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Friedhof Stelen treffen bald ein

Bald soll die Bestattung auf einer halbanonymen Urnengemeinschaftsanlage auch in Güsten möglich sein.

29.09.2016, 23:01

Güsten l Der Kulturausschuss der Stadt Güsten hat sich am Mittwochabend mit einer neuen Bestattungsform auf dem Güstener Friedhof befasst. Wie in vielen Kommunen wurde auch in Güsten ein Platz auf dem Friedhof für die sogenannte halbanonyme Bestattungsform errichtet.

Es handelt sich um eine abgeteilte Fläche auf dem Friedhof, in der mehrere Urnen unterkommen und wo auf mehreren Stelen die Namen der Verstorbenen verewigt werden sollen. Die halbanonyme Bestattungsform soll eine Art Mittelweg sein zwischen anonymer Bestattung auf der „Grünen Wiese“, wo Urnen ohne jeglichen Hinweis auf den Verstorbenen bestattet werden, und dem Grab mit allen Informationen auf dem Grabstein.

Die „Grüne Wiese“ wird zwar oft gewählt, auch weil sie kostengünstiger ist und weil die Pflege der gesamten Fläche meist von der Stadt übernommen wird, es fehlt aber an einem konkreten Verweis auf den Verstorbenen und der Bezug der Verwandten zur Stätte wird dadurch erschwert. Durch die Auflistung der Namen auf Stelen wird dieser Bezug bei der neuen Bestattungsform aber wieder hergestellt.

In Güsten gab es bereits Ende 2015 Ideen zu dieser neuen Bestattungsform, die in Deutschland immer beliebter wird. Die Verwaltung informierte im Ausschuss darüber, dass fast wöchentlich Bürger deswegen im Rathaus anfragen.

Jetzt ist man in der Ausführung so weit fortgeschritten, dass man in der Verwaltung der Verbandsgemeinde Saale-Wipper nur noch auf die Stelen wartet, von denen zunächst vier Stück bestellt wurden. Geplant ist, auf den Stelen je einzelne Platten aus Bronze einzusetzen. Auf denen wiederum soll der Name sowie das Geburts- und das Sterbejahr des Verstorbenen eingraviert werden. Der Text soll zwei- oder dreizeilig laufen.

Auf einer Stele wird Platz für 40 Namensschilder sein. Die Dienstleistung zur Herstellung dieser Schilder muss die Stadt Güsten an externe Firmen vergeben, aktuell werden dazu Angebote eingeholt.

Als Gebühr für die neue Bestattung auf der halbanonymen Urnengemeinschaftsanlage hat die Verwaltung einmalige 580 Euro vorgeschlagen. Zum Vergleich: Nach aktueller Satzung kostet ein Grab mit 30 Jahren Nutzungszeit 660 Euro, eine Urne für 30 Jahre 340 Euro und ein Platz auf der „Grünen Wiese“ einmalig 308 Euro.

Die Gebühr für die neue Bestattungsform ist nicht für eine bestimme Anzahl an Jahren zu entrichten, sondern wird einmalig gezahlt, denn die Stelen sollen theoretisch bis in alle Ewigkeit stehen bleiben. Im Preis inbegriffen sind die Beauftragung und die Kosten der Namensplatte für den Verstorbenen sowie auch die Pflege der Grabstätte durch die Stadt, während bei individuellen Gräbern die Pflege und Gestaltung durch die Verwandten oder externe Dienstleister übernommen werden müssen. Auch das Anbringen der Namensplatte übernimmt die Stadt.

Ab wann die erste Bestattung dieser Art stattfinden kann, ist zur Zeit noch unklar.

Um die Gebühr und die neue Bestattungsart auch offiziell zu verankern, mussten dazu die entsprechenden Satzungen - die Friedhofssatzung der Stadt Güsten und die Gebührensatzung für die Friedhöfe der Stadt Güsten - geändert werden. Aus dem Kulturausschuss kam am Mittwoch dazu ein einvernehmliches Okay. Die geänderten Satzungen sind somit beschlossen und werden demnächst im Amtsblatt und auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht.