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Freizeit Schneidlingen: Zwei kleine Eichhörnchen für den Park

Zwei Baby-Eichhörnchen sollen bald die Besucher im Park Schneidlingen bezaubern. Sie werden zur Zeit noch in einer Wildtierauffangstation aufgepäppelt.

Von Franziska Richter Aktualisiert: 03.08.2021, 10:50
Zwei Babyeichhörnchen werden derzeit per Hand aufgezogen und sollen in zwei  Wochen in ihr neues Zuhause im Schneidlinger Park  umziehen.
Zwei Babyeichhörnchen werden derzeit per Hand aufgezogen und sollen in zwei Wochen in ihr neues Zuhause im Schneidlinger Park umziehen. Quelle: Hecklingen - gemeinsam Zukunft gestalten e.V.

Schneidlingen - Aus einer kleinen Hemdtasche guckt ein Köpfchen heraus, dann ein Pfötchen. Es sucht, schnuppert und schaut sich flink um. Als das kleine Tierchen aus der Tasche krabbelt, erkennt man ein Eichhörnchen. Ein so kleines, dass es gut in die Hand des Mannes mit der Hemdtasche passt. Es klettert aufgeweckt an seinem Pfleger hoch und sieht so putzig aus, wie es alle Baby-Eichhörnchen sind.

Das kurze Video zeigt einen der künftigen Einwohner des Schneidlinger Parks und hat schon für viel Resonanz in den sozialen Medien gesorgt. Der Minifilm stammt von einer Wildtierauffangstation in Ballenstedt. Zwei Baby-Eichhörnchen werden dort aktuell per Hand aufgepäppelt. In zwei Wochen sollen sie in den Schneidlinger Park umziehen.

Die beiden Eichhörnchen sind eines der vielen Projekte, die der Verein „Hecklingen – gemeinsam Zukunft gestalten“ umsetzt. „Ich wollte immer schon Eichhörnchen haben für unseren Park, aber in der Region habe ich keinen Züchter mehr gefunden. Als ich einen Beitrag im Fernsehen über die Wildtierauffangstation in Ballenstedt gesehen habe, habe ich einfach dort angerufen“, erklärt Ortsbürgermeister Martin Zimmermann (SPD).

Aufzucht mit Brei und geschälten Nüssen

„Sie wildern regelmäßig Eichhörnchen aus und suchen dafür Gegenden, wo bisher keine oder nur wenige Eichhörnchen, als mögliche Konkurrenz sozusagen, leben.“ Das trifft auf Schneidlingen definitiv zu. Bei den Baby-Eichhörnchen handelt es sich um solche, die ihre Eltern verloren haben und allein in der freien Natur gefunden wurden. Die beiden für Schneidlingen sind ein männliches und ein weibliches Tier, die später mal ein Paar werden sollen.

Gemeinsam mit den Pflegern und Experten aus Ballenstedt hat sich der Verein nun Folgendes überlegt: Die beiden Baby-Eichhörnchen werden eine Voliere im Schneidlinger Park beziehen. Dort werden sie jeden Tag gefüttert, anfangs noch mit speziellem Brei oder geschälten Nüssen. Es wird Martin Zimmermann selbst oder sein Vater sein, der das jeden Tag übernehmen und dann auch „Eichhörnchen-Papa“ sein wird.

„Ein halbes Jahr lang sollen die beiden in der Voliere bleiben und sich an die Umgebung gewöhnen“, sagt Martin Zimmermann. Dann werden die Eichhörnchen frei gelassen, und dabei auch immer wieder zurückkehren. „Sie gewöhnen sich schnell an den Menschen und werden zu bestimmten Uhrzeiten immer wieder zur Voliere kommen“, so Zimmermann. Vor allem, wenn es Futter gibt. Weniger scheu als ganz wilde Eichhörnchen, wird man dann die Nager aus wenigen Metern Entfernung beobachten können.

Ziel ist es, an der Voliere eine kleine Beobachtungsplattform zu schaffen, wo alle Besucher des Parks die Eichhörnchen bei ihrer Fütterung beobachten können. Ein Seil soll zwischen einer Luke dr Voliere und einem Baum gespannt werden, über das die kleinen Tierchen zu ihrer Futterstelle flitzen können.

„Paul und Paula“? Oder „Frau Meyer und Herr Schröder“?

Nun wird schon nach Namen gesucht. Der Verein will die Suche als Umfrage laufen lassen. Im Internet soll man demnächst für die Namensvorschläge abstimmen können. Wichtig dabei: Ein männlicher und ein weiblicher Name. Schon über 20 Ideen haben Facebook-Nutzer unter das Video des kleines Eichhörnchens gesetzt. Im Rennen sind aktuell Namen wie „Luke und Leia“, „Romeo und Julia“, „Sipper und Ruby“, „Fred und Frieda“, „Cäsar und Cleopatra“, „Joker und Harley“, „Frau Meyer und Herr Schröder“, „Lilo und Stitch“ oder „Heidi und Peter“.

Was auch noch gesucht wird, sind Paten, die Futter, Tierarzt und Materialien auf Dauer finanzieren. „Hierzu sieht es bereits gut aus. Wir haben Interessenten, die pro Jahr einen festen Beitrag geben wollen“, sagt Martin Zimmermann. Als Pate bekommt man eine Urkunde mit Foto des Eichhörnchen.

Die Voliere bauen zur Zeit die Vereinsmitglieder auf. Der Draht wurde bereits durch private Spenden finanziert. Nun wird noch das Holz zusammengesammelt. Eine Vogelvoliere, die nicht mehr gebraucht wurde, hatte jemand erst jetzt am Wochenende zur Verfügung gestellt und wurde schon auseinandergenommen.

Hintergrund der vielen Projekte des Verein „Hecklingen – gemeinsam Zukunft gestaltet“ im Schneidlinger Park und den anderen Ortsteilen ist es, ein attraktives Lebensumfeld mit spannenden und generationsübergreifenden Projekten und Angeboten zu schaffen.