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Erbe Lange Wunschliste zur Verteilung eines 300000-Euro-Erbes in der Stadt Güsten

Was kann mit noch 160000 Euro im Sinne des Erblassers angefangen werden? Die vielfältigen Vorschläge, die an die Stadt Güsten gingen, beriet jetzt der Kulturausschuss.

Von Falk Rockmann 28.07.2021, 15:15
Vorhandene Spielplätze aufpeppen oder neue schaffen? Eine Wasserrutsche für den Kiesschacht oder mehr für die Senioren tun? Der Kulturausschuss beriet intensiv, was mit den noch 160000 Euro aus dem Erbe an die Stadt Güsten umgesetzt werden soll und kann. Vom Tisch sei derweil ?erstmal ? das Thema Zaun für das Guddenstein-Denkmal, erklärt Vize-Bürgermeister Gerhard Malkowski.
Vorhandene Spielplätze aufpeppen oder neue schaffen? Eine Wasserrutsche für den Kiesschacht oder mehr für die Senioren tun? Der Kulturausschuss beriet intensiv, was mit den noch 160000 Euro aus dem Erbe an die Stadt Güsten umgesetzt werden soll und kann. Vom Tisch sei derweil ?erstmal ? das Thema Zaun für das Guddenstein-Denkmal, erklärt Vize-Bürgermeister Gerhard Malkowski. Foto: Falk Rockmann

Güsten - Sie reichen von der Anschaffung einer Wasserrutsche für den Kiesschacht bis zu Zuschüssen für ein größeres Spielgerät in das Osmarsleber Stromerland. Die Vorschläge, die die Stadt erreichten, stellte die Vorsitzende Marlis Bey (CDU) Dienstagabend erstmals gesammelt im Kulturausschuss vor.

Wichtige Erkenntnis: Ein Großteil der 300000 Euro, die ein Güstener Einwohner der Stadt hinterlassen hat, ist bereits unter Dach und Fach. Für digitale Unterrichtsmittel der Grundschule zum Beispiel, für neue Bänke.

Übrig sind noch 160000 Euro. Man konnte schon den Eindruck gewinnen, dass sich die Stadträte die Verteilung nicht einfach machen.

Der Vorschlag der Linken-Stadtratsfraktion, der Kita in Osmarsleben mit einem Zuschuss zu einem größeren Spielgerät in deren Freigelände zu verhelfen, weil so auch die Güstener Spatzen bedacht werden sollen, gab den ersten Anlass zur Diskussion.

„Das ist nicht unsere Einrichtung“, erklärt Marlis Bey. „Das sind aber auch unsere Kinder“, kontert Ernst-Hermann Brink (Linke).

Sechs Spielplätze im Bereich der Stadt Güsten

Neue Spielplatzstandorte und Verbesserungen vorhandener bilden den Großteil der Vorschläge. Die Randsiedlung wird ins Spiel gebracht wie auch die Grauthoff-Siedlung, ebenso der Stadtgraben.

„Wie viele haben wir überhaupt?“ fragt Erika Lissek (SPD/BfB). Man kommt inklusive der Ortsteile Amesdorf, Osmarsleben und Warmsdorf auf sechs.

Lissek rät, die Folgekosten für die Instandhaltung im Auge zu behalten. Damit ist Fraktionskollege Sven Kurde bei ihr, der lieber die vorhandenen in Schuss halten würde.

„Braucht man den in der Randsiedlung noch, wenn das nahe SOS-Kinderdorf wieder aufmacht?“ überlegt Thomas Strecker als sachkundiger Bürger.

Gerhard Malkowski (CDU) meint, die Eltern könnten auch mal 500 Meter zum nächsten Spielplatz laufen. Der Ausschuss einigt sich, die sechs Standorte anzuschauen und dann dem Stadtrat eine Empfehlung zu geben.

Gerhard Malkowski kann den Ausschuss auch überzeugen, den Vorschlag von Stadtrat Andy Nagel (CDU) zur Anschaffung einer Wasserrutsche für den Kiesschacht zu prüfen. Sven Kurde hatte dazu Bedenken, dass das Gewässer überhaupt tief genüg dafür wäre.

Sport - „auch etwas Soziales und was für Kinder“

Anlass zur Diskussion gab auch der 17000-Euro-Antrag des Warmsdorfer Sportvereins (WSV) zur Sanierung seiner WC-Anlage. Wenigstens die müsste in Ordnung gebracht werden, wenn der Spielbetrieb wieder beginne warb WSV-Chef Gunther von Kalnassy.

Marlis Bey erinnerte an Spendensammlung, die der WSV schon unternommen habe und bekräftigte die Zweckbindung des Erbes: „Für Kinder und Soziales.“ Von Kalnassy erklärte ihr, dass Sport „auch etwas Soziales und was für Kinder“ sei. Die Umsetzung des Vorhabens Vereinsheim habe man nicht finanzieren können.

Gerhard Malkowski regte an, einen Mix aus Fördermitteln und Erbe zu finden und unterstrich die Notwendigkeit für den Sportverein: „Da sollten wir schon was machen.“

Damit war man beim nächsten Vorschlag „Allgemeine Verschönerung der Stadt durch Mülleimer für Grünflächen“ las Marlis Bey vor und kommentierte: „Mülleimer haben wir.“ – „Haben wir nicht. Das ist ein Manko“ entgegnete Sven Kurde und war gleich bei fehlenden Entsorgungsmöglichkeiten für Hinterlassenschaften, die verantwortungsbewusste Hundehalter aufsammeln. Das könne man aber nun aber wirklich nicht aus dem Erbe finanzieren, so Bey. Das sollte Thema einer Haushaltsdiskussion sein, erklärte Malkowski.

Yvonne Stanczyk (Linke) sieht die Jugend noch zu wenig berücksichtigt, Erika Lissek die ältere Generation. Alles ausgeben sollte man zudem auch nicht gleich, so Lissek.

Die Wunschliste ist längst nicht abgeschlossen. Marlis Bey las – mehr fragend – noch vor, ohne Absender zu nennen: Kauf der alten Post, Stadion wieder her und Schützenplatz weg, Wasserspielplatz, Jugendclub-Unterteilung nach Altersgruppen, Parkplatz für Kita Osmarsleben.

Das Thema Erbe-Verteilung dürfte die Stadträte noch etwas länger beschäftigen.