Förderung: Rat folgt Vorschlag des Kreises und der Verwaltung für aussichtsreicheren Standort Neue Sporthalle soll in Nord gebaut werden
Die neue Dreifeld-Sporthalle wird nicht auf dem Gelände der Uhland-Schule, sondern auf dem Sportplatz in Staßfurt-Nord errichtet. Dem Änderungsvorschlag der Verwaltung schloss sich der Stadtrat an.
Staßfurt l Zum künftigen Standort für die neue Sporthalle sei eine Abstimmung mit dem Landkreis erfolgt, berichtete Oberbürgermeister René Zok (parteilos) in der jüngsten Stadtratssitzung. Dabei sei die Idee geboren worden, eine gemeinsame Sporthalle in der Nähe des Schulzentrums Staßfurt-Nord mit Grund-, Sekundar- und Förderschule zu errichten.
Der Landkreis wolle dieses Schulzentrum auf Platz 1 der Prioritätenliste für die Sanierung im Rahmen des Förderprogramms STARK III setzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass nur ein Objekt in Staßfurt mit hoher Priorität bezuschusst werde, sei relativ hoch, begründete Zok die Abkehr vom ursprünglich geplanten Bauplatz auf dem Gelände der Uhland-Schule in Leopoldshall.
Er gab weiterhin zu bedenken, dass die beiden Ein-Feld-Sporthallen in Staßfurt-Nord nur unter erheblichem Mehraufwand aus statischen Gründen sowie entsprechend der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung einzuhaltenden Vorschriften zu sanieren wären. "Daraus ergibt sich dort die Notwendigkeit zur Schaffung einer wirtschaftlich vertretbaren Alternative durch den Neubau einer Sporthalle", sagte Zok.
Er soll so konzipiert werden, dass neben der dortigen Sporthalle auch die alte Paul-Merkewitz-Halle entbehrlich wird", fügte der Oberbürgermeister hinzu. Am neuen Standort könne die Auslastung der Anlage langfristig garantiert werden.
Die Erreichbarkeit und die verkehrliche Anbindung seien auf Grund des Zentralen Busbahnhofes Nord mit den Stadtlinien und den Linien ins Umland als gut einzuschätzen. Die Stadt Staßfurt werde als Bauherr und damit auch als zukünftiger Verwalter fungieren.
Zok: "Mit der Erweiterung des Hallenangebotes in Form einer Drei-Feld-Halle wird diesen schulischen und städtischen Vereinsinteressen entsprochen. Unter Berücksichtigung des Vereinssportes werden maximal 600 Zuschauerplätze, Tribünenplätze im Erd- und Obergeschoss, angeordnet." Der Neubau soll 45 Meter lang und 27 Meter breit sein. Die Raumhöhe unterhalb der hochgezogenen Trennvorhänge wird sieben Meter betragen.
"Um die Baukosten gering zu halten, wurde eine kompakte Bauweise in Rechteckform gewählt. Die Sportfläche wurde in drei gleichgroße Bereiche mit jeweils 15 mal 27 Meter geteilt, welche durch Vorhänge zu trennen sind, sodass gleichzeitig mehrere Sportgruppen trainieren oder Schulklassen Sport treiben können, ohne sich dabei wesentlich zu beeinflussen", teilte der Oberbürgermeister mit. An den Längsseiten werden die Nebenräume für die Unterbringung der Sportgeräte, Sanitärräume und Technikräume konzipiert.
"Die Technischen Ausrüstungen und baulichen Konstruktionen werden nach den aktuellen Vorgaben und energetischen Gestaltungen und Nutzungen von Sportstätten und Anlagen durchgeführt", so Zok. Dabei sollen die erneuerbaren Energie aktiv mit einbezogen werden.
CDU-Fraktionschef Marco Kunze sprach von einer einmaligen Chance, gemeinsam mit dem Landkreis zu der langersehnten Drei-Feld-Sporthalle in Staßfurt zu kommen. Er äußerte die Hoffnung, dass die Kritiker ihren Standpunkt noch einmal überdenken.
FDP-Kreischef Johann Hauser bat die Kreistagskollegen aus Staßfurt, für dieses Projekt zu werben. "Wir sind kampferprobt", fügte er in Anspielung auf die Demo zur Rettung der Staßfurter Klinik hinzu. Sein Fraktionskollege Günter Döbbel bezeichnete das Projekt als zukunftsfähige Variante und Heinz Czerwienski (CDU) als "gutes Konzept".
Gerhard Wiest (Linke) äußerte Bedenken, ob im Neubau alle Nutzer der beiden Sporthallen von Staßfurt-Nord unterkommen.
Die Fraktion Unabhängige Wählergemeinschaft habe Bedenken, weil sich der Standort am Ortsrand befindet, sagte Melanie Medau-Heine.
Ordentliche Schiebetüren an Stelle von Vorhängen forderte Stadtratschef Dr. Walter Blauwitz (Linke). Ansonsten werde es zu einer Lärmbelästigung kommen.
Der Fraktionschef der Unabhängigen Bürgervertretung, Corinthus Schobes, warf dem Oberbürgermeister vor, den Stadtratsbeschluss zuungunsten des Standortes Uhland-Schule eigenmächtig geändert zu haben. Das wies Zok zurück.
Im Namen seiner Fraktion befürwortete Michael Hauschild (SPD/Grüne) das Vorhaben. Damit "Flagge gezeigt wird", bat er um eine namentliche Abstimmung. Dabei sprachen sich nur Corinthus Schobes und Günter Wetterling (UBvS) mit "Nein" aus. Harald Weise (UBvS) sowie Melanie Medau-Heine und Samuel Eggebrecht (beide UWGn) enthielten sich.