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  7. Zeitreise für Film "Barbara" führt zurück ins Jahr 1980

Filmemacher kommen wegen stillgelegter Bahnstrecke und historischem Triebwagen in die Stadt Hecklingen / Fünf Szenen werden gedreht Zeitreise für Film "Barbara" führt zurück ins Jahr 1980

Von Nora Stuhr 03.09.2011, 06:38

Der Schneidlinger Bahnhof verwandelte sich am Donnerstag in den Bahnhof Gägelow. Damit einher ging eine Zeitreise ins Jahr 1980. Grund waren Aufnahmen für den Kinofilm "Barbara" mit Schauspielerin Nina Hoss. Drum herum wurde der Tag am Set für Komparsen und Schaulustige zum Erlebnis.

Schneidlingen. Schon in der Früh war am sonst so verlassenen Bahnhof in Schneidlingen Donnerstag viel los. Wohnwagen, Kameramänner, Tontechniker, Maskenbildner – für den ZDF-Film "Barbara", der im Februar 2012 fertig wird und voraussichtlich ein Jahr danach in die Kinos kommt, wurden insgesamt fünf Szenen mit einem historischen Triebwagen gedreht. "Schneidlingen ist ideal. Die Bahnstrecke ist stillgelegt und wir haben die Bahn zur Verfügung gestellt bekommen", begründet Aufnahmeleiterin Barbara Pilling die Wahl der Kulisse. Auch das Bahnhofsgebäude biete sich an. Der Film spielt im Sommer 1980. Die Ärztin Barbara, gespielt von Nina Hoss, hat einen Ausreiseantrag gestellt und wird strafversetzt aus der Hauptstadt in ein kleines Krankenhaus tief in der Provinz. Jörg, ihr Geliebter aus dem Westen, arbeitet an ihrer Flucht. "Doch Barbara beginnt die Kontrolle zu verlieren, über sich, ihre Pläne, ihre Liebe", heißt es in einer Mitteilung zum Inhalt.

Hauptdrehort des Films ist die Stadt Brandenburg mit dem Ortsteil Kirchmöser und die Umgebung um Ahrenshoop an der Ostsee. Regie im Film führt Christian Petzold, der auch das Drehbuch geschrieben hat. Petzold, dessen Film "Die Innere Sicherheit" 2001 unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde, und sein Team weckten das Interesse der Einwohner in Schneidlingen.

"Seit Viertel Elf beobachten wir den Dreh", berichtet Christel Hellmund, deren Haus nur wenige Minuten vom Bahnhof steht, zusammen mit ihrem Mann. "Das man so etwas erleben kann, ist ja nicht alltäglich", freut sich die Schneidlingerin. Gegen 13 Uhr legte das Filmteam Mittagspause ein. Zu diesem Zeitpunkt stand noch nicht fest, ob Schauspielerin Nina Hoss und der Regisseur für ein Pressefoto posieren. Die Aufnahmeleitung kann keine Zusage geben. Fest steht: Für Gespräche mit den Hauptakteuren bleibt keine Zeit. Die Hellmunds haben mehr Glück. Stolz zeigt Christel Hellmund einen ergatterten Schnappschuss mit der Schauspielerin.

Nina Hoss, die im Kino unter anderem in Doris Dörries Komödie "Nackt" und Hermine Huntgeburths Afrika-Epos "Die weiße Massai" erfolgreich war, stand in Schneidlingen als einzige Hauptakteurin, aber zusammen mit 35 Komparsen vor der Kamera. "Cool, ein ganz neues Erlebnis, mal in eine andere Rolle zu schlüpfen und auszusehen wie einst unsere Eltern", freut sich Annika Dreiocker, die aus Brandenburg angereist war. Eine ganze Schulklasse aus Hecklingen wurde für den Film ebenfalls in Kinder der 1980er Jahre verwandelt.<6><7><8>