Neuer Reit- und Fahrverein Groß Börnecke lädt Reiter und Pferdenarren zur Hubertusjagd Im Galopp über Felder und Wiesen
Zu einer Hubertusjagd versammelte sich am Sonnabend eine kleine Reitermeute, um über Feld und Wiesen von Groß Börnecke zu galoppieren und ihrer Leidenschaft des Reitens zu frönen. Organisiert wurde der heitere Ausflug vom neuen Reit- und Fahrverein "Caballo Amante" Groß Börnecke.
Groß-Börnecke l Auf dem Reiterhof von Sina Knauf versammelten sich am Sonnabendmorgen an die 20 Reiter. Strahlender Sonnenschein legte sich schon früh über den Hof, der sich auf dem höchsten Punkt von Groß Börnecke befindet und einen atemberaubenden Panoramablick über Feld und Flur bietet. "Wir sind heute früh aus Athensleben hergeritten. Eine Stunde haben wir gebaucht", sagt Anne Tappenbeck (22). Mit ihren zwei Freundinnen versuchte sie zum ersten Mal eine Fuchsjagd auf ihrem Pony. Denn der Austritt richtete sich auch an unerfahrene Reiter, die mal etwas "Jagdluft" schnuppern wollten.
Deshalb hatten sich Sina Knauf und Mitveranstalter Spitze Wiegandt schon von vorn herein eine kurze und gut zu meisternde Route überlegt. Von Sina Knaufs Hof ritt die "Meute" erst einmal durch Börnecke, im Schlepptau einige Kutschen, von wo aus weitere Pferdeliebhaber das Geschehen verfolgen konnten. Auch Heike Brehmer fuhr in einer Minikutsche mit Ponys als Schirmherrin der Jagd mit. Dazwischen trabten einige Reiter vom RSG Hohenerxleben, manche wie Cowboys mit Westernsattel und Hut unterwegs, und viele weitere Einzelreiter, die von dem Ausritt gehört hatten, bis sie schließlich den Feldrand erreichten und Richtung Gerlachstal preschen konnten. Ein paar Birkenäste und Stämme hatten die Organisatoren hier als Hindernisse aufgestellt, die der Reitertross nach und nach überspringen konnte.
Bei Fuchsjagden zu Pferd muss heute übrigens kein Fuchs mehr dran glauben. "Bei der Hubertusjagd geht es nur um den Spaß an der Sache", erklärt Andrea Kuhne-Hätsch, die mit Mann und Freundin da war und von dem Event aus der Zeitung erfahren hatte. "Die Master reiten vorne weg und die restlichen Reiter hinterher", erklärte die Güstenerin. Bei der Jagd seien Ausdauer und Disziplin bei Reiter und Pferd am wichtigsten, meinte die Jagd-Liebhaberin. Die Reitergruppen werden von einem Master angeführt, der nicht überholt werden darf - hier waren die "Vorreiter" Spitze Wiegandt für die Springergruppe und Kimberly Erlekam für die Nicht-Springer, die die Hindernisse auslassen konnten. Hinterher zwei Piköre, die aufpassen müssen, das keiner die Master überholt. "Manchmal machen wir uns auch einen Spaß draus, indem wir plötzlich abbremsen und die Reiter an uns vorbeirasen", sagte Master Spitze Wiegandt.
Denn am Abend wird es dann umso lustiger: Beim Jagdgericht muss der eine Runde ausgeben, der überholt hat. Und zum Spaß tragen sich die Reiter gegenseitig Huckepack in der Kneipe herum. Nach einer "Halbzeit" im Tal, wo die Börnecker Jäger ins Jagdhorn bliesen und es Schmalzbrot gab, preschte die Reitermeute über weitere selbst gebaute Hindernisse den Berg hoch. Dort gab es zum Abschluss von Sina Knauf das "Eichenblatt", eine kleine Auszeichnung, die sich jeder Reiter ans Jackett stecken ließ.
Insgesamt zeigte sich Sina Knauf zufrieden mit der Jagd, immerhin war dies eine der ersten Veranstaltungen, die der sich gründende Verein in Angriff genommen hatte. Sie möchte sich bei allen Reitern, aber auch bei den Personen, die das Gelände zur Verfügung gestellt haben, bedanken - Ingbert Schulz, Helmut Höhne und Roland Niemann. Das Anliegen, vor allem jungen Reitern, die noch nie eine Jagd geritten hatten, das Hochgefühl des gemeinschaftlichen Ausritts zu vermitteln, schien bei den Teilnehmern angekommen zu sein: Anne Tappenbeck, die schließlich auch das Eichenblatt erhielt, fand ihre erste Jagd "sehr lustig und wirklich angenehmen zu reiten, so dass jeder mithalten konnte", sagte sie. Die Jagd soll auf jeden Fall nächstes Jahr wiederholt werden. Bis dahin erwarten die Pferdeliebhaber weitere frische Ideen des neuen Reitvereins.