Feuer in Lager Vermisster tot
Die Vermutung der Polizei hat sich bestätigt: Ein Vermisster konnte in Westeregeln nach dem Feuer nur noch tot geborgen werden.
Westeregeln l „Dabei handelt es sich mit höchster Wahrscheinlichkeit um einen 33-jährigen Mitarbeiter der Firma Meier & Partner Westeregeln. Um 100-prozentige Gewissheit zu haben, müssen wir die Auswertung der DNA-Proben abwarten“, sagte der Pressesprecher des Polizeireviers Bernburg Marco Kopitz gestern Nachmittag der Volksstimme.
Die Leiche war Mittwochabend von den Kameraden der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerkes (THW) aus Staßfurt gefunden worden, informierte der Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Stöhr. Das sei nicht so leicht möglich gewesen, da Einsturzgefahr bestanden habe. Deshalb habe er den Statiker Ludwig Koslowski aus Staßfurt angefordert. Er habe vor Ort wichtige Hinweise zur Absicherung der Unglücksstelle geben. Um Unterstützung gebeten habe man auch das THW mit seiner Technik, sagte Stöhr. „Die Kameraden waren schnell vor Ort. 23.15 Uhr konnte dann die vermisste Person geborgen werden. Der hinzugezogene Notarzt konnte wenig später aber nur noch den Tod des Mannes feststellen“, berichtete der Verbandsgemeinde-Bürgermeister.
Den anderen beiden Kollegen, die sich nach Ausbruch des Feuers selbst ins Freie retten konnten und mit Verbrennungen zweiten und dritten Grades in Spezialkliniken nach Halle und Leipzig geflogen wurden, sind inzwischen außer Lebensgefahr, sagte Kopitz. Von ihren Aussagen erhofft sich die Kriminalpolizei wertvolle Hinweise zur Brandursache, die bislang noch nicht 100-prozentig feststeht.
Den Schaden bezifferte er im mittleren sechsstelligen Bereich. Der Geschäftsführer des Unternehmens, Burghard Meier, der auch gestern Morgen noch geschockt war, geht von rund einer Million Euro aus. Zum Geschehen am Mittwoch teilte er mit: „Die drei Mitarbeiter haben ein Fahrzeug gewartet, als es plötzlich eine Verpuffung gab. Wir wissen noch nicht, was passiert ist, denn geschweißt oder ähnliches wurde zu der Zeit nicht. Unser verstorbener Mitarbeiter war erst seit einem halben Jahr in der Firma. Er wird uns sehr fehlen.“
Der Verbandsgemeinde-Bürgermeister würdigte gestern die Leistungen der 40 bis 50 Kameraden der Ortswehren Westeregeln, Egeln, Etgersleben, Westeregeln, Hakeborn und Unseburg, die dort zum Teil acht Stunden lang bis zur Erschöpfung im Einsatz waren. Das Gleiche gelte auch für das THW Staßfurt und Ludwig Koslowski. „Sie haben eine tolle Arbeit geleistet. Es hat alles super funktioniert“, lobte Stöhr. Das große Verdienst der Kameraden bestehe darin, dass sie ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Wohngebäude verhindern konnten.
„Die zu Hilfe gerufenen Einsatzkräfte waren sofort vor Ort und einsatzbereit. Es gab keine Probleme mit Löschwasser. Um die Versorgung zu gewährleisten, wurde die Ortswehr Unseburg nachalarmiert. Deren Kameraden haben dann die Verbindung zu einem Löschwasserteich hergestellt“, sagte Haupt- und Ordnungsamtsleiterin Dagmar Witzke in Anspielung auf den Wohnungsgroßbrand im Jahr 2012 in Westeregeln, wo es kein ausreichendes Löschwassser gegeben hatte.
Witzke und Stöhr kümmerten sich am Abend darum die entkräfteten Kameraden zu versorgen. Dabei wurden sie von einem Staßfurter Speiseservice, einer Egelner Gaststätte und einem Westeregelner Markt mit Speisen und Getränken unterstützt.
Wie Stöhr mitteilte, loderten die Flammen Donnerstagmorgen gegen 5.45 Uhr in der Halle die Flammen noch einmal auf. Sie konnten aber schnell gelöscht werden.