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Ansiedlung an der Autobahnabfahrt der A14 im Ortsteil Brumby geplant McDonalds und Shell wollen nach Staßfurt

Von René Kiel 28.06.2012, 05:17

Die beiden Weltkonzerne McDonalds und Shell wollen sich in der Stadt Staßfurt ansiedeln. Das teilte der aus Niedersachsen stammende Unternehmensberater Dr. Ulrich Niestrath in der jüngsten Ortschaftsratssitzung Förderstedt mit, wo er die Pläne vorstellte.

Staßfurt/Brumby l Bei der Standortsuche habe man sich zunächst auf die Autobahnabfahrt Staßfurt konzentriert. Doch das dortige Gelände habe sich aufgrund seiner Nähe zu McDonalds in Bernburg und wegen der Topografie als nicht so geeignet erwiesen, sagte Dr. Niestrath.

Auf Vorschlag des Wirtschaftsförderers der Stadt, Christian Schüler, habe man dann das an die Autobahnabfahrt Calbe im Ortsteil Brumby angrenzende Areal nördlich der Üllnitzer Straße unter die Lupe genommen. Das sieben Hektar große Grundstück gehöre der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH und befinde sich damit quasi in öffentlicher Hand, sagte der Unternehmensberater. Dieser Standort sei ideal, um Versorgungslücken an der A14 schließen zu können.

Im letzten Monat habe auch die Deutsche Shell Holding GmbH Interesse signalisiert, dort eine Tankstelle mit Waschanlage speziell für Lkw zu errichten. Die Gremien beider Unternehmen hätten sich inzwischen positiv zu diesen Investitionsvorhaben in Brumby ausgesprochen. Auch die entsprechenden Grundstückskaufverträge für eine Fläche von insgesamt 1,1 Hektar Land lägen bereits im Entwurf vor. Die Planung werde von den beiden "Zugpferden" bezahlt.

"Einer Erschließung des Standortes steht nichts mehr entgegen", sagte Dr. Niestrath nach seinen Gesprächen mit den Behörden. Auch der Landesbetrieb Bau habe grünes Licht gegeben. Er habe keine grundsätzlichen Bedenken, wenn die Leistungsfähigkeit der Autobahnabfahrt Calbe gewährleistet bleibe und es nicht zu einem Rückstau auf die A14 komme. Deshalb soll der dreiarmige Knotenpunkt der Landstraße 63 dort vierarmig ausgebaut werden.

Dr. Niestrath ist sich sicher, dass der Standort Brumby im Vergleich zu den anderen für derartige Vorhaben im Gespräch befindliche Flächen in Bernburg und Welsleben die besseren Karten hat.

Der Unternehmensberater könnte sich vorstellen, auf dem angrenzenden Gelände in Brumby Auto- beziehungsweise autobahnorientierte Gewerbebetriebe, eine Lkw-Stellplatzanlage, Logistiker sowie eine Tankstelle für Elektrofahrzeuge anzusiedeln. Ausgeschlossen werden sollen dort lediglich Einzelhandelsunternehmen, der Glücksspielbetrieb und Erotik-Anbieter.

Jetzt müssten die notwendigen Planungen auf den Weg gebracht werden.

Für eine Unterbringung eines solchen Schnellrestaurants in Staßfurt, die vor geraumer Zeit im Gespräch war, reiche laut McDonalds die Einwohnerzahlen nicht aus. Hinzu komme, dass es bei einem Rund-um-Betrieb zu Beschwerden wegen möglicher Lärmbelästigungen kommen würde, sagte Dr. Niestrath.

"Wir haben in Brumby die optimalsten Voraussetzungen an der europäischen Entwicklungsachse", schwärmte Wirtschaftsförderer Christian Schüler. Aus diesem Grund plane die Kommune den Lückenschluss vom neuen Gewerbegebiet bis zum alten in Brumby herzustellen, deutete der Fachbereichsleiter der Stadt, Wolfgang Kaufmann, an.

"Ich begrüße das Projekt sehr. Es kann nur gut sein für unsere Region", meinte Matthias Cosic. "Das ist eine Chance für Brumby und Umgebung. Der Ortschaftsrat wird das positiv begleiten", sagte Ortsbürgermeister Peter Rotter (beide CDU). Günter Döbbel (FDP-Fraktion): "Das hat sich sehr gut angehört. Wenn es so wird wie in Bad Nenndorf haben wir was gekonnt."

Johann Hauser (FDP) jedoch monierte den damit verbundenen Verbrauch des besten Ackerlandes, das nach der Ansiedlung der Firmen unwiederbringlich verloren sei.