Verkehrssicherheit Wie viele Autos fahren durch die Orte?
In der Egelner Mulde wollen die Gemeinden mehr Sicherheit für Fußgänger schaffen. Ist das auch gelungen?
Wolmirsleben l Ein Pkw nähert sich aus Richtung Atzendorf kommend dem Wolmirslebener Ortseingang. Er wird langsamer. Kurz vor der Bushaltestelle blinkt eine Anzeigetafel rot auf. Der Fahrer sieht vermutlich, dass er zu schnell ist und bremst ab. Die Zahl springt um, leuchtet grün.
Möglich macht das eine von zwei Geschwindigkeitsmessanzeigen im Ort. Vor knapp zwei Jahren wurden sie aufgestellt, damit Fußgänger sicherer unterwegs sind. Und nicht nur in Wolmirsleben. Solche Tempo-Tafeln stehen in weiteren Orten der Egelner Mulde, so etwa in Unseburg und seit kurzer Zeit in Borne.
Die Installation hat sich bewährt, meint Verbandsgemeindebürgermeister Michael Stöhr (UWGE). Er sagte zum Hintergrund, dass sich in Wolmirsleben viele Anwohner zuvor beschwert hatten, weil viele Fahrzeuge zu schnell durch den Ort fuhren. „Wir als Kommune dürfen selbst keine fest installierten Blitzanlagen aufstellen.“ Nur Städten ab einer bestimmten Einwohnerzahl sei das erlaubt.
Auch Wolmirslebens Bürgermeister Knut Kluczka (CDU)sieht die Entwicklung positiv. Fußgänger seien jetzt auf jeden Fall sicherer unterwegs. „Die Tafeln stehen jetzt über zwei Jahre und sie bringen auf jeden Fall einen Nutzen“, meint Kluczka. Autofahrer seien einfach gezwungen, auf die Schilder zu schauen und würden automatisch auf die Bremse treten, wenn die Geschwindigkeit rot leuchte.
Finanziert wurden die Geschwindigkeitsmessanzeigen in der Egelner Mulde von der Rettungsstiftung Jürgen Pegler mit Sitz in Heilbronn. Dort hatten sich die Gemeinden erfolgreich um die Aufstellung beworben.
Vorteil ist weiter, dass die Technik ausgewertet werden kann. In Egeln liegen in der Verwaltung bisher keine entsprechenden Daten vor. „Das Auslesen ist bisher noch nicht erfolgt.“ Wenn aber Interesse bestehe, wolle man sich erkundigen, wie die Analyse möglich ist, hieß es dazu aus dem Bau- und Ordnungsamt. „Es wäre schon sehr interessant, zu wissen, wie hoch das Verkehrsaufkommen ist“, ist Knut Kluczka einer Auswertung gegenüber aufgeschlossen. Genau weiß er aber nicht, wie das funktioniert.
Das kann Ute Kessel von der Jürgen Pegler Stiftung ganz genau erklären. Im Gespräch erklärt sie zunächst, dass im Grunde alle Städte einen Antrag zur Aufstellung solcher Tafeln stellen können. Danach führt die Stiftung eine Verkehrsschau und Begutachtung durch. Im Fall einer Bewilligung stellt die Stiftung die Tafeln den Gemeinden zur Verfügung.
Die Gemeinde ist nur verantwortlich für den Stromanschluss der Geräte. „Die Daten kann man dann auslesen. Da gibt es eine spezielle Software von der Herstellerfirma. Da kann man ganz tolle Sachen ablesen“, sagte die Mitarbeiterin der Stiftung. Nach einem Beispiel gefragt, erklärt sie, dass unter etwa die Geschwindigkeiten und die Anzahl der Fahrzeuge, also wann wie viele gefahren sind, ermittelt werden können.