Schule reagiert auch auf Bedarfe in der Wirtschaft / Einrichtung verweist auf Schulpflicht Für Schulabbrecher wie Fachabiturienten - BBS bieten vielschichtige Ausbildung
Nach der Schule ist vor der Schule, könnte man sagen. Die Berufsbildenden Schulen (BBS) Aschersleben-Staßfurt stehen für das Ausbildungsjahr 2012/13 bereits in den Startlöchern. Das Angebot ist vielseitig.
Staßfurt/Aschersleben l Die Bildungseinrichtung bietet quasi für jeden Bildungsstand etwas. Ob Schulabbrecher oder Studierwillige, Unentschlossene, oder Jugendliche mit klaren Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft.
1345 Schüler zählen die BBS Aschersleben-Staßfurt im zu Ende gehenden Jahr, 75 Lehrkräfte für Theorie und Praxis. "In kommenden Ausbildungsjahr erwarten wir die Talsohle, was die Entwicklung der Zahl der Lehrlinge anbetrifft", erklärt Berufsschullehrer Mario Lange, der für die Öffentlichkeitsarbeit der BBS verantwortlich ist.
Zuallererst verweist er auf die gesetzliche Pflicht in Sachsen-Anhalt, nach der Schulbildung eine Lehrausbildung zu absolvieren. Und da sollte sich unter 430 Ausbildungsberufen, die es in Deutschland gibt - 350 davon im Dualen System - doch tatsächlich ein passender finden lassen.
Die BBS Aschersleben-Staßfurt, die auf Grund ihres Aschersleber Standorts in der ehemaligen Werkzeugmaschinenfabrik den Beinamen WEMA trägt, bietet Vollzeit- wie Teilzeitausbildung. Bei letzterem melden ausbildende Betriebe ihre Lehrlinge zur Theorie in den Zweigen Wirtschaft und Verwaltung, Metalltechnik, Elektrotechnik und Holztechnik in der BBS an.
Berufsvorbereitungsjahr und Berufsgrundbildungsjahr
In der Vollzeitausbildung geht es vom Berufsvorbereitungsjahr (Schüler ohne Schulabschluss, die zur Ausbildungsreife geführt werden) über Berufsgrundbildungsjahr (Schüler mit Hauptschulabschluss) bis zur dreijährigen Berufsfachschule, die zu einem beruflichen Abschluss in der Fachrichtung Hauswirtschaft und Familienpflege führt.
"Wir haben momentan drei Klassen Sozialassistenz, Jungen wie Mädchen. Der gesellschaftliche Bedarf ist groß."
Schulabgänger mit Realschulabschluss haben die Möglichkeit, in zwei Jahren zum Berufsabschluss eines Sozialassistenten oder Wirtschaftsassistenten/Informationsverarbeitung zu gelangen. "Sozialassistenz ist als Vorstufe zum Erzieherberuf zu verstehen", so Mario Lange, "Das läuft übrigens sehr gut. Wir haben momentan drei Klassen, Jungen wie Mädchen. Der gesellschaftliche Bedarf ist groß."
Die Wirtschaftsassistenz eigne sich für Realschüler, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, für junge Menschen, die ihre Ausbildung abgebrochen haben, oder diejenigen, die noch nicht wissen, was sie werden wollen.
Fachoberschule und Fachgymnasium
Schließlich führen die BBS mit ihrer Fachoberschule in der Fachrichtung Wirtschaft zur Fachhochschulreife, ab dem neuen Schuljahr übrigens am Standort Salzwerkstraße in Staßfurt.
Und dann gehört noch das Fachgymnasium zu den BBS Aschersleben-Staßfurt, das für alle Interessierten aus dem gesamten Salzlandkreis offen steht. Hier am Standort Aschersleben heißt dabei das Lehrziel allgemeine Hochschulreife.
Die erlangen die Abiturienten wahlweise mit Grundkenntnissen in den Richtungen Wirtschaft oder Gesundheit/Soziales.
"Das ist eine Alternative für Schüler, die noch nicht ab der 5. Klasse an ein Gymnasium wollen."
Mario Lange ergänzt zum Fachgymnasium: "Das ist eine Alternative für Schüler, die noch nicht ab der 5. Klasse an ein Gymnasium wollen, aber dennoch weiter sehr gute Leistungen in der Sekundarschule zeigen." Zugangsvoraussetzung für das Fachgymnasium sei ein erweiterter Realschulabschluss. Das Fachgymnasium endet allerdings im Gegensatz zur Fachoberschule mit dem 13. Schuljahr. Für das kommende Schuljahr habe man bereits 50 Anmeldungen registriert. Auch wenn der Meldeschluss eigentlich der 30. März gewesen sei, heißen die BBS weiter jeden Interessenten herzlich willkommen. Mario Lange dazu: "Es gibt zum Beispiel bei Bewerbungen immer wieder Vorstellungen, die nicht erfüllt werden. Oder es müssen Prüfungsergebnisse abgewartet werden." Das gelte im übrigen für alle Lehrausbildungen. Spätestens im November dann könne man abschließend von einer erreichten Klassenstärke berichten.
Grundsätzlich sollten Bewerber aber wirklich nicht so lange warten, unterstreicht der BBS-Vertreter.
Kontakt: Berufsbildende Schulen Aschersleben-Staßfurt WEMA, Magdeburger Straße 22, 06449 Aschersleben, Telefon (034 73)84 026 60, E-Mail: kontakt@bbs-aschersleben.bildung-lsa.de