Bartelswald am Schlangenberg ist den Egelnern bis heute immer noch ein Begriff Der Wald verschwand im Winter 1945
Der Bartelswald in Egeln wurde im Winter 1945/46 abgeholzt. Trotzdem gibt es noch einige Egelner, die sich an diesen Wald erinnern können - wenn auch nur durch Erzählungen. Er wurde nämlich beim Volksstimme-Rätsel "Kennen Sie Ihre Heimat?" in dieser Woche gesucht.
Egeln l Das Volksstimme-Rätsel "Kennen Sie Ihre Heimat?" scheint in dieser Woche etwas kniffliger gewesen zu sein. Denn nur vier Leser meldeten sich. Aber sie kannten alle die richtige Lösung. Das abgedruckte Bild in der Dienstagsausgabe zeigt den ehemaligen Bartelswald in Egeln. Dieser wurde im strengen Winter 1945/46 abgeholzt. Später errichtete man Kleingärten, heute befindet sich dort auch ein Lokal. Zwischen den Bäumen sind deutlich die Türme der Stadtkirche zu erkennen.
Die richtige Antwort kannte Frank Paarmann aus Egeln. Er schrieb dazu: "Es handelt sich um eine Aufnahme mit Blick von der heutigen Gaststätte in Richtung Stadtkirche. Vermutlich wurde diese mit einem Normalobjektiv bei etwa einem Meter Standpunkt fotografiert. Nachträglich wurde dieses Bild koloriert". Und das scheint zu stimmen. Denn rote Dächer hat es wohl zu dieser Zeit und auch heute auf keiner Kirche in Egeln gegeben. "Die Aufnahme könnte in einem Frühjahr vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden sein. Nach dem Krieg wurden viele Buchen in Egeln gefällt", erklärt der Egelner weiter. Und auch auf die drei Männer mit Hut, die im Gespräch auf diesem Bild zusehen sind, geht Frank Paarmann ein: "Das müssen wohl wichtige Personen gewesen sein", vermutet er. "Damals war alles besser, ist oft zu hören. Ich glaube das ja nicht. Für dieses Fotomotiv trifft es aber tatsächlich zu", bedauert Frank Paarmann, dass der Wald nicht mehr da ist.
Auch Detlef Preinfalck aus Egeln griff zum Telefonhörer und nannte die richtige Lösung. "Abgebildet ist auf dem Bild die heutige schmale Gasse zur Meisterstraße. Links sieht man die Gaststätte ¿Menschenfalle\', rechts ist heute der Kindergarten. Zudem ist das ehemalige Armenhaus zu erkennen", weis Detlef Preinfalck zu berichten. Seine Oma hat immer vom abgebildeten Wald erzählt. "Ich freue mich immer wieder auf diese tollen Bilder. Es ist schön zu sehen, wie einst unsere Heimat aussah", lobt der Egelner die Volksstimme-Aktion, bei der wöchentlich alte Bilder veröffentlicht werden.
Etwas irritiert von den roten Dächern war auch Annemarie Abel aus Egeln. "Das hat mich etwas verunsichert. Aber ich bin mir ganz sicher, dass dieses Bild vom Schlangenberg aus kommend, gemacht wurde", erklärt Annemarie Abel. Weiter beschreibt sie, dass der Weg rechts heute zur Gaststätte "Weißer Schwan" am Breiteweg und links heute in die Gartenanlage führt. "Im Winter waren wir früher oft dort. Aber für uns jungen Leute war dies immer ein idealer Treffpunkt. Da standen vier Bänke, an denen wir uns immer getroffen haben. Um zu wissen, wie spät es ist, brauchte man nur auf die Uhr der Stadtkirche schauen. Die hat man von dort richtig gut sehen können", erinnert sich Annemarie Abel.
Und auch Bärbel Fümel aus Egeln wusste natürlich die richtige Lösung. "Das ist der Blick vom Schlangenberg in Richtung Stadt. Der Weg ging einst durch den ganzen Wald", erklärt sie. Sie erkannte auch das Dach des ehemaligen Internates der Oberschule, die Türme der Stadtkirche und war ebenfalls etwas irritiert von den roten Dächern. "Ich habe damals in der Schloßstraße gewohnt", erinnert sich Bärbel Fümel.
Und auch dieser Woche verlost die Volksstimme unter allen Teilnehmern einen kleinen Preis. In dieser Woche darf sich Annemarie Abel darüber freuen. Die Egelnerin darf sich ihren Preis in der Redaktion der Volksstimme, Gollnowstraße 6, in Staßfurt abholen.