Fachgymnasium kommt
Das Fachgymnasium der Berufsschule Wema Aschersleben-Staßfurt zieht von der Eine an die Bode. Mit dem neuen Schuljahr gibt es dann neun zusätzliche Klassen im Gebäude in der Salzwerkstraße.
Staßfurt l In den Fluren und Klassenräume stehen voll gepackte Umzugskartons. Hier und da lugen Bücher oder Unterrichtsmaterialien hervor. Lehrkräfte sortieren alles. Firmen bauen Möbel auf oder richten Computerarbeitsplätze ein. Jeder weiß, was er zu tun hat und wo alles hin soll. Mittendrin steht Veronika Schmidt. Die Schulleiterin der Berufsbildenden Schule Wema (Werteorientierte Erziehung - Moderne Ausbildung) Aschersleben Staßfurt lässt sich nicht vom Umzugstrubel anstecken. Im Gegenteil. Sie ist die Ruhe selbst und zuversichtlich, dass der Schulstart nächste Woche klappt. "Alles läuft nach Plan", sagt die Chefin des Hauses. Muss es auch. Denn eine große Veränderung steht an: Mit dem neuen Schuljahr ist das Fachgymnasium der Berufsschule in Staßfurt angesiedelt.
Insgesamt neun Klassen mehr wird es dann im Haus in der Salzwerkstraße geben, in dem 400 junge Frauen und Männer lernen. Die Schulleitung geht von rund 25 Schülern pro Klasse aus, die dann in Staßfurt das Fach- abitur ablegen werden. Drei Jahre haben sie dafür Zeit. "Die Anforderungen sind genauso wie beim Abitur am Gymnasium", berichtet Veronika Schmidt. So legen die Abiturienten an der Berufsschule wie auch am Gymnasium die gleichen Prüfungen in den Hauptfächern ab. Einziger Unterschied ist, dass es am Fachgymnasium die zusätzliche Schwerpunktsetzung in den Bereichen Gesundheit oder Wirtschaft gibt, im Stundenplan dafür einige musische Fächer etwas zurückgestellt sind, aber auf freiwilliger Basis absolviert werden können.
Dass das Fachgymnasium von Aschersleben nach Staßfurt zieht, hat mit der Spezialisierung der Berufsbildenden Schulen im Salzlandkreis zu tun (Beitrag unten). Veronika Schmidt kann sich mit der neuen Struktur schnell und gut anfreunden. "So organisiert, ist es einfacher den Unterricht und Vertretungen abzusichern", sagt sie. Für die Schulleiterin zählt pädagogische Nachhaltigkeit unabhängig von allen äußeren Umständen. "Wir können beste Voraussetzungen bieten, um die jungen Menschen qualifiziert zum Fachabitur zu begleiten", sagt Veronika Schmidt.
Ganz außer Acht lässt sie die Bedingungen vor Ort aber nicht. Doch da gebe es keine Probleme, sagt die Schulchefin. "Die Kapazität für die zusätzlichen Klassen sind da!" 19 Unterrichtsräume sind beispielsweise im Bedarf angemeldet. Das stattliche Gebäude, erbaut zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bietet diesen Platz - mehr noch: die Gelegenheit, neue pädagogische Ansätze verfolgen zu können. Aktuell wird die Mensa erweitert und es gibt eine Übereinkunft, dass die Stadt Staßfurt für zusätzliche Parkplätze sorgt. "Wir werden die Arbeit des Fachgymnasiums kontinuierlich und gut fortsetzen", sagt Veronika Schmidt.