die Darts-Spieler in Räumlichkeiten beim Männerchor eingemietet. „Fast ein Jahr waren wir dort“, sagt Fischbach. „Vor drei Wochen konnten wir in den neuen Raum umziehen. Statt 3 haben wir jetzt 6 Scheiben. Die Scheiben sind auch beleuchtet.“ Bessere Bedingungen also. Der alte Raum sei nur halb so groß und ein Spiegelsaal gewesen. Der neue Raum in der alten Schule – vor ein paar Monaten haben die Grundschüler der Uhland-Schule hier noch gelernt – ist besser begehbar.

Der Raum wurde von der Stadt Staßfurt angemietet. „Nachdem die Schule ausgezogen war, hatte man uns empfohlen, diesen Raum zu nutzen“, erzählt Ben Fischbach. Es gab eine Besichtigung mit Neundorfs Ortsbürgermeister Stefan Riemann. Man wurde sich schnell einig. Noch sind die Darts-Spieler die einzigen Nutzer im Gebäude. Und ja: Es soll eine dauerhafte Lösung sein. „Wir könnten zur Not auch noch den Raum nebenan mieten“, sagt Fischbach. Falls der Boom und der Mitgliederzulauf anhalten.

Die Neundorfer trainieren immer am Montag und Donnerstag. Der 16-jährige Fischbach spielt seit vier Jahren Darts und ist über die Übertragungen der Weltmeisterschaft im Fernsehen dazugekommen. Andere haben mit E-Darts angefangen und sind zu Steeldarts gewechselt. Dazu braucht es auch andere Pfeile. Statt aus Plastik sind die Spitzen aus Metall. Ein großer Umstieg.

Auffällig ist: Rechnen müssen die Spieler kaum. „Das passiert automatisch im Kopf“, erklärt Fischbach. Es wird von 501 heruntergespielt. Am Ende muss ein kleineres Doppelfeld getroffen werden, um das „Leg“ zu beenden. „Das ist das Schwerste“, sagt Ben Fischbach und lächelt. Aber Herausforderungen sind ja dazu da, gemeistert zu werden.