1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Endlich - Salzlandfest wird besser

Veranstaltung Endlich - Salzlandfest wird besser

Das Salzlandfest wird 2018 attraktiver und bunter. Dafür sorgen jetzt Stadtverwaltung und Kommunalpolitik.

22.02.2018, 16:08

Staßfurt l Schon in diesem Jahr sollen die Besucher spüren, das sich mit 25.000 Euro mehr Budget etwas machen lässt beim Salzlandfest. Die Stadtverwaltung versucht jetzt, schnell noch ein paar kleine Höhepunkte für das Fest 2018 zu organisieren.

Fakt ist, dass es keinen großen Konzertstar in diesem Jahr geben wird, der auf der Bühne am Benneckeschen Hof auftritt. Denn erstens beginnen diese Gagen bei 40.000 Euro und zweitens kann man mit einer bekannten Band offenbar niemanden in Staßfurt locken: Egal ob Phudys oder Karat - man holte nie mehr als 2700 Besucher für den Benneckeschen Hof beim Salzlandfest.

Stattdessen will man das zusätzliche Geld - 25.000 Euro mehr wollen Stadtrat und Verwaltung geben - so verteilen, dass das Fest insgesamt attraktiver und voller wird und dabei alle Altersklassen anspricht.

Als größten Höhepunkt dabei könnte die Hochseilartistik, die über dem Stadtsee stattfinden soll, gelten. Hier hofft die Stadt, dass sie noch Künstler verpflichten kann. Der Stadtsee soll generell Teil des Fests werden.

Eine Gokart- und Quad-Bahn soll für Familienspaß sorgen. Eigentlich wollte man eine große Kartbahn um den Postring herumführen, aber hier verhindern die Vorschriften gleich wieder alles: Der Postring müsste komplett abgesperrt werden und damit weitere Straßen, und es wäre einfach zu laut. Deswegen will man eine kleinere Kartbahn nehmen und diese am Stadtsee aufstellen.

Vereine wie Schützen, Jugendclubs oder Schachfeld waren beim Fest bisher immer im Kaligarten zu finden. Sie sollen in diesem Jahr in die Steinstraße, damit dort mehr los ist. Dafür bekommt die Jugend und die Musik diesen Platz: Sechs Nachwuchsbands und jungen Unterhalter haben sich bei der Stadt angemeldet und wollen im Kaligarten spielen.

Die Steinstraße soll beim Fest belebter sein und zwar mit „attraktiven Fahrgeschäften“. Ziel ist es, dass die Besucher von Kaligarten bis Benneckeschen Hof eine Attraktion nach der anderen finden. Zum Zuschauen, Stöbern und Mitmachen.

Alle Stände von Vereinen, Fahrgeschäften oder Gastronomie sollen schon ab Freitagabend öffnen. In den vergangenen Jahren war nämlich freitags oft „tote Hose“, weil die Händler erst Sonnabend kamen. Die Vereine allerdings, das betont die Stadt gleich, kann man kaum verpflichten, ihren Stand ständig zu besetzen, denn sie tun dies ja ehrenamtlich.

Eine mobile Kegelbahn, die der SV Salzland betreuen will, soll aufgestellt werden. Ponyreiten und eine kleine Achterbahn für Kinder soll es geben und auch eine humorvolle Trommlershow mit Animation ist im Gespräch.

Anfang und Ende des Festes werden deutlicher markiert - hier kommen kleine Häuschen hin. Die bringt ein Anbieter historischer Märkte mit. In einem kleinen mittelalterlichen Dorf werden Waren, Handwerk, Kinderschmieden, Beutelmachen, Filzen und Spinnen angeboten.

Alle diese Dinge sind sehr wahrscheinlich, aber noch nicht fest. Verträge und teilweise Kostenangebote müssen noch gemacht werden.

Die Ideen stammen direkt von den „Machern“ aus Staßfurt. Im Dezember hatten sich die Verantwortlichen zusammengetan, die das Salzlandfest gemeinsam aufwerten wollen. Volker Schilling als Veranstalter, die Stadt, der Kulturausschussvorsitzende und der Gewerbeverein.

Die CDU-Fraktion hatte sich gekümmert, dass das Salzlandfest wieder schöner wird, und der Stadtrat war mitgegangen. Eigentlich wollte die CDU einen Knaller-Programmpunkt, für den allein die 25.000 Euro verwendet werden. Deswegen reagierte die Fraktion im Kulturausschuss erst etwas enttäuscht, als man wieder vom selben Bühnenprogramm wie im letzten Jahr hörte. Da man aber dann den Hintergrund verstand und es schon fast zu spät ist, nahm die CDU ihr Ansinnen zurück und folgte der Stadtverwaltung, das Geld auf mehrere Punkte zu verteilen.

Künstler und Händler planen ihre Auftritte und Touren bereits ein Jahr vorher. Daher war es schon im Dezember „eigentlich viel zu spät, um noch neue Programmpunkte einzuplanen“, sagt Ina Siebert von der Verwaltung über das Salzlandfest, das immer am letzten Juniwochenende stattfindet.

Der Veranstalter, spricht die Salzland Center GmbH mit Volker Schilling, musste schon Ende letzten Jahres das Programm grob festmachen und die Künstler buchen, sonst wären sie verplant gewesen. Volker Schilling hat sich danach gerichtet, was er an Resonanz vom letzten Salzlandfest erhielt: Die „Venga Venga Party“ kam bei den Abendgästen sehr gut an. Besonders die jungen Menschen lobten, dass sich das Sonnabendkonzert auch mal an ihre Altersgruppe gerichtet hat, nach Jahren der Ostrockkonzerte. Fest ist auch das Feuerwerk am Sonnabendabend, die MDR-Party-Band „Funtastic Five“ und danach DJ am Freitagabend sowie am Sonntagabend die Abschlussparty wieder mit „Tänzchentee“ - alles genauso wie 2017.

Es klappt auch nicht richtig mit den Fahrgeschäften: „Obwohl wir Händlern angeboten haben, auf die Standgebühr zu verzichten, will keiner nach Staßfurt kommen“, erklärt Ines Kunert von der Verwaltung. Das sei die traurige Wahrheit. Die Staßfurter geben zu wenig aus und bringen zu wenig Umsatz bei Fladenbrot, Cocktail und Co., die Händler aber haben lange Anfahrten.

Auch die Händler am Tag nur in der Steinstraße zu konzentrieren, klappt nicht: Denn wenn die Händler am Benneckeschen Hof nur abends bedienen sollen, haben sie gar keinen Umsatz mehr.