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Agentur für Arbeit animiert junge Leute unter 35 Jahren für eine neuen Ausbildung Kai Uwe Vogelhuber startet noch einmal

Von Nadja Bergling 30.08.2013, 01:18

Mit der Initiative "Ausbildung wird was - Spätstarter gesucht" will die Agentur für Arbeit junge Menschen animieren, eine erneute Ausbildung zu absolvieren, die dann auch Zukunft hat. Bei Kai Uwe Vogelhuber aus Westeregeln hat diese Initiative bereits Früchte getragen.

Westeregeln l Kai Uwe Vogelhuber ist 26 Jahre alt. Doch schaut man sich seine berufliche Laufbahn an, könnte man meinen, dass er mindestens ebenso lange schon berufstätig ist. Einer Ausbildung als Einzelhandelskaufmann folgten mehrere Stellen als Leiharbeiter, Arbeitslosigkeit und immer wieder wechselnde Tätigkeiten in verschiedenen Firmen. Schnell wurde dem Westeregelner klar, dass eine Neuorientierung her muss. Zunächst dachte er, dass es nicht so leicht werden würde, als 26-Jähriger noch einmal einen Ausbildungsplatz zu finden. Doch da hatte er sich getäuscht. "Ich habe bei dem Speditionsunternehmen Meier und Partner hier in Westeregeln vorgesprochen. Und wir haben zum Glück zueinander gefunden", erklärt Kai Uwe Vogelhuber. Seit dem 1. August läuft nun seine Ausbildung zum Kaufmann für Spedition, Lager und Logistik. Annet Meier kann im Namen der Geschäftsführung nur lobende Worte für den Lehrling finden. "Wir haben schon lange nach einem geeigneten Bewerber gesucht. Dass wir Herrn Vogelhuber nun haben, ist reine Glückssache. Wir haben jemanden gesucht, der uns unterstützt. Wir brauchen Leute, die auch arbeiten wollen. Und in Kai Uwe Vogelhuber haben wir einen fähigen Mitarbeiter gefunden", lobt Annett Meier. Nach gut einem Monat kann der Auszubildende schon anfallende Arbeiten selbständig ausüben. "Er passt einfach zu uns", freut sich Annett Meier.

Vogelhuber ist kein Einzelfall

Wie Kai Uwe Vogelhuber geht es vielen jungen Menschen in Sachsen-Anhalt. Es gibt etwa 30 800 Arbeitslose zwischen 25 und 34 Jahren. Daher hat die Budesagentur für Arbeit die Initiative "Ausbildung wird was - Spätstarter gesucht" ins Leben gerufen. Ziel ist es, junge Leuten im Alter von 25 bis 35 Jahren zu animieren und fördern, noch einmal eine Ausbildung zu machen. "Oft können regionale Unternehmen ihre freien Lehrstellen gar nicht mehr besetzen. Die Nachfrage ist einfach nicht da. Auch für diese Unternehmen liegt Potenzial in dieser Initiative. Sie ist eine Art zweites Standbein, um qualifizierte Leute zu finden", macht Thomas Holz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bernburg deutlich.

In diesem Jahr waren es noch nicht viele junge Leute in dem besagten Alter, die den Schritt zu einer neuen Ausbildung wagten. "Doch der Bedarf wird steigen", kündigt Thomas Holz an. Gerade in den Nischenbereichen fehlen die Fachkräfte. Für Unternehmen eine gute Chance, diese zu finden, und für sich auszubilden. "Für die Auszubildenden ist es ebenfalls eine gute Chance, möglichst in der Region eine Anstellung zu finden. Aus einer Ausbildung wird ziemlich oft eine Festanstellung", so Holz weiter.

Im Vordergrund der Initiative stehen betriebliche Ausbildungsplätze beim Arbeitgeber. Die "Spätstarter" werden als Lehrlinge eingestellt und erhalten Ausbildungsentgelt. Alternativ können die Arbeitsagenturen und Jobcenter Interessierte mit Vollzeit- und Teilzeitweiterbildungen in einem anerkannten Berufsbild unterstützen. Zudem können auch Lehrgänge zur Vorbereitung auf Abschlussprüfungen bei den Kammern gefördert werden. Bestand vor der Weiterbildung ein Anspruch auf Arbeitslosengeld I oder Arbeitslosengeld II, wird die Leistung in der Regel weiter gewährt. Zudem können Fahrtkosten oder Kinderbetreuungskosten übernommen werden. Arbeitgeber können für die ausfallbedingten Weiter- bildungszeiten von Beschäftigten Zuschüsse zum Arbeitsentgelt beantragen und auch die Lehrgangskosten können von den Arbeitsagenturen übernommen werden.

Kai Uwe Vogelhuber ist froh, dass er jetzt noch einmal die Chance nutzen kann. In zwei Jahren endet seine Ausbildung. Denn aufgrund seiner bereits abgeschlossenen Berufsausbildung, wurde die neue Ausbildungszeit verkürzt.