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Unternehmen Eine Adresse für Mädchen

Sylvia Eisert startet in Staßfurt mit einem "Kreativ- und Puppenland" in die Selbständigkeit.

03.01.2019, 09:00

Staßfurt l Es ist schon etwas paradox: Als Kind habe sie lieber mit den Jungs Fußball gespielt, als mit Puppen. Dann hat sie „20 schöne Jahre lang“ den Sportverein 09 Staßfurt als Ordnerin unterstützt. Jetzt hat Sylvia Eisert ein Geschäft, das sich hauptsächlich wohl an Mädchen richtet.

„Eigentlich wollte ich schon immer was mit den Händen machen“, erzählt die 45-Jährige. Mit dem gewünschten Konditorberuf klappte es nicht. Auch Lehrerin stand auf ihrer beruflichen Wunschliste.

Schließlich arbeitete sie einige Jahre als Elektronikerin beim Fernsehgeräte-Hersteller in Staßfurt. „Aber das war mir irgendwann nicht mehr kreativ genug“, erklärt Sylvia Eisert einen Grund für den Wechsel in ein völlig anderes Metier.

Und dann sei da noch die Patentochter gewesen, die immer mal was besonderes für ihre Puppe benötigte. Es sollte nichts „von der Stange“ sein. Und quasi mit der Anfertigung einer Schulmappe für deren gut einen halben Meter große Puppe war auch die Idee geboren mit dem Puppenland.

Hinzu kommt, dass es etwa 15 Kilometer weit ist bis zum nächsten Spielzeugladen. Auch ein Grund, warum sich Sylvia Eisert für diese Branche entschied.

Sie besuchte einen Gründerlehrgang und Weiterbildungen, wobei sie von der Wirtschaftsförderung der Stadt Staßfurt und einem Bildungsträger in Schönebeck unterstützt wurde.

Mittlerweile verkauft sie nicht nur Spielzeug, Kurzwaren und Bastelmaterial. „Größtenteils wird es Mädchen hierherziehen, weil Jungs wohl eher nicht häkeln und stricken und auch nicht mit Puppen spielen“, meint die Jungunternehmerin. Aber auch ein paar Spielzeuge für Jungs stehen im Regal.

Ihre Vielseitigkeit unterstreicht Sylvia Eisert mit dem Angebot, eine Kreativwerkstatt in ihrem Geschäft einzurichten, in der nicht nur Kita-Gruppen willkommen sind, um Deko oder kleine Geschenke zu basteln.

Und nicht zuletzt verweist sie auf kleine Reparaturen für Puppe, Teddy & Co. – als angehende „Frau Puppendoktor Pille“ sozusagen.