Hecklinger Rathaus erarbeitet Risikoanalyse für den abwehrenden Brandschutz Einsatzbereitschaft bleibt tagsüber weiter kritisch
Ende Mai kommt die Risikoanalyse für den abwehrenden Brandschutz in den Hecklinger Stadtrat. Damit geben sich die Volksvertreter einen Fahrplan für den Brandschutz in den kommenden Jahren.
Hecklingen l Gemessen an der Fahrleistung, würde vielen Einsatzfahrzeugen der Feuerwehren so manche Zusatzfahrt gut tun. Die meisten Fahrzeuge stehen sich in den Gerätehäusern regelrecht kaputt, sagt Sigrid Bleile. Die Chefin des Ordnungsamtes der Kleinstadt hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der Risikoanalyse beschäftigt. Schließlich muss die Stadt das Papier vorlegen. In der Analyse stellt die Stadt dar, dass der Brandschutz im Ernstfall funktioniert. Zumindest auf dem Papier.
Für die zu erwartenden Einsatzfälle hat die Verwaltung in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr dargestellt, dass die Blauröcke handlungsfähig sind. Sowohl ausreichend Kameraden als auch Technik ist in der Stadt mit seinen Ortsteilen vorhanden.
Ende Mai erhält der Stadtrat die Analyse als Beschlussvorlage. Zuvor hat die Verwaltung das Papier mit der Kommunalaufsicht der Kreisverwaltung abgestimmt, bestätigt die Amtsleiterin. Mit 123 aktiven Einsatzkräften ist die Stadt Hecklingen gut aufgestellt, schätzt sie ein. Die hohe Zahl der Feuerwehrleute täuscht allerdings darüber hinweg, dass die Wehren tagsüber von montags bis freitags mit personellen Engpässen zu kämpfen haben. Keine Feuerwehr ist in dieser zeit voll einsatzbereit, gesteht die Amtsleiterin. "Wir haben schon vor Jahren das Rendezvouz-System etabliert", erzählt sie. Dabei handelt es sich vor allem um eine Ausrückeordnung. Um bei dem knappen Personal sicherzustellen, dass ausreichend Kameraden an die Einsatzstelle kommen, werden bei vielen Einsatzstichworten mehrere Wehren alarmiert.
Die notwendige Zahl der Helfer soll so erreicht werden. Daneben spart die Feuerwehr ebenso Zeit, wenn alle gleichzeitig gerufen werden. Die Werbung weiterer Feuerwehrleute in der Zukunft ist deshalb ein wichtiges Ziel für die Hecklinger Blauröcke, formuliert es die Risikoanalyse.
Schon im Kindergartenalter mit sechs Jahren können die Mädchen und Jungen in den Kinderfeuerwehren aktiv werden. Langsam führen die Kameraden die kleinen Einwohner an das Thema heran. In den Jugendfeuerwehren lernen die Kinder und Jugendlichen dann, was es heißt Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr zu sein.
Trotz mobiler Computer und anderer Entwicklungen im Freizeitbereich übt die Feuerwehr noch immer eine große Faszination auf junge Menschen aus. Nur haben die hiesigen Kommunen davon in der Regel sehr wenig. Spätestens mit dem Beginn der Berufsausbildung ziehen viele junge Leute weg, weiß Sigrid Bleile. Die gut ausgebildeten Kameraden gehen der Stadt damit verloren. Eine Antwort auf dieses Problem hat die Stadt nicht. Vor allem wirtschaftliche Fragen hängen damit zusammen.
Ein weiteres Problemfeld in der Risikoanalyse ist die Technik. Die steht zwar die meiste Zeit im Jahr in den Gerätehäusern. Dennoch altern die Fahrzeuge. Mittelfristig, so Sigrid Bleile, müsse die Technik Schritt für Schritt ersetzt werden. Der Stadtrat sollte sich bereits jetzt schon gedanklich damit beschäftigen, rät sie.
Zu Lasten geplanter Bauvorhaben werde die Ersatzbeschaffung der Technik vor allem gehen, erwartet die Amtsleiterin. Denn finanziell bedeutet dies für die Kommune ein Kraftakt.
Allerdings gibt es für die Feuerwehr keine Alternative, weiß sie natürlich. Die Kameraden sind sehr wichtig für die Bürger und Unternehmen der Region. Die Verwaltung sei verpflichtet die Feuerwehren zu unterstützen, weil es sich hierbei um eine Pflichtaufgabe der Gemeinde handele, betont die Amtschefin. Denn hierbei gehe es um den Schutz der Bürger. Diesen dürfe die Kommune nicht aufs Spiel setzen.