Zum Güstener Fest der Vereine am 17. September wird "s Kiesschacht" zur Hans-Weniger-Sportstätte Geboxt, gewonnen und gewettert - Hans Weniger widmete sein Leben dem Sport
Mit Leidenschaft und Ausdauer wird der junge Boxer Hans-Joachim Weniger beschrieben. Sein Herz schlug bis ins hohe Alter für den Sport, ob als Trainer, Sektionsleiter, ESV-Ehrenmitglied oder Bürgermeister. Zwei Jahre nach seinem Tod wird ihm die Ränzelstecherstadt ein Denkmal setzen, indem die Anlage am Kiesschacht zum Fest der Vereine am 17. September in Hans-Weniger-Sportstätte benannt wird.
Güsten. In seinem ganzen Leben (1929-2009) hat sich der ehemalige Bürgermeister Hochachtung erworben. Abgesehen davon, dass seine vier Jungs immer voller Achtung von "unserem Vater" sprechen. Seine Sportfreunde kannten ihn in der aktiven Zeit von 1947 bis 1954 als leidenschaftlichen, ausdauernden Boxer. Anschließend widmete er Jahrzehnte seine Freizeit als Trainer und Sektionsleiter dem Boxsport. "Dienstags und freitags stellte er kurz seine Arbeitstasche ab und verschwand zum Training", erinnert sich seine Frau Hannelore.
"Ich wusste, dass seine zweite Liebe dem Sport gehört"
"Ich wusste aber, dass seine zweite Liebe dem Sport gehört. Und das war ja auch für unsere Kinder von Vorteil." Mit ungezählten Versammlungen und Wettkämpfen an den Wochenenden diente der in Reinsdorf bei Wittenberg geborene Sportfreund der BSG Lokomotive, später war er einer der treuesten Fußballfans des Eisenbahnersportvereins. Kaum ein Punktspiel verging, wo er nicht mit seinem Verein am Spielfeldrand mitfieberte, auch mal wetterte, wenn ihm etwas nicht gefiel. "Hänschen" Weniger wollte natürlich gewinnen, wie einst als Boxer: Seine persönliche Bilanz: 37 Siege in 52 Kämpfen.
Mehr Siege als Niederlagen konnte Hans-Joachim Weniger auch auf dem politischen Parkett erringen. Als Parteiloser trug er sich bei der Bürgermeisterwahl 1994 in die CDU-Liste ein - und gewann. Vier Jahre Vorruhestand hatten dem Maschinenbau-Ingenieur zuvor gereicht. In den folgenden sieben Jahren setzte er sich nun auf andere Weise mit ganzer Kraft für Sport und Vereinsleben ein.
In seiner Amtszeit kämpfte er um den Bau einer neuen Sporthalle und um das Mehrzweckgebäude am Kiesschacht. Zielstrebig versuchte er immer, sich durchzuboxen. "Auch in dem Bewusstsein, es nicht jedem Recht machen zu können. Aber er suchte die Mehrheiten im Stadtrat", erinnert sich sein Nachfolger, Bürgermeister Helmut Zander (SPD) gern an die konstruktive Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Weniger. Er sei immer korrekt und ehrlich gewesen. "Es war ein angenehmes Arbeiten." Für Zander ist er immer noch ein großes Vorbild.
Elf Jahre hat auch Dr. Joachim Rosenthal gern mit Hans-Joachim Weniger intensiv zusammengearbeitet. "Nicht nur, weil wir beide im Sternzeichen Krebs geboren wurden, waren wir einer Meinung." Auch der Ex-Verwaltungschef kennt ihn als unermüdlichen Kämpfer. Gerade, wenn\'s um "s Kiesschacht" ging.
Ab 17. September wird es zum Fest der Vereine, dessen Mitbegründer der Sportfreund übrigens auch ist, Hans-Weniger-Sportstätte heißen.