Angehörigenabend im Löbnitzer "Apostelhof" Demenzkranken soll ein möglichst erfülltes Leben gestaltet werden
Löbnitz (kse) l In der vergangenen Woche fand im Löbnitzer Bodecafe´ wieder ein Angehörigenabend statt. Dabei trafen sich die Angehörigen der zwölf an Demenz erkrankten Heimbewohner, die in der Wohngemeinschaft "Apostelhof" ihren Lebensabend verbringen.
Der Abend stand unter dem Thema "Rückblicke". Er sollte in seinem ersten Teil auf Angebote zur Aktivierung noch vorhandener Fähigkeiten der Heimbewohner eingehen, während der zweite Teil konkreten Ereignissen im Alltagsleben des "Apostelhofes" vorbehalten war.
Iris Held und Nicole Feller, zwei erfahrene Altenpflegerinnen, hatten ein entsprechendes Programm zusammengestellt und führten es den Angehörigen nach der Begrüßung durch Heimleiter Erik Ohme vor. Dieser stufte 2012 als turbulentes Jahr für die Wohngemeinschaft ein. Nicht nur, dass mit Irene Kaufmann und Frieda Hein zwei neue Heimbewohnerinnen im September in den Apostelhof einzogen, auch allgemein solle man jetzt am Jahresende bilanzieren, was so alles passiert ist.
Und da spielen Kleinigkeiten oft eine große Rolle im Leben der Heimbewohner, denn viele Fähigkeiten aus ihrem Leben vor der Erkrankung sind noch komplett oder wenigstens teilweise vorhanden. Und für das betreuende Personal kommt es nun darauf an, diese Fähigkeiten in die Erinnerung zu rufen, um so den Heimbewohnern ein fast völlig "normales" Leben bieten zu können. Gartenarbeit, Blumen pflanzen und gießen, Kochen und Backen, Gesellschaftsspiele und vor allem gemeinsames Singen sind alles Tätigkeiten, die früher eine Rolle spielten, aber auch heute noch beherrscht werden. Und das zeigten die beiden Pflegerinnen in Wort und Bild.
Höhepunkt dieser Tätigkeiten ist der interaktive Weihnachtskalender, der schon seit drei Jahren mit großem Erfolg praktiziert wird. Hier ist hinter jedem Türchen ein Angebot für eine Tätigkeit enthalten, die dann von den Heimbewohnern mit Leben erfüllt wird. So versucht das Personal ständig, den Bewohnern das Leben so erfüllt wie möglich zu gestalten. Dazu gehören auch die im zweiten Teil gezeigten Ereignisse, die das Jahr über im Apostelhof stattfanden und das Leben der Heimbewohner interessanter machten.
Ob Weihnachtsfest und Silvester 2011, Fasching, Frauentag, Ostern, Sommerfest sowie der Ausflug nach Bernburg ins Paradies und das Laternenfest, alles diente diesem Zweck. Und die Ereignisse werden nicht nur begangen, sie werden auch vorbereitet. Dabei kommen oft, wie Pflegedienstleiterin Ulrike Bringmann betonte, auch alte fast vergessene Erfahrungen und Tätigkeiten wieder ans Tageslicht.
Bei einem kleinen Imbiss wurde anschließend das Gehörte und Gesehene diskutiert und so eine Verbindung zwischen Pflegeheim und Angehörigen geschaffen, die zu der Erkenntnis führt, dass die Angehörigen die Heimbewohner hier gut aufgehoben wissen.