Müll Güsten: Ärger um die Hans-Weniger-Sportstätte
Müll, sogar zerschlagene Infokästen. Dem unschönen Treiben in der Hans-Weniger-Sportstätte will der Güstener Stadtrat nicht mehr länger tatenlos zuschauen. Doch würde das Problem mit einer Schließzeit nicht nur verlagert werden?

Güsten - Es köchelt schon länger. Die Vermüllung rund um das Mehrzweckgebäude in der Hans-Weniger-Sportstätte sprach zuletzt Stadtrat Sven Kurde (SPD/BfB) an. Angler hätten sogar schon einen Schaukasten eingebüßt.
„Wollen wir den Kiesschacht geöffnet lassen oder die Drehtür schließen? 20 Uhr oder 22 Uhr? Wer soll das machen?“ nimmt Bürgermeister Helmut Zander (SPD) im jüngsten Stadtrat die Diskussion um das Problem auf.
„Wenn wir schließen, sammeln wir den Müll woanders ein“, meint Marlis Bey (CDU), dass sich das Problem nur verlagern würde. Jürgen Mietzsch (SPD/BfB) wäre für einen Versuch, so für Sicherheit zu sorgen. „Sonst ist der Dreck ständig hier. Das ist doch aber ein Sportplatz und kein Müllplatz.“
Der Bürgermeister gab zu Bedenken, ob es realistisch wäre, um diese Jahreszeit 20 Uhr abzuschließen.
„Dann muss eben mal das Ordnungsamt nach dem Rechten gucken. Wenn wir da abschließen, finden sie (die Verschmutzer, d.A.) doch auch wieder irgendwo ein Loch im Zaun“, ist Uwe Opitz der Überzeugung. Das fand Zustimmung bei Helmut Zander: „Ich bin auch dafür, ein Zeichen mit dem Ordnungsamt zu setzen.“ Man könne ja schließlich auch nicht alles einzäunen, ergänzte Silke von Kalnassy-Klindt (Linke). Ihre Fraktionskollegin Yvonne Stanczyk erinnerte an das „Loch hinten“ – und meinte damit den defekten Zaun am anderen Ende des Geländes, gegenüber des Haupteingangs. Ja, das sollte geschlossen werden, so Zander.
Dass das Kiesschacht-Gelände nicht das einzige Sorgenkind ist, macht der Bürgermeister jetzt deutlich: „Am Bahnhof ist auch ,Holiday in St. Tropez’.“ Dort treffen sich Jugendliche unter dem Schleppdach in Richtung Wipperstraße.
„Und an der Schule sieht’s aus wie im Schweinestall“, erklärte Jens Funk (AfD). Fußball würde da sogar auf der Straße gespielt. „Können die nicht rüber gehen?“ „Theoretisch ja“, entgegnete der Bürgermeister dazu.
Das Problem Kiesschacht ist insofern noch pikant, weil das Areal dort aufwändig und mit Fördermitteln zum Treffpunkt für alle Generationen umgestaltet werden soll.
Die Möglichkeiten, das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde mit Regionalbereichsbeamten des Salzland-Polizeireviers zu verstärken, sind derzeit begrenzt. Erst kürzlich wurde eine gerade hier eingesetzte Polizeibeamtin von der Saale-Wipper in die Verbandsgemeinde Egelner Mulde abkommandiert, weil dort zwei Kollegen erkrankt waren, die Kommunalpolitiker aber Bedarf anmeldeten.
Wie Ingo Reupsch vom Revier auf Nachfrage des Salzland-Kuriers mitteilte, sei eine Rückkehr der Regionalbereichsbeamtin Nadine Seiler an die Wipper geplant, sobald die Egelner wieder ihren Dienst versehen können.