Höhere Kosten für Ausbau Warum die Teichstraße in Westeregeln teurer wird
Die Politik in Börde-Hakel hat noch einmal betont, dass sie am grundhaften Ausbau der Teichstraße in Westeregeln festhält. Und das, obwohl der mehr kosten soll. Was der Grund für den Preisanstieg ist.

Westeregeln/Etgersleben. - Der im Februar dieses Jahres vom Börde-Hakel-Gemeinderat beschlossene grundhafte Ausbau des ersten Bauabschnittes der Teichstraße von der Thälmannstraße bis zur Teichstraße 5 in Westeregeln wird teurer als ursprünglich geplant.
„Im Zuge der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der Erstellung des Leistungsverzeichnisses für die Ausschreibung wurden die Kosten durch das Planungsbüro neu berechnet. Es ist eine immense Kostensteigerung zu verzeichnen“, teilte Bürgermeister Axel Großheim (parteilos) in der Beschlussvorlage mit. Damit hat sich der Rat in seiner jüngsten Sitzung im ehemaligen Seniorentreff in Etgersleben beschäftigt.
Separate Schmutzwasser-Leitung als Grund
Demnach entstehe die Erhöhung unter anderem durch die Herstellung einer separaten Schmutzwasser-Sammelleitung für vier Hausanschlüsse, die durch die Neuverlegung des Regenwasser-Kanals in Abstimmung mit dem Wasser- und Abwasserzweckverband ,Bode-Wipper’ Staßfurt notwendig werde. Hinzu komme die erforderliche Wasserhaltung für das Grundwasser gemäß einem Baugrundgutachten teilweise 60 Zentimeter unter der Oberfläche sowie durch die Verlegung von Breitband-Leerrohren. Zu den Baukosten kämen noch Planungskosten in Höhe von zirka 74.700 Euro hinzu.
Demzufolge musste die Finanzierung neu beschlossen werden, was der Gemeinderat einstimmig tat. Damit wurde zugleich auch bestätigt, dass die Kommune an diesem wichtigen Projekt auch unter den veränderten Bedingungen festhält. Es soll in diesem und im kommenden Jahr gegebenenfalls auch in der sogenannten vorläufigen Haushaltsführung als sachlich und zeitlich unabweisbare Maßnahme umgesetzt werden. Auch dann, wenn die Gemeinde ohne einen genehmigten Haushalt nur ihre Pflichtaufgaben erfüllen oder nur angefangene Investitionen umsetzen darf. Denn dieser Straßenausbau steht auf Rang eins der Prioritätenliste der Gemeinde Börde-Hakel für die Jahre 2023 und 2024.
Ziel ist ein Baubeginn im Frühjahr 2024
Die Gesamtkosten belaufen sich nach derzeitigem Kenntnisstand auf zirka 685.500 Euro. Davon werden im Haushaltsjahr 2023 voraussichtlich Gesamtauszahlungen von 40.000 Euro entstehen. Im kommenden Jahr sollen dann 645.500 Euro zum Einsatz kommen, davon 350.000 Euro Fördermittel aus der Dorferneuerung.
Die Eigenmittel der Gemeinde in Höhe von 335.400 Euro werden dem Ratsbeschluss zufolge aus der Investpauschale 2023 und 2024 aufgebracht, die die Kommune vom Land erhält. Laut Bürgermeister soll die Ausschreibung noch im Herbst dieses Jahres gestartet werden mit dem Ziel eines Baubeginns im Frühjahr 2024.
Straßenbelag mit Absackungen
Der Geschäftsführer der Ingenieurbüro Invest-Projekt GmbH aus Westeregeln, Frank Jeewe, der das neue Projekt den Räten in der Sitzung vorstellte, sagte: „Es war nicht bekannt, dass wir eine separate Schmutzwassersammelleitung benötigen.“ Der neue Sammelkanal koste rund 29.000 Euro. Zudem werde dort auch eine neue Trinkwasserleitung verlegt. Die dadurch entstehenden Kosten übernehme der Verband.
Die Verwaltung schätzt den Zustand der Straße als sehr schlecht ein. „Der vorhandene Straßenbelag weist sehr viele Absackungen auf. Die Straßenschäden werden insbesondere durch den landwirtschaftlichen Verkehr mehr. Die Fußwege sind uneben. Verletzungen der Fußgänger sind nicht auszuschließen“, heißt es dazu in einer Beschlussvorlage des Bau- und Ordnungsamtes vom Sommer. Da war der Startschuss für die Bauarbeiten für den Monat August dieses Jahres geplant. Das hänge von der Ausschreibung und der Auftragsvergabe ab, so der Bürgermeister damals.