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Austauschaktion für Zahnrettungsboxen an Grundschulen gestartet Kleines Fläschchen hilft, teure Beißer zu erhalten

Von Falk Rockmann 11.09.2010, 06:19

Staßfurt. "Die Zahnrettungsbox haben wir noch nie benötigt, toi, toi, toi! Aber es ist beruhigend zu wissen, das man eine im Sanikasten hat." Heike Härtge, Leiterin der Goethe-Grundschule weiß, wie wichtig das kleine Behältnis werden kann. "Innerhalb von 24 Stunden sollte ein ausgeschlagener Zahn oder auch ein Zahnteil wieder im Kiefer stecken", erklärt Ingrid Frost. Die Jugendzahnärztin des Salzlandkreises initiierte den Austausch der entsprechenden Transport-Fläschchen. Vor drei Jahren hatte die Zahnärztekammer in Zusammenarbeit mit einer Krankenkasse dafür gesorgt. Jetzt ist die Haltbarkeit der Nährlösung für verunglückte Beißerchen abgelaufen.

Mit Stiv und Ulrike Germershausen von der gleichnamigen Zahntechnik GbR aus Staßfurt fand die Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes Mitstreiter, die die Austauschaktion für zehn Schulen in Staßfurt und Umgebung finanzieren. Die nächsten, die in den Genuss kommen, sind die Grundschulen Güsten, Uhland und Nord in Staßfurt, die Grundschulen Löderburg, Hecklingen, Groß Börnecke, Schneidlingen und Giersleben. Die LB-Schule Staßfurt hat bereits eine neue.

"Es wäre wünschenswert, wenn alle Schulen und möglichst auch Kindergärten im gesamten Landkreis solche Unterstützung erfahren würden. Für weitere Sponsoren wären wir und die Einrichtungen sehr dankbar", so Ingrid Frost.

Dass Stürze und Sportunfälle – bald beginnt die Rodelsaison – manchmal nicht ohne Folgen fürs Gebiss bleiben, hat Stiv Germershausen auch schon mehrfach erfahren. "Es wäre sogar für den Hausgebrauch wichtig, so eine Zahnrettungsbox in der Hausapotheke zu haben. Die Dritten werden auf jeden Fall teurer", so der Zahntechniker.

Nur zum Vergleich: Eine Zahnbox kostet zwischen 15 und 20 Euro.

Zum Umgang rät er noch: "Entsprechende Zähne oder Zahnteile sollten nicht gereinigt werden, jede Gewebefaser hilft beim Wiederanwachsen." Als Notlösungen für den Transport ohne Zahnrettungsbox nennt er noch kalte Milch oder Kochsalzlösung.

Milchzähne werden übrigens in der Regel nicht reimplantiert, war von Ingrid Frost noch zu erfahren.