Kaputte Straße Keine schnelle Lösung
In Athensleben ärgern sich Anlieger über ihre Straße. Es gibt keine kurzfristige Lösung.
Athensleben l Ganz am Ende von Athenslebens Dorfstraße, die den Namen wie der überschaubare Ort trägt, gibt es noch eine kleine Kreuzung. Die Fahrbahn hat hier schon längst keine befestigte Bitumenschicht mehr. Der Schotterweg führt noch einmal zu einigen Häusern, in die andre Richtung zur Bode und zum Wehr. Die Wege weisen tiefe Rinnen auf, sind ausgespült und ungerade, Löcher klaffen überall. Gießt es wie aus Kannen, verwandelt sich dieser kleiner Platz zu einer riesigen Pfütze. Dann sieht man nicht selten Gisela Jorns in Regenkluft und mit einer Hacke bewaffnet an Straßenrand werkeln. Die Athenslebenerin hackt kleine Kanäle, damit das angestaute Wasser Richtung Bode abfließen kann. „Der Zustand ist nicht auszuhalten“, schimpft Gisela Jorns und spricht damit auch für die anderen Anrainer der Straße Athensleben 62 bis 65.
„Mit dem Auto fährt man sich alles kaputt, wenn man die Straße entlang muss.“ Bei den tiefen Löchern setze man auf, so die Anwohnerin. Und wenn es regne, dann stehe das Wasser, oft auch noch nach dem Guss. Ein Durchkommen mit dem Auto wird zum Drahtseilakt, mit dem Fahrrad erst recht. „Hier muss etwas unternommen werden“, fordert die Anwohnerin. Mehrfach hat sie sich mit ihrem Anliegen an die Stadt gewandt. „Die Antworten aus dem Rathaus ließen immer alle Monate auf sich warten.“ Doch nicht nur das, sie klingen in den Ohren von Gisela Jorns wie Vetröstungen. Ihr Tenor: Es fehlt an einer Oberflächenentwässerung – ein verbesserter Straßenzustand lässt sich nur durch einen grundhaften Ausbau erreichen – dafür fehlen die Finanzmittel - an der Straße wird lediglich im Rahmen der Gefahrenabwehr etwas gemacht. „Doch wann beginnt Gefahr?“, fragt sich Gisela Jorns schulterzuckend.
Einen grundhaften Ausbau wollen die wenigen Anlieger auf keinen Fall. Zu groß wäre der Aufwand für die paar Bürger, meint Gisela Jorns. Und zu hoch wäre die finanzielle Belastung für die Leute, gibt die Athenslebenerin auch zu. Eine kleinere Lösung soll her. Nicht nur wegen der Anlieger. „Der Abschnitt ist Teil des Boderadweges: Was macht das für einen Eindruck auf die Touristen – was ist, wenn jemand stürzt und sich verletzt?“, fragt Gisela Jorns. Sie wünscht sich, dass die Stadt die Löcher stopft, vielleicht ein wenig Asphalt aufträgt. Gegen diese Methoden stellt sich Oberbürgermeister René Zok, von der Volksstimme auf das Problem angesprochen.
„Das hieße im wahrsten Wortsinn Geld versenken“, sagt der Stadtchef. Mehrfach hätten die Mitarbeiter des Stadtpflegebetriebes die Wege und die kleine Kreuzung ausgebessert. Immer wieder sei alles weggespült worden. „Nein, so geht es nicht weiter“, sagt deshalb auch René Zok. Er schlägt vor, wenn der grundhafte Ausbau nicht gewollt ist, dass die Anlieger sich zusammensetzen und in Eigenregie eine Lösung durchführen.
Das soll jetzt auch passieren: Während der jüngsten Ortschaftsratssitzung haben sie die Athenslebener Räte darauf verständigt, alle betroffenen Anlieger einzuladen und miteinander zu sprechen. Ortsbürgermeister Jürgen Kinzel sagt, dass sei man ihnen schuldig. „Einfach zu sagen, es geht nicht, reicht nicht. Die anderen Athenslebener haben auch gute Straßen und alle haben dafür mit ihren Straßenausbaubeiträgen bezahlt.“