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Freibad-Attraktionen Freunde vom Albertinesee Üllnitz wollen weniger Investitionen, aber bitte sofort!

Das Konzept sei gut, aber viel zu teuer, meinen Bürger zu den Plänen der Stadt Staßfurt, den Albertinesee Üllnitz mit großem Aufwand attraktiver zu gestalten. Und: Es müsste sofort etwas getan werden.

Von Falk Rockmann 18.06.2021, 15:33
Sehen sofortigen Handlungsbedarf in „ihrem“ Freibad Albertinesee: der ehemalige Hausmeister der Anlage Wilfried Krüger (von rechts), Gerhard Schnock, Harry Ehlers und Uwe Zimmermann.
Sehen sofortigen Handlungsbedarf in „ihrem“ Freibad Albertinesee: der ehemalige Hausmeister der Anlage Wilfried Krüger (von rechts), Gerhard Schnock, Harry Ehlers und Uwe Zimmermann. Foto: Falk Rockmann

Üllnitz/Staßfurt - Ein attraktiveres Freibad wollen sowohl Stadt als auch Ortsansässige. Beim Weg dahin scheiden sich die Geister. Ein großes Gebäude müsse nicht sofort sein, sagen die Albertine-Freunde. Attraktionen wie Floß oder Balken schon eher. Und die Stadt könnte erheblich sparen.

Wilfried Krüger und Gerhard Schnock glauben zu wissen, was die Leute hier wollen. Krüger war 14 Jahre Hausmeister in der städtischen Einrichtung. Schnock betrieb mit seiner Familie 15 Jahre den Imbiss. „Wir kennen uns ein bisschen aus“, unterstreicht der Förderstedter, „vor allem aber verbindet uns viel Herzblut mit dem Albertinesee.“

Wilfried Krüger ist der Meinung, dass vor allem Kindern und Jugendlichen wieder mehr geboten werden müsse. „Und zwar diese Woche noch und nicht erst nächstes Jahr!“ Der Nachwuchs würde nämlich Eltern mitbringen. Die Besucherzahlen seien in den letzten Jahren rapide zurückgegangen – nicht wegen Corona.

Krüger stört am meisten, dass die Stadt erstmal alles platt gemacht habe, nachdem sie das Bad vor drei Jahren wieder in ihre Trägerschaft übernahm. „Das Floß wurde zersägt. Bänke wurden rausgerissen“, nennt er zwei Beispiele. Warum zuletzt ein Geländer abgeräumt werden musste, verstehe niemand. Es werde nur angekündigt, dass was Neues in Arbeit sei. „Eine Wasserrutsche wurde uns vor zwei Jahren versprochen. Eine Treppe ins Wasser ist seit drei Jahren eine Baustelle.“

Gebäude für 400000 Euro muss (noch) nicht sein

Ja, das im November 2020 endlich vorgelegte Konzept sei mit einigen Änderungen optimal umsetzbar, wandten sich die beiden Senioren – im Grunde positiv gestimmt – an die zuständige Fachdienstleiterin und den Oberbürgermeister. Ihre Hinweise gingen dahin, die Hälfte der geplanten Mittel einzusparen und dennoch die Attraktivität zu erhöhen.

So könnte das vorgesehene Gebäude für 400000 Euro später errichtet werden, wenn die Stadt finanziell wieder besser dastehe. Überhaupt bedeutete eine erneute Planung unnütze Geldausgaben.

Und Gerhard Schnock nennt weitere Beispiele. Bei einer Erweiterung des Strandes bis an den Eingang „würde der Sand komplett in die Tiefe rutschen – sind wieder 100000 zu sparen. 30000 Euro soll eine Schwimmplattform kosten?! Ich habe eine für 9000 gefunden, inklusive Tüv.“

20 kleinere Maßnahmen vorgeschlagen

Etwa 20 kleinere Maßnahmen haben Schnock, übrigens Ingenieur i. R., und Krüger der Stadt vorgeschlagen. Was Gerhard Schnock besonders ärgert: Seitdem man die Vorschläge an die Verwaltung geschickt habe, seien über zehn Wochen vergangen – ohne Reaktion. Deshalb baten die Albertinesee-Freunde Johann Hauser, mal etwas Dampf zu machen, was der FDP-Stadtrat ihnen auch versprochen hat.

Es gibt noch andere Änderungsforderungen. Für den treuen Badbesucher Harry Ehlers ist es unerklärlich, dass wegen Personalmangels Öffnungszeiten verkürzt werden, wie 2020 geschehen. „Im Gegenteil, es müsste für Senioren früher geöffnet werden und für die arbeitende Bevölkerung abends länger.“

Schließlich hat auch Uwe Zimmermann im Namen seiner Frau, die den Imbiss betreibt, noch etwas zum Unmut beizutragen. Wenn man nämlich länger öffnen wollte, müsste das derzeit sieben Tage im Voraus beantragt werden. In dieser Zeit ändert sich aber das Wetter womöglich mehrmals.

Seitens der Stadt reagierte jetzt auf Nachfrage der seit 1. Juni für die Bäder zuständige neue Fachdienstleiter Christian Schüler. Er habe sich am Montag ein Bild vor Ort gemacht. Hinweise der genannten Bürger seien angekommen und würden in Abstimmung mit den Beteiligten und der Verwaltung in die weitere Planung einfließen.

Auf solche Kleinigkeiten wie diese (unvollendete) Treppe mit schwer erreichbarem Geländer beispielsweise sollte die Stadt erstmal den Fokus legen, meint Wilfried Krüger.
Auf solche Kleinigkeiten wie diese (unvollendete) Treppe mit schwer erreichbarem Geländer beispielsweise sollte die Stadt erstmal den Fokus legen, meint Wilfried Krüger.
Foto: Falk Rockmann