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Flutkatastrophe berührt die Menschen

Im Dorfladen von Neundorf werden Geldspenden für die Katastrophenopfer gesammelt.

Von Franziska Richter 21.07.2021, 16:57
Heike Stops führt den  9Dorf-Laden.
Heike Stops führt den 9Dorf-Laden. Foto: Falk Rockmann

Neundorf - Am Montag hatte Heike Stops in ihrem „9Dorf-Laden“ ein Glas für Spenden aufgestellt. Dazu der Hinweis, dass es um die Hochwasseropfer in Deutschland geht. Gleichzeitig stellte die Inhaberin des Tante Emma-Ladens in Neundorf einen kleinen Beitrag dazu ins Internet. Am nächsten Tag waren schon etwa 100 Euro in dem Glas.

„Ich hatte schon etwas reingelegt, denn so etwas bringt immer Aufmerksamkeit und den Anreiz, auch etwas zu spenden“, verrät die Neundorferin. Die Ladeninhaberin geht davon aus, dass sich dieser Tage das Spendenglas noch schneller füllen wird als am Anfang der Woche.

Flutkatastrophe ist das Thema bei den Menschen

Denn die Flutkatastrophe ist das Thema bei der Kundschaft im Laden. Selbst beim Einkauf in dem kleinen Geschäft für Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs geht den Menschen die Krise nicht aus dem Kopf. „Es ist sehr oft Thema. Viele Kunden äußern sich betroffen, viele ziehen Parallelen zu dem Hochwasser hier in der Region 1994“, so Heike Stops. Auch wenn die Ursachen damals ähnlich waren, sei das Ausmaß sicher nicht vergleichbar mit den Zuständen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern.

Heike Stops haben die Bilder aus dem Fernsehen und in den Medien dieser Tage gereicht, um ihre kleine Spendenaktion zu starten. Das Hochwasser 1994 hatte sie persönlich nicht mit erlebt, ihre Eltern schon. „Es berührt mich einfach, weil dort etwas furchtbar Schlimmes passiert ist. Das ist der einzige Grund für unsere Spendensammlung“, sagt sie.

Für die Geldspendensammlung hat sie sich entschieden, weil mittlerweile von Sachenspenden abgeraten wird. Das Krisengebiet ist überlastet, kann die vielen Sachspenden nicht mehr verteilen. Geldspenden machen mehr Sinn, da die Betroffenen selbst kaufen können, was sie brauchen.

Bestimmter Spendenzweck gesucht

Heike Stops stellt sich vor, noch eine Zeitlang weiterzusammeln und dann ein konkretes Spendenprojekt auszusuchen. „Man könnte eine bestimmte Kita, einen Verein oder von mir aus auch einen Dorfladen dort vor Ort nehmen, der vom Hochwasser betroffen ist“, so Heike Stops. All das will sie später mit der Stadtverwaltung oder dem Ortsbürgermeister ausloten. So könnte man etwas ganz Konkretes unterstützen.

Bis dahin hofft die Neundorferin natürlich weiterhin auf fleißige Spender, wenn sie an der Kasse steht und wie immer fragt: „Was darf es heute sein?“