Rolf Peter Jasper zeigt im Museum auf der Wasserburg die konkrete Kunst So etwas hat Egeln noch nicht gesehen
Noch bis zum 31. März werden im Museum auf der Wasserburg in Egeln Werke vom Maler und Grafiker Rolf Peter Jasper gezeigt. Am vergangenen Wochenende wurde die Ausstellung eröffnet, in der die konkrete Kunst gezeigt wird. Das Interesse der Besucher war groß.
Egeln l In der kleinen Galerie der Wasserburg stellten bereits viele Künstler ihre Werke aus. "Doch so etwas hatten wir noch nie", sagte Museumsleiter Uwe Lachmuth am vergangenen Sonntag. Es ist eine Premiere. "Erst wenn man die Bilder so aufbaut, dass sie zusammen passen, kann man sie verstehen", so Uwe Lachmuth weiter. Der Magdeburger Maler und Grafiker Rolf Peter Jasper stellt noch bis zum 31. März seine Kunst aus. Er hat sich der konkreten Malerei zugewandt. Die Plätze im Eheschließungszimmer auf der Wasserburg, in dem die Eröffnung der Ausstellung stattfand, reichten für die zahlreichen Besucher kaum aus. Das zeigte, dass das Interesse an dieser Kunst groß ist. Doch bevor die Besucher einen Blick in die Ausstellung werfen konnten, führte sie der Maler und Grafiker Klaus Gumpert, der sein Atelier auf der Wasserburg hat, an das Thema konkrete Kunst heran. "Für Egeln ist das etwas ganz Neues. So etwas wurde hier noch nie ausgestellt. Für einige wird es gar nicht so einfach sein, einen Zugang zu den Bildern zu finden", so Klaus Gumpert. Deshalb versuchte er, die Besucher zu sensibilisieren.
Künstler nutzen klare Formen und Farben
Bereits 1915 entstanden die ersten Werke der konkreten Kunst. "In dieser Zeit gab es innerhalb der Kunst eine Revolution, die bis heute anhält und sicherlich auch nicht so schnell enden wird", erklärte Klaus Gumpert. Die konkrete Malerei sei zeitlos und beschränke sich, wie der Name schon sagt, auf konkrete Mittel - Also die reine Form und die reine Farbe. Kreise, Quadrate oder Linien werden in den verschiedensten Weisen angeordnet.
"Bevor der Künstler sein Werk beginnt, hat er es bereits vollständig vor seinem geistigen Auge. Durch Zufall entsehen diese Bilder nicht. Das unterscheidet die konkrete Kunst von anderen Stilen und Techniken", so Gumpert weiter. Eine Anlehnung an die Natur oder die Realität suche der Betrachter vergebens. Der Künstler bediene sich eines Vokabulars aus Formen, die er dann zu einem Bild ordne. "Mit der konkreten Kunst wird das Bedürfnis nach Ruhe, Harmonie und Balance dargestellt", machte Klaus Gumpert deutlich. Dass auch die Musik Spuren der konkreten Kunst enthält, machte Uwe Lachmuth. Auf Instrumenten spielte er klare Töne - mal lauter, mal leiser, nutzte dafür Trommel oder Klangschale.
Und dann durften die Gäste die Ausstellung besuchen. Und zeigten sich zunächst überrascht von dieser Kunst.
Mit den eingehenden Worten von Klaus Gumpert im Kopf, gelang es ihnen jedoch, einen Zugang zu den Werken zu finden. Große blaue Vierecke, stehen roten Kreisen und Linien gegenüber. Schnell kamen die Besucher auch mit dem Künstler ins Gespräch.
Rolf Peter Jasper wurde 1949 in Magdeburg geboren. Er ist Autodidakt. Von 1974 bis 1976 besuchte Jaspar die Spezialschule für künstlerisches Volksschaffen in Magdeburg. Bereits seit 1980 ist er als freischaffender Künstler tätig. Seit 2003 gehört Jasper dem Berufsverband Bildender Künstler Sachsen-Anhalt e.V. an. Schon bei mehreren Einzelausstellungen, unter anderem in seiner Heimatstadt Magdeburg, konnten Interessierte die Werke des Malers und Grafikers bestaunen. Doch auch an zahlreichen Gemeinschaftsausstellungen, wie die im Landtag von Sachsen-Anhalt, beteiligte sich Rolf Peter Jasper.