"Emmes" brachte den Volleyball-Sport an die Oberschule und damit auch in die Egelner Mulde Ehemalige über Hans Winter: "Der hat uns alle geprägt"
Egeln l Sportlehrer Hans-Jürgen Winter legte vor 50 Jahren den Grundstein für eine sagenhafte sportliche Entwicklung am heutigen Egelner Gymnasium, damals noch Erweiterte Oberschule "Minna Faßhauer". Dafür dankten ihm kürzlich 22 ehemalige Volleyballer und Volleyballerinnen bei einer Zusammenkunft am runden Tisch in ihrer "Lieblings-Penne" bei Kaffee und Kuchen und einem abschließenden aktiven Volleyball-Spiel.
Der gebürtige Magdeburger Hans Winter studierte an der Universität Jena Sport und Geographie. Nach sehr erfolgreichem Staatsexamen-Abschluss wurde er 1958 zum Lehrer-Einsatz von der Elbe an die Bode delegiert. Dort fand er, wie sein damaliger Sport-Freund von Aktivist Egeln Horst Staats bestätigte, sofort viel Zuspruch bei den Fußballern, denn "Emmes" war ein kopfballstarker Mittelfeldspieler in diesen frühen 60ern.
Hans begann aber schon im Herbst 1962 damit, das bis dahin in der Egelner Mulde weniger bekannte Mannschaftsspiel Volleyball aus der Versenkung zu heben und später zu einem Lieblingssportspiel für viele folgende Generationen zu machen. Zu den bekannten Sportarten Fußball, Großfeldhandball, Radball und Boxen gesellte sich durch Hans Winter der Volleyball. Und den machte "Emmes" für fünf Jahrzehnte zum dominanten Sportspiel in der südlichen Börde.
Die Organisatorin des Events Gabriele Brose (Borchert), Ex-Kreisschulrat Jürgen Tessnow (damals Trainer der männlichen B- und A-Jugend) oder Kreissportbund-Geschäftsführer Lothar Maruhn bestätigten am Rande der Veranstaltung: "Der hat uns alle geprägt und dafür sind wir ihm sehr, sehr dankbar!"
Maßgebende Spielerinnenpersönlichkeiten, wie Borchert (Westeregeln), die Drube-Zwillinge (Altenweddingen), Sybille Kandziora (Kretschmar), Margrid Laatz (Waldow), oder die Probst (Bahrendorf) haben unter Winter in nur wenigen Monaten eine Entwicklung genommen, die sie bis zum Einsatz beim DDR-Liga-Vertreter Lok Magdeburg führte. Dort konnten die acht EOS-Jugendlichen sogar an vielen internationalen Wettkämpfen in Tschechien, Polen oder Bulgarien teilnehmen. Als die Liga-Tauglichen 1966 die EOS verließen, intensivierte Sportlehrer Winter seine Aktivitäten von Jahr zu Jahr und dies führte zu großen Erfolgen bei den DDR-Spartakiaden.
Neben kleinen Geschenken für "Emmes" überraschte Carlo Beinemann noch mit einer Chronik der Magdeburger Volleyball-Oldies. Hans Winter war danach gerührt und blätterte zur großen Freude aller sein persönliches Geschichtsbuch auf, dessen interessanter Inhalt, neben selbst Erlebtem der interessierten Zuhörer, so manche emotionale Rückblicke ergänzte.
Die Sport-Geschichte des Egelner Gymnasiums wird, auch wenn heute der Einfluss des Volleyballsports durch den "Stimmbandsport" Chor-Musik am Gymnasium zurückgedrängt erscheint, bleiben. Und Sportlehrer-Legende Hans Winter bleibt in der Erinnerung für viele Abiturienten und in ganz besonderer Erinnerung bleibt für die Volleyball-Pioniere auch "Emmes" damaliges Lieblingslied bei Schulfesten ob in Aula oder Clubhaus: "Ich wünsch mir lieber einen Tiroler Hut, der steht mir so gut...!" Damit hätte er sich auch für den derzeitigen Chor ohne Casting qualifiziert. Hans Winter hat nicht nur die 22 Ehemaligen auf das Leben gut vorbereitet, sondern dies trifft auch auf alle folgenden Generationen zu, bis zu seinem Abschied aus dem Schuldienst 1997.