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Tradition Ein Hauch von Nostalgie weht in Staßfurt

Am 2. und 3. April starten die Staßfurter Traditionseisenbahner mit ihrem Lokschuppenfest in die neue Saison.

Von Hubert Nettekoven 25.02.2016, 15:31

Staßfurt l Besucher können derzeit die stolzen Dampfrösser der Staßfurter Traditionseisenbahner nur in Absprache besichtigen. Dennoch ist von Winterschlaf im alten Lokschuppen nichts zu spüren. „Im Winter kümmern wir uns um die Arbeiten, die im Sommer liegen bleiben, wie Reparaturen an Fahrzeugen und Hallen“, erklärt Uwe Hüttner, Vorstandsmitglied der Eisenbahnfreunde.

Das ehemalige Bahnbetriebswerk Staßfurt zählt heute zu einem der bekanntesten deutschen Eisenbahnmuseen. Im Sommer finden hier die Lokfeste statt, zu denen Tausende Besucher strömen. Magnet für die Eisenbahnfans sind zudem die Fahrten des „Salzlandexpresses“ mit einer historischen Dampflok. Das Berliner Technikmuseum ist ein beliebtes Ziel für diese Fahrten, bei denen vier Reisezug-, ein Speise- sowie ein Packwagen zur Verfügung stehen. Organisiert wird all dies von den „Eisenbahnfreunden des Traditionsbahnbetriebswerk Staßfurt“.

Seit 1991 ist Uwe Hüttner Vereinsmitglied und stolz auf sein Hobby: „Wir haben aktuell zwischen 120 und 130 Mitglieder aus allen Regionen Deutschlands.“ Auch die unterschiedlichen Berufsfelder der Mitglieder machen sich positiv bemerkbar. „Oft kommen gelernte Elektriker oder Dreher vorbei, um selbst einige Reparaturen zu übernehmen und die Vereinskasse so ein wenig zu entlasten“, sagt der Bahnexperte.

Im Museum der Eisenbahnfreunde in Staßfurt befinden sich unter anderem Dampf-, Diesel- und Elektroloks; Betten-, Küchen-, Energieversorgungs- und ein Krankenwagen mit speziellem Operationsbereich. Auch der noch einzige im Originalzustand erhaltene Speisewagen des bekannten Städteexpresses der ehemaligen Deutschen Reichsbahn gehört der großen Sammlung an.

Stolz sind Uwe Hüttner und seine Vereinskameraden darauf, eine der noch wenigen funktionstüchtigen Transmissionsmaschinen Deutschlands in ihrem Museum zu wissen. Dabei handelt es sich um ein Getriebe, das - einmal in Gang gebracht - über einen Riemen unterschiedliche Maschinen auf einmal antreiben kann, wie zum Beispiel eine stationäre Bohrmaschine.

Ein weiteres Highlight ist das im Volksmund „Schienentrabbi“ genannte Gleiskraftrad. Damit konnte der damalige zuständige Kontrolleur die langen Schienenstrecken abfahren und sich somit die kilometerweiten Fußwege ersparen.

Eisenbahnfreunde, die neugierig geworden sind, können schon jetzt im Internet stöbern (www.eisenbahnfreunde- stassfurt.de) oder sich auf das Lokschuppenfest freuen.