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Wlan Freies Internet in Staßfurt

Im Herbst 2019 könnten in Staßfurt erste Hotspots installiert werden. Der Fördermittelantrag für etwa 70 Standorte mit WLAN ist eingereicht.

14.07.2019, 23:01

Staßfurt l Woran misst sich eigentlich Lebensqualität? Was macht eine Stadt attraktiv und lebenswert? Was zieht Fremde in eine neue Stadt? Die Antworten sind im Wandel. Und seit einigen Jahren nimmt ein Thema einen immer größeren Raum ein: digitale Mobilität. Gerade für jüngere Menschen ist es absolut überlebensnotwendig, überall und zu jeder Zeit digital auf Angebote im Internet zugreifen zu können. „Das zieht sich aber quer durch die Gesellschaft und richtet sich nicht nur an junge Leute. Das ist zusätzliche Lebensqualität im öffentlichen Leben“, sagt Eugen Keller, Geschäftsführer der Technischen Werke und der Stadtwerke Staßfurt.

Es ist also nur logisch, wenn die Technischen Werke und die Stadtwerke sich zusammen mit der Stadt Staßfurt bei einem neuen Angebot des Landes voll reingehangen haben. Das Land fördert mit einem Projekt den Ausbau des frei verfügbaren Internets. Auch Staßfurt hat Interesse angemeldet und plant Schritt für Schritt ein WLAN-Netz in öffentlichen Einrichtungen und Plätzen. Schon im Herbst könnte der Ausbau beginnen und die ersten Plätze ans Netz gehen.

„Zu Beginn des Jahres 2018 gab es eine erste Infoveranstaltung vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung in Magdeburg“, sagt Christian Schüler von der Wirtschaftsförderung der Stadt Staßfurt. Das Interesse war sofort vorhanden. „Wir haben uns intern abgestimmt. Wir wollen den öffentlichen Raum und den Standort attraktiver machen und junge Menschen halten. Es müssen öffentlichkeitswirksame Bereiche sein. Wir haben uns beraten lassen und die Kompetenz genutzt.“

Hier kamen die Technischen Werke und die Stadtwerke ins Spiel, die bei der technischen Umsetzung helfen und auch den Fördermittelantrag Ende Juni einreichten. Insgesamt soll der Ausbau 125.000 Euro kosten. 100.000 Euro (Höchstfördersumme) sollen vom Land kommen, 25.000 Euro sind Eigenmittel der Stadt, die im Haushalt schon eingestellt sind. „Wir haben positive Signale bekommen und rechnen damit, dass der Zuwendungsbescheid in den nächsten Wochen einfliegt“, sagt Eugen Keller.

Etwa 70 verschiedene Standorte hat die Stadt herausgearbeitet und dabei eine Prioritätenliste erstellt, die Ziffern zwischen 1 und 4 aufweist. Ganz wichtig beim WLAN ist natürlich der Breitbandausbau. Der ist quasi Voraussetzung für diesen nächsten Schritt. Derzeit baut die Telekom in der Kernstadt an verschiedenen Stellen, um schnelles Internet zu ermöglichen. In den Ortsteilen verlegt die GlasCom Glasfaserkabel. „Für WLAN brauchen wir leitungsgebundene Infrastruktur“, erklärt Christian Schüler.

An manchen Stellen sind noch Tiefbauarbeiten nötig, an anderen Stellen können die Technischen Werke vorhandene Leerrohre nutzen. „Wir bringen die IT-technischen Leistungen“, sagt Eugen Keller. Möglich sind vielleicht auch Hotspots. Dabei wird das Signal über in Straßenlaternen verlegte Kabel per Funk weitergeleitet.

Neben der Infrastruktur sind aber auch andere Fragen entscheidend in der Priorität. Wie ist die Besucherfrequenz? Ist es wirtschaftlich? „Diese Fragen muss man sich als öffentliche Hand stellen“, sagt Schüler.

Einer der ersten Standorte, die über kostenfreies WLAN verfügen werden, könnte dabei die Innenstadt sein, also der Bereich um Steinstraße und Sperlingsberg. Dieser Bereich genießt hohe Priorität. Aber auch touristische Ziele wie Tiergarten oder Salzlandtheater, Jugendclubs, die Salzland-Sporthalle, die Bäder und viele andere Standorte, auch in den Ortschaften, sollen profitieren.

Welche genau, das will die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt verraten. „Manche Standorte sind auch in privater Hand“, so Eugen Keller. Da müssten noch detaillierte Gespräche geführt werden. Der komplette Ausbau mit WLAN an den 70 Standorten könnte in den nächsten zwei Jahren erfolgt sein. Alles wartet jetzt auf das Signal aus Magdeburg, damit die nächsten Schritte angegangen werden können.