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Busverkehr Kürzere Wartezeiten mit Schulstart

In der Egelner Mulde müssen sich Schüler auf andere Busfahrt- und Schulanfangszeiten einstellen.

24.08.2020, 23:01

Egeln l „Anhand der veränderten Schulanfangs- und Endzeiten werden die Schüler in der Verbandsgemeinde Egelner Mulde wesentlich weniger warten müssen. Wir sind davon überzeugt, dass das im Sinne der Schüler ist. Es handelt sich um wesentliche Verbesserungen bei der Schülerbeförderung. Die Erfahrungen in den anderen Regionen des Salzlandkreises dazu sind jedenfalls durchweg positiv“, sagte der Pressesprecher der Landkreisverwaltung Marko Jeschor der Staßfurter Volksstimme.

Demnach beginnen die Grundschulen in Wolmirsleben und Westeregeln künftig etwas früher, die Schulen in Egeln jedoch später. „Dadurch können die Busse erst die Grundschulen Wolmirsleben und Westeregeln und danach Egeln bedienen“, so Jeschor.

Aufgrund der offensichtlichen Verbesserungen für die Fahrschüler durch weniger Wartezeiten vor Unterrichtsbeginn und nach Schulschluss seien die Zustimmungen aller Schulleiterinnen zum Fahrplanentwurf und auch zu den geänderten Schulanfangszeiten schnell gegeben worden.

Laut Jeschor gehören die Verbandsgemeinde Egelner Mulde sowie der Altkreis Bernburg zu den letzten Regionen im Salzlandkreis, in denen die Fahrplanänderungen für die verbesserte Schülerbeförderung umgesetzt werden. Bislang sei der Prozess dazu stets sehr kooperativ abgelaufen. Begonnen hätten der Salzlandkreis und die Kreisverkehrsgesellschaft „Salzland“ (KVG) damit vor zwei Jahren in Aschersleben und vor einem Jahr dann in Schönebeck.

Konkret sieht es so aus, dass die Grundschule „Vier Jahreszeiten“ Egeln künftig um 7.45 Uhr beginnt. Bisher war es 7.30 Uhr. Die Grundschule Westergeln startet um 7.30 Uhr und damit 20 Minuten früher als bisher und die Grundschule Wolmirsleben 7.25 Uhr und somit fünf Minuten eher.

In der Gemeinschaftsschule Egeln beginnt der Unterricht am Morgen nun 7.45 Uhr. Bisher läutete die Klingel 7.30 Uhr.

Das führt natürlich zu Fahrplanänderungen. In Wolmirsleben zum Beispiel kamen die Schulbusse aus Unseburg bisher um 6.55 Uhr mit 26 Schülern an und aus Borne 6.59 Uhr mit 33 Schülern.

Ab dem neuen Schuljahr erscheint der Bus aus Unseburg 7.12 Uhr mit der gleichen Schülerzahl an der Grundschule in Wolmirsleben und der Bus aus Borne mit 32 Schülern um 7.13 Uhr. Das heißt, die Mädchen und Jungen aus beiden Orten können morgens fast eine Viertelstunde länger schlafen.

Jeschor: „Positiver Nebeneffekt ist, dass wir die vorhandenen Busse effektiver einsetzen können. Ein sorgsamer Einsatz von Ressourcen ist insbesondere im Hinblick auf die seit Jahren anhaltenden Debatte um die Kreisumlage bei jeder Veränderung ein wichtiges Kriterium.“

Zudem habe der Salzlandkreis für die Schüler aus Etgersleben, Westeregeln und Hakeborn, die das Dr. Frank-Gymnasium in Staßfurt besuchen, mit der Linie 157 drei Direktfahrten eingerichtet. „Damit verkürzen wir die Beförderungszeiten erheblich“, hob der Pressesprecher hervor.

Beim Vorsitzenden des Gemeindeelternrates, Alexander Schornack, und seiner Mitstreiterin Josephine Uecker sowie beim Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Stöhr (UWGE) war die Verschiebung der Schulanfangszeiten in der Egelner Mulde, insbesondere an der Grundschule „Vier Jahreszeiten“ in Egeln, auf Kritik gestoßen. „Wir waren uns einig, dass die Änderungen nicht optimal sind“, sagte Schornack vor Wochen. Dadurch könnte es zeitliche Probleme mit dem Hort geben. „Wenn die Kinder abends die Hausaufgaben machen müssen, ist die Motivation dahin“, stellte Schornack fest.

Der Vorsitzende des Verbandsgemeinderates, Peter Fries (CDU), sieht die Gefahr, dass das Angebot der Vereine in den Gemeinden für die Kinder nach der Schule zusätzlich eingeschränkt wird. „Das ist nicht akzeptabel. Wir haben schon Probleme, die Vereine zu erhalten“, sagte Fries, der auch Bürgermeister der Gemeinde Bördeaue ist, einer Verbandsgemeinderatssitzung.

Damit die Schüler künftig nicht mehr im Regen stehen, wenn sie auf ihren Bus warten, baut die Stadt Egeln am Schulbusbahnhof eine Buswartehalle auf. Das kündigte Bürgermeister Reinhard Luckner (UWGE) an. Dabei handelt es sich um die Anlage, die Jahre lang vor dem Landratsamt in Bernburg stand. Diese hat die Stadt Egeln preiswert erwerben können. Aufgestellt werden sollen davon nur zwei Teile und damit 15 Meter. „Den Rest behalten wir als Reserve“, sagte Luckner.