Elena Unger, Anke Erlekam und Nadyn Kunze verpflegten Helfer im Flutgebiet Gulaschkanone auf Reisen: Hilfe mit Kelle
Groß Börnecke l Die Jubiläumsfeier bei der Groß Börnecker Feuerwehr war noch voll in Gange, da kreisten die Gedanken bei der Bedienung der Feldküche um Flutopfer und Helfer an der Elbe. Drei Damen aus Groß Börnecke brachen unvermittelt zur Fluthilfe auf.
Immer wieder tauchten während des Feuerwehrjubiläums neue Schreckens-Meldungen auf. "Wie können wir helfen?", fragten sich die drei Frauen an der Gulaschkanonen-Bedienung.
Elena Unger, eine der fleißigen Damen mit der Suppenkelle, erzählt nun: "Gut ,Sandsäcke schleppen war nicht so unser Ding, aber als die Feuerwehr noch Suppe über hatte, haben wir einfach beschlossen, wir machen einfach los und bringen die Suppe an den Mann."
Und so packten Anke Erlekam, Nadyn Kunze und Elena Unger ihre eigene Gulaschkanone voll und zogen noch in der Nacht los. Nadyn Kunze kam gerade aus der Schweiz und wollte bei Verwandten ihren ruhigen Urlaub verbringen. Die Notwendigkeit, hier Helfern unter die Arme zu greifen, überzeugte sie dann, eine unentgeltliche Nachtschicht an die lange Fahrt zu hängen.
Über Facebook kümmerten sich die drei Damen von der Gulaschkanone, einen Ort zu finden, an dem die Suppe gerade dringend gebraucht wurde, und so ging die Tour unerwartet nach Lostau/Hohenwarthe. An der abgesperrten Linie hieß erst einmal "Anhalten", doch eine Notlüge musste her um helfen zu können. "Wir haben dann gesagt, wir kommen direkt vom Krisenstab in Magdeburg und sollen Essen bringen", erklärt Elena Unger schmunzelnd. Die riesige Gulasch-Kanone, der man ihren Zweck über die Nase anmerken konnte, überzeugte die Posten.
Den genauen Einsatzort mitten im Einsatzgebiet bekam das Gulaschkanonen-Trio von Radiomoderator Warren Green, der die drei den ganzen Weg zur Sandauffüllstation lotste.
Gegen 23 Uhr konnte dann endlich die Essensausgabe beginnen. Nachdem die Kanone recht schnell geleert war, beschlossen, die drei Damen, am folgenden Tag gleich noch einmal mit dem Fahrzeug aufzubrechen. Dafür opferten sie einen ganzen Tag, verarbeiteten die Lebensmittel, die sie von zwei Discountern in Groß Börnecke und Hecklingen bekommen hatten, und machten daraus eine weitere Fuhre leckere Suppe.
Wiederum fuhren die drei nun dem Hochwasser hinterher, dieses Mal bis zum Flugplatz Stendal-Borstel und verpflegten dort die Hubschrauberpiloten mit frischem Eintopf. Erschöpft , aber glücklich und zufrieden kamen die drei Groß Börnecker Frauen von ihrer Hochwasserhilfe.