Manfred Roos vertritt ein Jahr die Hecklinger Pfarrstelle "Die Menschen kommen schnell mit mir klar"
Eine Vertretung für die Hecklinger Pfarrstelle ist gefunden. Pfarrer Manfred Roos aus der Pfalz wird ab März 2013 ein Jahr lang in das Hecklinger Pfarrhaus einziehen. Volksstimme-Volontärin Franziska Ellrich sprach mit ihm über die anstehenden Aufgaben.
Volksstimme: Wie ist es zu der Entscheidung gekommen, dass Sie die Pfarrstelle in Hecklingen vertreten?
Manfred Roos: Es gibt seit über 60 Jahren eine Partnerschaft zwischen der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Ich bin so etwas wie der "Feuerwehrpfarrer" in der Pfalz. Und als ich gefragt wurde, ob ich ein Jahr lang die Hecklinger Pfarrstelle vertreten würde, habe ich sofort Ja gesagt.
Volksstimme: Was meinen Sie mit "Feuerwehrpfarrer"?
Manfred Roos: Ich nehme immer mal wieder Vertretungsstellen an, wenn Not am Mann ist. Ich war bereits einmal als Pfarrer auf Usedom eingesetzt. Mir macht das aber Freude.
Volksstimme: Warum?
Manfred Roos: Es ist toll, immer mal wieder woanders zu sein und neue Leute kennenzulernen. Ich pflege noch heute einige Freundschaften aus diesen Stationen, von der Pfalz bis an die Ostsee.
Volksstimme: Gibt es auch Nachteile?
Manfred Roos: Eigentlich nur einen und das ist dieses ganze Hin- und Herziehen mit Sack und Pack.
Volksstimme: Ist es nicht schwierig, in einem so begrenzten Zeitraum eine Nähe zu den Gemeindemitgliedern aufzubauen?
Manfred Roos: Überhaupt nicht. Ich habe das Glück, dass die Menschen ganz schnell gut mit mir klarkommen. Auch bin ich überhaupt nicht kontaktscheu. Ich brauche keine lange Anlaufzeit und gehe schnell auf die neuen Gesichter zu.
Volksstimme: Wie lange sind Sie bereits Pfarrer?
Manfred Roos: Ich bin jetzt 57 Jahre alt und bereits seit 30 Jahren Pfarrer. Ich bringe also eine ordentliche Portion Berufserfahrung mit.
Volksstimme: Warum sind Sie Pfarrer geworden?
Manfred Roos: Das hängt mit einer früh gewachsenen Beziehung zu Gott zusammen. Doch als Jugendlicher hatte ich noch gar keine Ahnung, was der Beruf mit sich bringt.
Volksstimme: Und was bringt der Beruf Pfarrer mit sich?
Manfred Roos: Als Pfarrer ist man stetig gezwungen, in der eigenen Beziehung zu Gott weiter zu wachsen.
Volksstimme: Waren Sie bereits an Ihren neuen Wirkungstätten hier in Hecklingen?
Manfred Roos: Im Oktober habe ich schon einmal die Hecklinger Gemeinde besucht. Ich wurde sehr herzlich mit einem pfälzischen Buffet empfangen. Die Kirchen sind wirklich alle ganz beeindruckend. Durch das Pfarrhaus bin ich nur kurz durchgelaufen.
Volksstimme: Was hat Ihnen am besten gefallen?
Manfred Roos: Dass die Leute alle sehr nett und offen sind.
Volksstimme: Was nehmen Sie sich für Ihr Jahr in Hecklingen vor?
Manfred Roos: Ich bin der Überzeugung, dass man sich als Vertreter für ein Jahr nicht vornehmen sollte, etwas zu verändern. Ich will einfach nur wieder Entspannung in der Grundversorgung der Gemeinde schaffen sowie die Grundaufgaben abdecken. Bis im Frühjahr 2014 die Stelle dann endgültig neu besetzt wird.
Volksstimme: Freuen Sie sich auf die neue Region?
Manfred Roos: Mein erster Eindruck von der Landschaft und den Ortschaften war sehr gut. Ich freue mich, die Gegend näher kennenzulernen. Mal sehen, was im Sommer so ansteht. Ich habe bereits viele Erfahrungen im Thema Kirche und Tourismus gesammelt. Vielleicht lässt sich dahingehend auch noch mehr in Hecklingen anschieben.
Volksstimme: Wann kann die Gemeinde Sie kennenlernen?
Manfred Roos: Ich werde an Heiligabend und am Weihnachtsfeiertag bereits die Gottesdienste in Hecklingen abhalten. Da ist mir mein derzeitiger Chef entgegengekommen. Ich freue mich auf die neuen Gesichter und eine spannende Zeit im neuen Jahr als Pfarrer für Hecklingen.