Mysteriöser Staub Eisengehalt im Boden ist erhöht
Erhöhte Eisenwerte wurden im Boden der Grundstücke gefunden, die vom „rätselhaften Staub in Staßfurt“ betroffen sind.
Staßfurt l Als Obst und Sand in den Gärten in der Förderstedter Straße durch den Salzlandkreis untersucht wurden, sind auch Proben vom Boden genommen wurden. Diese zeigen erhöhte Eisenwerte.
Die gemessenen Eisenwerte liegen dort zwischen 1,3 und 1,4 Prozent. Im Vergleich zum restlichen Bördeboden etwa auf Ackerflächen seien diese Werte zwar erhöht, wie es heißt. Dennoch seien sie für die Anwohner völlig ungefährlich und unbedenklich.
In Böden liegt der Eisengehalt in der Regel im Bereich von 0,5 und fünf Prozent. Die Staßfurter Werte sind in diesem Bereich. Der Fachdienst Natur und Umwelt des Kreises erklärt auch: Über fünf Prozent der Erdkruste bestehen aus Eisen. Von Eisen im Boden gehe grundsätzlich keine Gefahr für Mensch oder Organismen aus. Daher gibt es in der Deutschen Bundesbodenschutzverordnung keinen Grenzwert für Eisen.
Welche Ursache der erhöhte Eisenwert in der Förderstedter Straße hat, ist unklar. „Es ist nicht erkenntlich, ob dieser Eisengehalt natürlich ist oder durch industrielle Nutzung eingetragen wurde“, teilt der Salzlandkreis mit. Er könnte auf die langjährige Industrietätigkeit im Umfeld des Wohngebietes zurückzuführen sein, aber auch von der Eisenbahnlinie herrühren, die in der Nähe verläuft.
Der betroffene Anwohner und Stadtrat Matthias Büttner, der sich um die Aufklärung des Themas bemüht, hatte kürzlich einen Brief vom Landkreis erhalten. Darin steht, dass die Proben keine Überschreitungen von Grenzwerten gezeigt haben, aber dass bei Eisen signifikante Werte ermittelt wurden. Das Schreiben liegt der Volksstimme vor.
Die Aussage schaffte bei den Anwohnern Verwirrung: „Man darf dies doch nicht so einfach im Raum stehen lassen“, kommentiert Büttner den Brief. Seiner Meinung nach könnten die erhöhten Eisenwerte zusammen mit den Rostflecken auf den beschädigten Gegenständen ein Hinweis auf die Verursacher-Substanz sein. Er fordert im Namen der weiteren Anwohner Aufklärung vom Landesverwaltungsamt, das die Ursachenforschung leitend betreibt. Die Dauer der Untersuchungen - bis zu einem Jahr - strapaziert die Geduld der Anwohner.
Dass die erhöhten Eisenwerte ein Hinweis auf Ursache und Verursacher der rätselhaften Ablagerungen sind, könnte, muss aber nicht zutreffen. Der Fachdienst Natur und Umwelt teilt mit: „Ziel dieser Analyse war es, im Zuge der Ursachenforschung für die Stauberscheinungen in Staßfurt einen Anhaltspunkt zu gewinnen.“ Ob der erhöhte Eisenwert tatsächlich ein Anhaltspunkt zur Ursache sei, müsse jetzt die groß angelegte Untersuchung zeigen, die Landesverwaltungsamt, Umweltamt und Salzlandkreis gemeinsam begonnen haben. „Der Salzlandkreis hat seine gesamten Analyseergebnisse dem Landesverwaltungsamt mitgeteilt. Sie müssen in der Gesamtschau mit den noch laufenden Untersuchungen bewertet werden“, heißt es vom Kreis. Dazu gehören auch mehrere Staubsammelstellen.
Auch Obst und Sandkastensand der Anwohner wurden überprüft. Beim Sand wurden noch strengere Vorsorgewerte für Kinderspielflächen angelegt, die ebenfalls nicht überschritten wurden. Der Salzlandkreis habe in Sachen Staub seine Aufgaben erledigt, erklärt Sprecherin Alexandra Koch. Die durch Anwohner befürchteten Gesundheitsgefährdungen kann die Kreisverwaltung nun ausschließen.