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Impfzentrum Parken in Staßfurt: Für Landrat Bauer kein echtes Problem

Kreischef macht seine Meinung zu Anwohnerbeschwerden am Impfzentrum deutlich

Von Franziska Richter Aktualisiert: 10.5.2021, 09:34
Über das Verkehrschaos beschwerten sich die Anwohner des Impfzentrums.
Über das Verkehrschaos beschwerten sich die Anwohner des Impfzentrums. Repro: F. Richter

Bernburg

Aus Sicht des Landrats Markus Bauer (SPD) gibt es wichtigere Dinge als die Parkplatzprobleme am Impfzentrum in Staßfurt. Der Verwaltungschef des Salzlandkreises teilte kürzlich einen kleinen Seitenhieb auf die Anwohnerbeschwerden in der Bodestraße in Staßfurt aus. Diese hatten über das Verkehrschaos und Gedränge in ihrer Straße geklagt.

Seine Einschätzung des Themas ließ Landrat Bauer durchblicken, als es am Mittwochabend im Kreistag des Salzlandkreises eigentlich um etwas anderes ging: Ein Kommunalpolitiker hatte auf ein Problem in der medizinischen Versorgung im Landkreis aufmerksam gemacht.

Bauer erklärte dazu, er kümmere sich um das Thema, denn so etwas sei wichtig. Dann sprudelte es kurz aus ihm heraus: Er bekomme Anfragen zu allen möglichen Themen. Er wundere sich teilweise schon selbst, mit welchen Fragen sich die Menschen an ihn wenden. „Was für Dinge fragen mich die Leute?“

Als Beispiel führte er das Staßfurter Problem an: „Da habe ich ein Schreiben bekommen, dass die Leute am Impfzentrum nicht richtig parken würden.“ Bedeutungsvolle Pause, Blick in die Runde nach dem Motto: Sind das echte Probleme? Beziehungsweise ist nicht jeder Autofahrer selbst verantwortlich? Und was soll ein Landrat denn machen, wenn sich die Leute nicht an die Vorschriften halten?

Der Landrat, nach seiner bedeutungsvollen Pause, wieder zur Frage des Kommunalpolitikers und der medizinischen Versorgung im Landrat: „Aber solche Dinge, die sind wichtig. Darum kümmere ich mich sofort.“

Warum der kleine Seitenhieb auf die Anwohnerbeschwerden des Staßfurter Impfzentrums? Vielleicht wollte sich Bauer mal Luft machen wegen all der Anliegen und Wünsche, die auf ihn einprasseln. Oder er wollte mal klarmachen, dass man nicht wegen jeder Kleinigkeit gleich der Kreisverwaltung schreiben muss.

Anwohnerbrief ging an Landrat persönlich

Die Anwohner der Bodestraße in Staßfurt jedenfalls hatten den Kreischef am 29. März persönlich geschrieben: Bei damals mehreren Hundert Impfterminen vor Ort, war das Verkehrsaufkommen entsprechend hoch. Beide Straßenseiten zugeparkt, in der Mitte nur schweres Durchkommen, wenn sich zwei Fahrzeuge begegneten. Dazu teilweise blockierte Einfahrten und Eingänge zu den Grundstücken. Für Kinderwagen oder Rollator-Nutzer blieb auf den Gehwegen kaum Platz.

Den Anwohnern ging es auch ein Stück um ihre Lebensqualität. Immerhin war die Gegend einst mal ein ruhiges Viertel. Sie unterschrieben ihren Brief an den Landrat mit „Steuerzahler des Salzlandkreises.“

Die Kreisverwaltung hatte auf eine Volksstimme-Anfrage geantwortet, dass man vor Ort Parkmöglichkeiten, etwa ein neuer Parkplatz am DRK, geschaffen habe. Man gehe davon aus, dass sich die Autofahrer an die Regeln halten und das funktioniere meist auch.