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Hitze treibt Staßfurtern den Schweiß auf die Haut Schwitzen: Die Klimaanlage unseres Körpers

Von Karolin Aertel 02.07.2010, 08:47

Die 30-Grad-Marke ist geknackt – was für eine Demse. Der menschliche Körper hat Müh und Not, sich vor Überhitzung zu schützen. Was macht er um die Körpertemperatur zu regulieren? Er schwitzt. Das ist häufig ein unangenehmer, wenn auch überlebenswichtiger Vorgang. Ganz unterbinden sollte man die Transpiration nicht. Dennoch gibt es ein paar einfache Tricks, das Schwitzen zu mindern oder zumindest erträglicher zu machen.

Staßfurt/Förderstedt. Die Sonne brennt. Es weht kaum ein Lüftchen. Die Kleidung klebt an der Haut wie der Aufkleber an der Autoscheibe. Kleine salzige Schweißperlen sammeln sich auf der Oberlippe, große rinnen den Rücken hinunter. Keine Frage: Es ist Sommer. Lange haben sich die Staßfurter danach gesehnt, jetzt, wo er nun endlich da ist, kämpfen sie mit den Folgen.

"Ich bin schweißgebadet", ist womöglich der am häufigsten gesagte Satz der vergangenen Woche. Viele ergeben sich ihrem Schicksal und verfallen in eine Art Hitze-Starre. "Bloß nicht bewegen" – Kampfansage an den Schweiß.

Doch anstatt sich unter Lethargie und Antriebsschwäche leidend zu verkriechen, kann man mit ein paar kleinen Tricks den Sommer auch ohne Schweißbad genießen. Die langjährige Förderstedter Kosmetikerin und Hautexpertin Karin Birkner verrät wie:

Erstens: Tragen Sie leichte und luftdurchlässige Kleidung. Am besten Naturstoffe, da die Haut in ihnen besser atmen kann. Stoffe wie Leine und Baumwolle sind ideal. "In Kleidung aus Kunstfasern schwitzt man aufgrund ihrer schlechten atmungseigenschaften schneller", weiß Karin Birkner. Auch beim Schuhwerk sollte man auf atmungsaktive Stoffe wie Leder zurückgreifen, um lästige Schweißfüße zu vermeiden.

Zweitens: Duschen Sie keinesfalls eiskalt. Das verschafft zwar kurzzeitige Abkühlung, es ist jedoch kontraproduktiv, da es die Blutgefäße und Poren verengt. Duschen und waschen sie sich stattdessen mit lauwarmen Wasser. Das hilft und schont die Haut.

Drittens: Verzichten Sie auf Alkohol, Koffein und eiskalte Getränke. Trinken sie stattdessen schweißmindernden Tee. Salbeitee gehört zu den besten "Geheimrezepten". Aber auch Walnussblättertee wirkt schweißreduzierend. Zudem sollte man scharfe Speisen meiden, da sie so genanntes gustatorisches (vom Geschmackssinn gesteuertes Schwitzen) provozieren.

In der Kategorie "Hausmittel" gibt es noch einiges aufzuzählen. Beispielsweise ein Bad in Glaubersalz oder das Einreiben mit Franzbranntwein. Dem steht Karin Birkner jedoch eher skeptisch gegenüber. "Letztlich muss aber jeder für sich selbst herausfinden, was bei ihm hilft."

Ihr persönliches Geheimrezept gegen unangenehmen Schweiß heißt "Rosenwasser". "Eingefüllt in eine Sprühflasche schafft es nicht nur Erfrischung, sondern pflegt zudem die eh schon strapazierte Haut."

Wärmehaushalt immer trainieren

Viel effektiver als die kurzfristige Minderung der Transpiration sei jedoch, sich langfristig ans Schwitzen zu gewöhnen. Sport und regelmäßige Saunagänge trainieren den Wärme- und Gefäßhaushalt. In den heißen Sommermonaten wird das ¿Hitze-Training‘ belohnt. "Saunierende und sportliche Menschen schwitzen erwiesenermaßen weniger", weiß Karin Birkner.

Schlimmer als das Schwitzen an sich ist in der Regel der Geruch. Riechen, das tut jedoch nicht der Schweiß. Zumindest nicht, wenn er frisch ist. "Der Geruch entsteht, wenn Bakterien den abgesonderten Schweiß abbauen", erklärt die Hautexpertin.

Die beste Waffe gegen muffeligen Achselschweiß: "Entfernen Sie die Achselhaare", rät Karin Birkner. Denn dort halten sich die Bakterien mit Vorliebe auf. Zudem helfen – zumindest kurzzeitig – Deosprays oder Mineralsteine, sie hemmen die Geruchsbildung und wirken antibakteriell. Antitranspirantien dagegen (Cremes, Puder, die Aluminium- und Zircroniumsalze enthalten) verengen die Ausgänge der Schweißdrüsen. Da Schweiß eine wichtige Funktion für den Körper hat, sollte dieser nicht unterbunden werden, findet die Fachfrau.

Trinken als Ausgleich zum Schwitzen

Übrigens: Das Allerwichtigste bei diesen tropischen Temperaturen ist, trinken, trinken und nochmals trinken. Mindestens drei Liter am Tag, rät Karin Birkner. Macht man dies nicht, verdickt sich das Blut, die Leistungsfähigkeit lässt nach und dem Körper fehlen wichtige Mineralien, die durch das Schwitzen verloren gegangen sind. Daher: Prost.