Seniorensport Gemeinsam statt einsam

Ab sofort können Senioren Sport treiben im Löderburger Bürger- und Schützenhaus.

Von Susann Salzmann 01.04.2017, 23:01

Löderburg l Gemeinsam statt einsam. In Gesellschaft und unter fachkundiger Anleitung. So sportelt es sich gern, nickt Ruth Kube zustimmend mit dem Kopf. Auch – oder gerade wenn – die Gelenke nicht mehr so recht wollen, sind Tipps für Übungen im und um den Schmerzbereich Gold wert.

In der Gruppe steigt die Einzelmotivation für Körper- und Gehirnjogging, findet sie. Einmal monatlich, nämlich jeden zweiten Dienstag, kommt von nun an eine Fachkraft für Gesundheits- und Rehasport vom Gesundheits-, Rehabilitations- und Behindertensportverein Staßfurt (GRB) ins Löderburger Bürger- und Schützenhaus, um mit den Senioren altersgerechte Übungen durchzuführen.

Dieses Angebot gibt es bereits in Staßfurt, das dort gut angenommen wird, erzählt Anita Peters. Im Löderburger Bürgerhaus arbeitet sie als Sozialarbeiterin und hat in dem Objekt, das der Umland Wohnungsbaugesellschaft gehört, eine Angebotserweiterung eingebracht.

Am 11. April wird die Premieren-Sportstunde in der Zeit von 14 bis 15 Uhr fortgesetzt.

Eine Stunde hat Heike Börner die 25 Senioren bei der ersten Übungseinheit in Atem gehalten. Mit Übungen leichten Schwierigkeitsgrades, denen jeder nach seinen Maßgaben gefolgt ist. Die 64-jährige Ruth Kube kann ihnen gut folgen. Stets ein Lächeln auf dem Gesicht. „Auch wenn die Knien schmerzen“, erzählt sie. Das neue Angebot wird hochgelobt. Von allen.

Der Vorteil liegt klar auf der Hand und zahlt sich sogar aus: Immerhin übernehme die Umland Wohnungsbau die Hälfte des Unkostenbeitrages für die Sportstunde. Reha-Übungen? Sehr gern, setzt Regina Ullrich dazu. Die 66-jährige Löderburgerin verlässt das Bürgerhaus mit sportiven Anregungen für den Hausgebrauch. „Morgens bei Radio und Kaffee kann ich das Armkreisen zum Lösen von Verspannungen gut in meinen Alltag einbauen“, versichert sie. Auf dem Stuhl sitzend und abwechselnd die angewinkelten Beine wie beim Treppenlaufen anzuheben, wäre eine Beschäftigung für die televisionäre Freizeitgestaltung, meint Sitznachbarin Kube.

Bisher sei es bei beiden stets beim Vorsatz des Sporttreibens geblieben. Ist die Einsicht vorhanden, fehle es teilweise an ungenügend verschriebenen Behandlungsterminen vonseiten des Arztes. Die Alternative: Reha-Sport, finanziert aus der eigenen Tasche. Doch das, betonen beide, sei unbezahlbar. „Von meiner Rente kann ich mir das nicht leisten“, erklärt Kube. Promptes, einhelliges Nicken der Umsitzenden.

Apropos leisten: Damit die Übungen einen unterstützenden Gesundheitsbeitrag leisten und die größtmögliche Mobilität erreichen, sollten die Reha-Übungen mindestens zweimal wöchentlich für eine Stunde ausgeführt werden, erklärt das GRB-Vereinsmitglied.

Bestenfalls entwickelt sich das neue Sportangebot zu einem Zugpferd, das nicht nur Mieter der Umland-Objekte, sondern auch die breite Öffentlichkeit in das Bürger- und Schützenhaus zieht. Nachfrageabhängig kann das Sportangebot auch erhöht werden, sagt Peters.

Eine erhöhte Resonanz gewährleiste zudem den Bestand des Hauses. Mit Spenden oder Erlösen durch Kaffee und Kuchen solle das Haus unterhalten werden. Perspektivisch sollen Finanzmittel in bauliche Verbesserungen fließen. Unter anderem in Warmwasserinstallationen im Sanitärbereich. „Außerdem müsste der Saal auch einmal renoviert werden“, so Peters. Noch fehlten dafür allerdings die Mittel.