Rotary Club Staßfurt Erster neuer Club nach der Wende
Der Rotary Club Staßfurt war der erste, der im Osten nach der Wende gegründet wurde. Das 25-jährige Jubiläum feierten die Rotarier jetzt.
Staßfurt l 25 Jahre Rotary Club Staßfurt - das haben die 38 Mitglieder und Gäste aus vielen befreundeten Clubs am Sonnabend in Staßfurt gefeiert. Beim Rotary Club handelt es sich um einen Zusammenschluss von Privatpersonen, die sich für gemeinnützige Zwecke mit Spendenaktionen und eigenen Projekten in der Region und weltweit einsetzen, ganz nach dem US-amerikanischen Vorbild.
Bei der Feierlichkeit im Salzland Center gab eine schöne Überraschung: Der Präsident des Staßfurter Clubs, Robert Tomischka-Krajci, bekam von Wernt Brewitz vom Rotary Club Salzgitter-Wolfenbüttel-Vorharz die „Charterurkunde“ überreicht, ein Ersatz für die originale Gründungsurkunde der Staßfurter, die verloren gegangen war. Und wie die Recherchen ergeben haben, ist der Staßfurter Club tatsächlich der erste Rotary Club, der sich in Ostdeutschland nach der Wende gegründet hat - am 22. März 1991.
Wernt Brewitz, der als Gast die Festrede über 25 Jahre Rotary Club in Staßfurt hielt, berichtete über die Zeit nach der Wende, als viele Rotary Clubs im Osten aus dem Boden schossen. Während der Hallenser und Magdeburger Club nur neu aufgelegt wurde und schon vorher existiert hatte, feierten die Staßfurter ihre Gründung im Juni 1991.
Die Rotarier aus der Partnerstadt Lehrte unterstützt sie damals. Die Städtepartnerschaft war wiederum aus einem Schüleraustausch unter den Gymnasien der beiden Städte unter Federführung von Peter Leciejewski entstanden. „Engagierte Rotarier haben sich zur richtigen Zeit zusammengefunden“, so Wernt Brewitz über jene Zeit. 25 „Pioniere“ haben den Staßfurter Club gegründet. Seitdem wurden zwei große Jubiläen gefeiert und - viel wichtiger noch - Benefizkonzerte organisiert und unzählige Projekte mit großen Spendensummen ermöglicht.
Den unermüdlichen Einsatz der Rotarier für ihre Stadt über die vielen Jahre lobte auch Oberbürgermeister Sven Wagner. Der Rotary Club half auch dort, so Sven Wagner, „wo sich die Menschen nicht mehr selbst helfen konnten“.
Unterstützt wurden in Staßfurt unzählige Menschen - angefangen bei den Opfern des Hochwassers 1994 über das Frauenhaus, verschiedene Altersheime, Stipendiaten bis hin zu Schülern der Pestalozzi-Schule, denen ein Ferienaufenthalt ermöglicht wurde. Das jüngste Beispiel für das Engagement des Rotary Clubs Staßfurt sei am neuen Spielplatz im Tiergarten wieder deutlich zu sehen. Dieser wurde mitfinanziert über das Benefizkonzert von „Karat“ zum Salzlandfest.
Beim Staßfurter Club sehe er die international geltenden Ideale der Rotarier - weltweit 35 000 Clubs - verwirklicht, betonte Wernt Brewitz in seiner Festrede. Eines dieser Ideale lautet: „Sei der Welt ein Geschenk“. Die aktuelle dynamische Entwicklung der Welt bewirke, so Wernt Brewitz, dass sich das Leben der Menschen verändere und sogar der Weltfrieden gefährdet werde. Engagierte wie die Rotarier könnten dieser Tendenz etwas entgegensetzen. „Gegenseitiges Vertrauen und Freundschaft unter Gleichen“ - nach diesem Credo leben die Mitglieder der Rotary Clubs, die die Welt in ihrer Region und in Gemeinschaft international ein Stück besser machen könnten.
Die Rotarier haben sich selbst moralische Grundsätze auferlegt, die sie sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben verfolgen wollen. Ziel ist es, der Gesellschaft zu dienen, hohe ethische Grundsätze zu leben und den internationalen Frieden zu fördern.
Auch zwei Persönlichkeiten, die Rotary Clubs angehören und die die Geschicke der Stadt Staßfurt mitgelenkt haben, wurden bei der Feierlichkeit am Sonnabend mit speziellen Auszeichnungen der Rotarier geehrt.
Zum einen Ulrich Eichhorn, ehemaliger Geschäftsführer des Sodawerks. Auch er gehörte 1991 zu den Gründungsmitgliedern des Staßfurter Rotary Clubs und war 1997 und 1998 Präsident. Er wurde mit der „Paul Harris Fellow“-Medaille geehrt. Die Begründung lautete: „Er ist immer Vorreiter, wenn es um Spendenprojekte geht, so wie auch aktuell. So hat er gemeinsam mit Thomas Wagner die Idee der Spielplatzerweiterung im Tiergarten ins Leben gerufen und sich auch intensiv an der Spendensumme beteiligt.“ Die Ehrung erfolgte aufgrund Eichhorns bisheriger 25-jähriger Tätigkeit im Club und insbesondere auch für sein fortwährendes Engagement, was das Spendenobjekt betrifft.
Auch Helmut Jünger aus Frankfurt am Main bekam die Medaille überreicht. Er ist Hauptgesellschafter des Staßfurter Unternehmens Salzland Druck und habe wesentlich dazu beigetragen, dass Traditionsunternehmen zu erhalten.
Zur Feierstunde zum 25-Jährigen gab es viele Geschenke, Spenden zwischen 250 und 1000 Euro übergaben die befreundeten Rotary Clubs.
Neuer Präsident des Staßfurter Rotary Clubs ist seit Sonntag Dirk Fuhrmann. Die Präsidentschaft wird jedes Jahr zum Halbjahr gewechselt.