Verein Viele glückliche Reitkinder in Neundorf
Ein neuer Reitverein hat sich auf dem von Reden-Gelände in Neundorf etabliert.
Neundorf l Rund 50 Pferdefans, im Alter von 3 bis 77 Jahren, gehen auf dem von Reden-Gelände in Neundorf ein und aus. Die Reiter und die vielen, vielen Reiterinnen pflegen die Tiere, reiten in der Halle oder im Gelände und bereiten sich auf Turniere vor.
Seit April belebt Mario Nauendorf den Reitstall wieder. Der Reitlehrer und zertifizierter Trainer hatte zuvor eine Reitanlage in Neu Königsaue gepachtet, dort fünf Jahre lang eine Reitschule und einen Pensionsbetrieb betrieben und den Reit- und Fahrverein Seeland geleitet. „Nach fünf Jahren lief der Pachtvertrag aus“, erklärt Mario Nauendorf. Er suchte mit seiner Freundin Simone Schlüter eine neue Wirkungsstätte.
Bereits bekannt unter den Pferdefreunden ist der gebürtige Bernburger wegen seines Wirkens im Gnadauer Reitverein. Auch kurzzeitig in Gänsefurth sowie an weiteren Stationen in Deutschland hat er Pferde selbst ausgebildet und war als Trainer B tätig. Seine wechselnden Tätigkeitsorte erklärt er auch damit, dass er ein gewisses Maß an Qualität in der Pferdehaltung sucht, die offenbar schwer zu finden ist.
Bei von Reden, dem großen Gutshof in Neundorf, fand er nun ausgezeichnete Bedingungen, wie er erzählt. Pferdeboxen hat er vom Landwirt gepachtet, Reithalle und -plätze nutzt er mit, eine eigene Koppel in der Nähe hat er selbst dazu gepachtet. Auch einen separaten Eingang zum Hof für seine Reiter hat er mittlerweile in der Mühlstraße geschaffen.
Für den Reitunterricht hat Mario Nauendorf sieben eigene Pferde mitgebracht, erzählt er. Vom Minipony übers Reitpony bis hin zum Warmblut mit lustigen Namen wie „Gretchen“, „Fritzchen“ oder „Kleiner Donner“. Ein neuer Reitverein namens „Reitverein Salzland Neundorf“ wurde ebenfalls kürzlich gegründet, aktuell mit 20 Mitgliedern. Einige Reitschüler und Pferdebesitzer sind ihm aus Seeland gefolgt. Immer neue Reiter aus Staßfurt, Neundorf, Aschersleben oder Egeln gesellen sich derzeit hinzu.
Für Mario Nauendorf steht das Wohlbefinden von Pferd und Reiter an erster Stelle. In der großen Reithalle sind bei seinen Reitstunden bis zu acht Reiter unterwegs: Das Kleinkind, das von seinen Eltern auf dem Pony geführt wird, Reiter von Einstellerpferden, die ihre eigenen Runden drehen, Reitschüler, die von Mario Nauendorf beim Springparcours angeleitet werden sowie an der Lounge die Grundlagen des Reitens lernen. Trotz der großen Anzahl an Reitern funktioniert der Betrieb in der Reithalle. Keiner kommt sich ins Gehege, Mario Nauendorf gibt hier und da mal einen Tipp. In einer kleinen Sitzecke verfolgen die Muttis und Vatis die Reitstunden ihrer Kinder, teilweise werden sie selbst mit „eingespannt“, um die Ponys zu führen.
„Reiten soll den Kindern in erster Linie Spaß machen und eine schöne Freizeitbeschäftigung sein“, erklärt der Reitlehrer. „Mir ist es wichtig, den richtigen Umgang mit dem Tier zu vermitteln.“ Das sei sowohl die richtige Pflege des Pferdes als auch ein Reiten auf eine sanfte Art und Weise, das die Gesundheit des Pferdes unterstützt. Während eine Handvoll Reiter aus dem Verein auch an Turnieren teilnehmen, trainiert der Großteil im Unterricht die Grundlagen und weiteren Fähigkeiten bei der Reiterei, auch in Dressur und Springen. Auch das Reitabzeichen kann bei Mario Nauendorf zwei Mal im Jahr abgelegt werden, das nächste Mal wahrscheinlich in den Osterferien.
Zu Kindern scheint Mario Nauendorf einen besonders guten Zugang zu haben. Immer wieder fragt er „Alles okay?“ oder „Hast du Angst?“. Wenn ihnen eine Gangart zu schnell ist, können ihm die Kinder das sagen und selbst entscheiden, ob sie den Galopp wagen. Mit Sätzen wie „Das hast du aber gut gemacht, mein Spatz“ lobt er die Reitkinder, die sich dann bis über beide Ohren freuen. Und wenn das Pferd mal laut pupst, sagt der Reitlehrer zum Reitkind im Scherz: „Also,warst du das etwa?“
Mario Nauendorf will langfristig in Neundorf bleiben, Reitverein und Pensionsbetrieb weiter ausbauen. Mit elf Jahren hat er selbst mit dem Reiten angefangen, seitdem waren Pferde sein Traum.