Im Altkreis Staßfurt 14 Junge großgezogen Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg brüten wieder Störche in Hecklingen
Hecklingen. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg haben sich in Hecklingen wieder Störche niedergelassen und gebrütet. Das Paar siedelte sich auf einem alten Schornstein auf der Wilkenbreite an, der von außen nicht einsehbar ist.
"Das ist etwas ganz Besonderes", sagte der ehrenamtliche Storchenbeauftragte des Salzlandkreises Klaus Lotzing aus Unseburg der Volksstimme.
Zwar sei dort bereits im vergangenen Jahr ein Paar gesichtet worden, aber zur Brut sei es nicht gekommen. Vielleicht seien die Tiere noch nicht geschlechtsreif gewesen, sagte Lotzing.
In diesem Jahr wurden in Hecklingen zwei Storchenjunge aufgezogen, die das elterliche Nest inzwischen aber schon verlassen haben. Der eigentliche Rückzug in das Winterquartier beginnt aber erst ab dem 28. August, sagte Lotzing. Im Frühjahr kommen die ersten Störche dann ab Mitte März bis Mitte Mai wieder zurück.
Nach Lotzings Einschätzung ist die Chance sehr groß, dass das Storchenpaar, ob in der derzeitigen Konstellation oder in einer anderen, falls nichts passiert, in aller Regel auch in den nächsten Jahren zu seinem Horst zurückkommen und dort weiter brüten wird. "Die meisten Horste, in denen erfolgreich gebrütet wurde, werden von den Störchen immer wieder genutzt. Der Standort in Wolmirsleben zum Beispiel bereits seit Ende der 1950er Jahre", sagte der Storchenexperte.
In diesem Jahr wurden in den sechs Horsten im Altkreis Staßfurt, in Athensleben, Egeln, Hecklingen Unseburg, Tarthun und Wolmirsleben, insgesamt 14 Junge großgezogen. "Das ist ein durchschnittliches Ergebnis", sagte Lotzing. Es habe Jahre gegeben, wo es bedeutend mehr gewesen seien.
In Groß Börnecke (Stadt Hecklingen) hatte sich im Mai ein Storchenpaar für den alten Schornstein der Grundschule interessiert. Diesen Standort hat es dann aber bald wieder aufgegeben, beobachtete der ehrenamtliche Storchenbeauftragte.
Die Störche (Ciconiidae) sind laut Online-Lexikon Wikipedia.de eine Familie der Schreitvögel, die mit sechs Gattungen und 19 Arten in allen Kontinenten außer der Antarktis verbreitet ist. Charakteristisch für diese Vögel sind der lange Hals, die langen Beine und der große, oft langgestreckte Schnabel.
Alle Störche sind Fleischfresser. Die Ernährung variiert aber je nach Art. Der in Europa bekannteste Storch ist der Weißstorch (Ciconia ciconia).
Viele Störche sind sehr anfällig für wechselhafte Wetterbedingungen. Regen und Kälte können beispielsweise den Weißstorch zur Aufgabe seiner Brut bewegen.
Als Mittel gegen Wärmeverlust wird das Stehen auf einem Bein interpretiert, bei dem ein Bein am Gefieder gewärmt wird und so weniger unbefiederte Haut der Kälte ausgesetzt ist. Einen ebensolchen Zweck könnte das Stecken des Schnabels in das Halsgefieder haben.