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Teich Neundorf Hitze sorgt für Fischsterben

Duch die anhaltende Hitze ist das Wasser im Neuendorfer Teich verunreigt. Dadurch sterben die Fische.

Von Daniel Wrüske 27.07.2016, 18:23

Neundorf l Viele Neundorfer rufen in der Stadtverwaltung und in der Volksstimme-Redaktion an: Seit Anfang der Woche stimmt etwas mit dem Dorfteich in Neundorf nicht. Das Wasser ist trübe, überall grüne Algen und tote Fische. Von Tag zu Tag wurden es mehr. Gestern gab es einen Einsatz. Mitglieder der Staßfurter und der Neundorfer Feuerwehr sowie Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Staßfurt haben die toten Fische aus dem Teich geholt. Mit dem Schlauchboot aus der Salzstadt waren die Staßfurter Feuerwehrkameraden Stefan Hempel, Matthias Hartnauer und Steve Liebke auf dem Wasser unterwegs, um die verendeten Tiere abzufischen. Am Ufer nahmen Neundorfs Wehrleiter Andreas Hüttner und Kamerad Günter Krause mit den Ordnungsamtskräften Willi Herwig und Benjamin Kollmann alles entgegen und entsorgten die Kadaver in einem Container. „Die toten Fische werden vom Stadtpflegebetrieb abgeholt und vom Umweltamt entsorgt“, sagt Susanne Henschke.

Die Fachdienstleiterin für Ordnung und Sicherheit im Rathaus hat gemeinsam mit ihrem Amtskollegen Wolfgang Waschk aus dem Bereich Bauen und Stadtsanierung sowie Neundorfs Ortsbürgermeister Klaus Maaß die Aktion begleitet. Als Ursache für das Fischsterben vermuten sie die anhaltende Trockenheit. „Schuld daran ist, dass es keinen Niederschlag gibt und die Sonne zu lange auf den Teich einstrahlt“, sagt Klaus Maaß. Das Wasser habe sich aufgeheizt. Für die Fische gab es kaum noch Luft zum Atmen. Die alteingesessenen Neundorfer würden berichten, dass sie den Teich so noch nie gesehen hätten. „Kaum zu glauben, dass es hier vor vielen Jahren sogar eine Badeanstalt gegeben hat“, so Klaus Maaß.

Von einer Ausnahmesituation aufgrund der Witterung spricht auch Wolfgang Waschk. „Der Wasserstand hat sich bisher immer von selbst reguliert.“ Die Stadt hätte nie eingreifen müssen. Sie verantwortet lediglich den Grünschnitt rund um das Gewässer. Problematisch sei jetzt nicht nur, dass das Wasser verdunste, sondern auch, dass der einzige natürliche Zufluss nicht mehr genug nachliefere. In der Nähe der gleichnamigen Gaststätte befindet sich eine kleine Quelle. „Der Grundwasserspiegel ist insgesamt sehr tief. Auch aus der Quelle kommt nichts mehr“, ergänzt Klaus Maaß.

Die Stadtverwaltung hat das Problem gestern auch mit der Unteren Wasserbehörde des Salzlandkreises besprochen. Hier teilt man die Auffassung, dass der niedrige Wasserstand und die hohen Temperaturen ursächlich sind. Aus diesem Grund erachten die Behörden ein Auffüllen des Teiches als nicht sinnvoll. Neundorfer hatten das in sozialen Netzwerken im Internet angeregt. Da der Wasserstand mit dem Grundwasser korrespondiere, wäre das Wasser schnell wieder weg.

Unklar ist, wie so viele Fische in den Teich kommen. Gestern wurden verendete Karpfen, ein toter Wels und sogar leblose Goldfische abgekeschert. „Sicherlich tragen die Wasservögel auch Laich mit ein. Aber die Goldfische zeigen, dass manche offensichtlich ihr Aquarium hier entleert haben“, sagt Klaus Maaß und verurteilt derartige Aktionen.

In der Vergangenheit wurde der Teich regelmäßig abgefischt. Mitglieder des Angelvereins Löderburg haben einzelne Fische herausgeholt. Diese wurden dann untersucht. Wenn alles in Ordnung war, wurden die Tiere in die Seen rund um Löderburg ausgesetzt. Das, so Ordnungsamtschefin Susanne Henschke, soll jetzt auch wieder passieren. „Für das Umsetzten der Fische gibt es Bestimmungen: Es muss klar sein, dass die Tiere das andere Wasser vertragen und mögliche Krankheiten nicht mit einschleppen.“ Noch gestern Nachmittag haben die Angler aus Löderburg das wieder kontrolliert. Heute wird entschieden, was mit den noch lebenden Tieren passiert. „Im Teichen können sie nicht bleiben. Denn damit, dass in den nächsten Tagen der Wasserstand wieder steigt, ist nicht zu rechnen“, sagt Klaus Maaß.